Original geschrieben von kathrine
@fille: darf ich dich fragen wie du den Weg zurück gefunden hast?
Liebe Grüße
Kathrin
Es hat tatsächlich sprichtwörtlich "Click" gemacht. Bei mir war aber auch der Leidensdruck immens, denn ich hab mir nie gefallen so mager.Ich hatte also kein verzerrtes Selbstbild, ich sah , wie ausgemergelt ich aussah.
Ist furchtbar, wenn dich den ganzen Tag alle Leute entsetzt oder mitleidig anstarren und eines Tages kam es mir plötzlich wie ein Blitz geschossen: DAS MUSS JA NICHT SO SEIN, es ist meine Wahl." Ich kann mich sogar an die exakte Situation erinnern, wirklich ein wenig klischeehaft. 
Ich hatte mich ja mittlerweile echt gehasst und gleichzeitig fand ich es auch irgendwie faszinierend zu sehen, wie ich etwa meine Hände um meine Oberarme schließen konnte oder meinen gesamten Bauch mit meinen beiden Händen umfassen. Ekelhaft, aber "besonders" , dachte ich mir.
Ich habe außerdem meine Umwelt gehasst, die mir überall dreinreden wollte, mir helfen wollte... Wo ich doch dachte, mir ginge es so super, wenn ich nur dürfte wie ich wollte. Es gab so viele Freunde, die sich Sorgen gemacht haben,ebenso meine Eltern und Verwabndten klarerweise. Aber ich wurde nur aggressiv, es hat mich gekränkt und sie hätten wirklich nichts machen können, wenn ich mich ncith selbst dazu entshclossen hätt. Also haben sie mir einfach das Gefühl gegeben, mich zu lieben und immer da zu sein und das war wohl wichtig, wenn auch niht ausschlaggebend. Dass ich meiner Mutter von A-Z alles erzählte, mir und ihr gegenüber meine ganzen Zwänge und mein Riesennetz aus Selbst-und Fremdlügen eingestand, hat mir auch wahnsinnig geholfen.
Tja, es war die Sehnsuch im Grunde. Irgendwann hatte ich so eine Sehnsucht danach, doch wieder "nromal" zu sein. Nicht so gestresst und dauergereizt. Ich hatte Sehnuscht danach, raus zu gehen und einfach frei zu sein und spontan sein zu können.
Dass ich es SELBST tatsächlich ändern kann, kam wie gesagt wie ein Blitz.
Komisch, so einfach diese Einsicht heute klingt, so erschüttert hat sie mich damals. Und dann hab ich mich endlich verabschiedet von meiner "besten Freundin" , der Magersucht. 
Ich nenn es aber eigentlich lieber Essstörung, weil ich nie süchtig danach war, MAGR zu sein.Ich war süchtig danach, mein Essen zu zelebrieren und mich unter Kontrolle zu haben. Effektiv hatte ich ja "nur" 7 Kilo in dem Jahr abgenommen, aber ich war vorher eben schon sehr dünn,also sah man es deutlich.
Ich meine, ich habe mich den ganzen Tag mit der ES beschäftigt, sie gepflegt, beschützt und geliebt. Also hatte ich wirklich Angst, etwas ganz Wichtiges in meinem Leben zu verlieren, wenn ich sie "aufgebe". Denn ich hatte ja keine anderen Hobbies mehr,die die Leere füllen hätten können. Dachte ich. Aber sobald ich zugenommen hatte , hatte ich soviel an Lebensfreude und Energie zurückgewonnen, ich war so lebenshungrig, es war ua die schönste zeit meines Lebens damals.
Ich hatte es wohl nur insofern leicht, dass ich wirklich zunehmen wollte und musste und ich kann mich noch an die Tränen der Freude und Erleichterung erinnern, als ich eine bestimmte Marke ÜBERschritten hatte.
Diese Belastung- Angst vor Zunehmen oder -war bei mir also nciht DAS große Hindernis. Ich weiß wohl , dass es bei manchen anders ist-
Obwohl ich natürlich auch ANgst hatte, ich würde unkontrolliert zunehmen und total fett und unförmig sein- die Jojoeffekt-Phobie: Ist aber glücklicherweise nicht passiert und mein gewicht hat sich trotz "Vielessens" dann letztlich an einem Punkt eingependelt, wo ich ganz zufrieden bin.(obwohl ich habe wirklich EINIGES an Kilos zugenommen, aber ich hab's nie bewusst wahrgenommen.Es hat übehraupt nciht so wehgetan, wie ich immer gefürchtet habe.
Ich hab einfach wieder in meine Sachen gepasst. 
Und wie gesagt, Waage wurde auch bald weggestellt. 
.
Daher konnte ich wohl auch so abschalten und habe
Kalorienzählen und ähnliche Angewohnheiten wirklich "verlernt". Und ich schwöre, ich hätte früher nicht geglaubt, dass ich das je könnte.
Übrigens war bei mir auch nie irgendein "tiefergründiges, psyhcisches "Porblem ausschlaggebend. ich bin da einfach reingerutscht, durch ein dummes Experiment sozusagen- Ich hatte die glücklichste Kindheit und die beste Familie, die man sich vorstellen kann
Die Erinnerung an damals ist nach und nach ziemlich verblasst, tw. glaub ich kaum, dass ich es war.
Ich will das nie wieder durchmachen, war eine sehr schlimme Zeit. Aber profitiert hab ich auch davon,es hat mich reifer gemacht. Heute gehe ich Gott sei Dank wieder wirklich unebefangen mit dem Thema Essen und Gewicht um.
Und ich mache hier wirklich niemandem etwas vor. Ich hoffe, es gibt vlt irgendjemandem ein wenig Mut!
lg, fille
Sorry, dass es so lang wurde 
Ich hab mich schon lange nicht mehr über das Thema "geredet"
Das, das, das...und das und das und das und das und das nehm ich auch.
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