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Thema: Lebenskünstler?!

  1. #1
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    Standard Lebenskünstler?!

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    Gibt es hier evtl. welche? Oder kennt ihr welche? Seid ihr neidisch, weil die das Leben so leicht nehmen und ihnen auch oft irgendwie das Glueck in den Schoß faellt? Oder lebt ihr gerne ganz normal wie der Durchschnitt mit Einbauküche, 2 Kindern und einem Haus, das in 30 Jahren abbezahlt ist?

    Ich finde Lebenskuenstler spannend und sie ziehen mich magisch an. Ich bin auch ganz unkonventionell, hasse Zwaenge jeder Art und versuche staendig, neue Dinge auszuprobieren. Mein bisheriger Lebenslauf ist auch alles andere als gerade, aber das muss wohl so sein . Wenn ich mir da meine Cousine anschaue, die 1 Jahr juenger ist und schon fleissig Haus baut, 2 Kinder hat, Ehemann usw.... ganz klassisch, wie geplant.

    Wie siehts bei euch aus?

    Reni

  2. #2
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    Hallo Reni

    wirklich eine interessante Frage!

    Meine Mutter ist eine von diesen Lebenskünstlern! Sie hat schon viel Schlimmes erlebt aber diese Dinge perlen einfach an ihr ab und sie schafft es aus Allem etwas Gutes zu ziehen!
    Sie ist sehr unkonventionell und gerade ihr permanentes Wohlbefinden und Selbstbewußtsein macht andere Menschen (auch ihre eigenen Geschwister) oft neidisch und missgünstig

    Der ausgleichende und ruhende Pol war bei uns immer mein ganz durchschnittlicher und geschäftstüchtiger Vater, der die Eskapaden meiner Mutter immer mit einem Lächeln akzeptiert und irgendwie auch gemocht hat!
    Ich nehme an, er ist mit meiner Mutter so glücklich, gerade weil er so anders ist.

    Als ich noch Teeny war, fand ich meine Mutter oft anstrengend und nervig. Es war manchmal auch wirklich nicht leicht, wenn alle Welt die eigene Mutter dermaßen attraktiv fand, dass man selbst immer völlig unscheinbar daneben stand.
    Heute kann ich allerdings sagen, daß ihre unkonventionelle Art doch mehr auf mich abgefärbt hat, als ich das früher gedacht hätte!

    Ich bin dankbar dafür, daß ich solche Dinge wie: "Der Teller wird leergegessen" oder "Das gehört sich eben so" oder "Das wurde schon immer so gemacht" bei uns keine Gültigkeit hatten und ich gerade wegen meiner ungewöhnlichen Mutter gelernt habe, die Welt ein etwas anders zu sehen!

    Puh, langer Text!
    Du hast mich richtig zum nachdenken gebracht!

  3. #3
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    Hallo,

    hier spricht die Spießerin

    Ich habe mit 27 Ehemann, 2 Kinder und ein Haus und sogar Haustiere .

    Allerdings war das alles nicht geplant, ich bin vom Typ her recht locker, mag die Bilderbuchgeschichten nicht unbedingt, bin aber hineingreschlittert und fühle mich ganz wohl in meinem "Bilderbuch"

    Was ich gar nicht mag, ja ich hasse es sogar, ist planlos durch die Welt zu tingeln, hier ein Job, da ein Job, dort Freunde, hier Freunde, heute hier morgen da und übermorgen ? Keine Ahnung.

    Ich PERSÖNLICH will und wollte das NIE haben !!

    Ich war rastlos genug, allerdings nie planlos oder gar ziellos, es hat mir ganz gut getan, mich ein bißchen "zur Ruhe" zu setzen, wobei man ja von Ruhe nicht wirklich sprechen kann...es hat einfach auch was Angenehmes: Zusammenhalt, Harmonie, Alltagstrott

    Ein bißchen Sicherheit ist schön.
    Mich würde es völlig anöden, wenn ich nicht weiß wofür ich arbeite oder lebe, bei mir geschieht nicht alles nach Lust und Laune, auch wenn es manchmal natürlich super ist, so handeln zu können.

    Immer was Neues, das mag ich nicht, daher Glückwunsch dem Lebenskünstler, aber ich will gar nicht tauschen

    Das einzige was mich etwas ergrünen lässt, ist die Tatsache, daß manchen alles in den Schoß fällt, manche müssen nie kämpfen für etwas, alles läuft aalglatt, nie Probleme, nie Sorgen...

    ...aber andererseits, wo bleibt da die Lebenserfahrung, was prägt da den Charakter?

    Friede Freude Eierkuchen gibt es doch gar nicht !!!
    Ich denke dann immer, jm. macht sich was vor....

    Grüsse, Shiva

    P.S: Ich hoffe, das war nicht so wirr
    Yes, yo! aha! Yes, yes!

  4. #4
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    Nein, wär definitiv nix für mich.
    Ich bin viel zu hektisch, unausgeglichen, grüblerisch etc.
    Daher bin ich sehr sehr froh eine "fixe Basis" zu haben.

    Nach der Matura bin ich auch alleine 15 Monate ins Ausland und ich hab wirklich viele dieser sogenannten Lebenskünstler getroffen.
    Hmm, irgendwie hatte ich bei fast jedem, der dies schon jahrelang praktizierte, den Eindruck er müsse vor etwas Weglaufen.

    lg.Yaelle

  5. #5
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    Ich denke die Aufgabe meines Lebens ist es den ewigen Wandel zu akzeptieren. Bisher habe ich mein Leben so wahrgenommen, dass das Leben immer wieder umschlaegt ... es ist kein ruhiger Fluss...

    Ich moechte Sicherheit haben, fester Wohnsitz, Mann, Liebhaber, Kinder und Job ohne Rotation, aber gerne mit paar Reisen.

    Ich moechte Regierungsbeamtin sein, aber keineswegs im Auswaertigen, weil mich die Vorstellung alle 4-5 Jahre zu rotieren, also umzuziehen, mich ankotzt. Glaubt mir, in meiner Branche gibt es genug solche Jobs ... und vielleicht mache ich das mit, fuer ein paare Jahre zumindest.

    Leute die sich auf nichts Festes einlassen wollen, sind fuer mich ebenfalls Leute die vor etwas weglaufen. Darin schliesse ich nicht ein dass man sich mit einem Arbeitsplatz abfindet, der einem krank macht ... nur weil die wirtschaftl. Lage so schlecht ist.

    Jeder muss seine Mitte im Leben finden. Ist ja schliesslich mein Leben.

    LGV

  6. #6
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    Original geschrieben von Paris
    Leute die sich auf nichts Festes einlassen wollen, sind fuer mich ebenfalls Leute die vor etwas weglaufen.
    Das sind doch nur Allgemeinplaetze. Wenn man den 2Kinder-Haus-Garten-Familien zugesteht, dass sie sich kaum veraendern wollen, muss man den anderen zugestehen, dass sie die staendige Veraenderung suchen. Sonst wuerde man ja ein Lebensweg vorgeben, an dem sich alle ausrichten muessen.

    Interessant in dem Zusammenhang: Frueher habe ich immer bei Bewerbungen in diesen Bewerbungsbuechern gelesen, dass man ja bloss keine Knicks und Luecken im Lebenslauf haben sollte. Alles Quatsch, weiss ich heute! Mir faellts sogar negativ auf, wenn jemand stur einen Lebensplan abarbeitet! Ist eben immer die Frage, fuer *welchen* Beruf ich mich entscheide. Bei Kreativen ist es ja fast normal.

    Jemand, der die staendige Veraenderung und Herausforderung sucht, laeuft in meinen Augen auch nicht weg, sondern sucht sogar oft sich selbst.

    Reni

  7. #7
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    Reni, ich suche ebenfalls staendig nach Veraenderung und Herausforderung, aber in dem Weg den ich eingeschlagen habe ...

    Menschen, die viel riskieren haben oftmals eine erfolgreiche Karriere, und da kann man auch durchaus von Lebensplan reden...

    ich denke Du hast mich einfach nicht verstanden: ich mag Veraenderung, in einem gewissen Rahmen, aber genauso denke ich dass der Excess des Wunsches nach Veraenderung, also heute dies, morgen das, heute diese Beziehung, das sind fuer mich Menschen, die vor etwas weglaufen ... haben nicht, wissen nicht was sie im Leben wollen ...

    in jungen Jahren ist das okay ... aber mit 40?

  8. #8
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    Interessante Frage!

    Leute, die sich gerne selbst als "Lebenskünstler" bezeichnen, sind meistens die Leute deren Lebensstil ich nicht nachvollziehen kann...
    Warum sich jemand als Lebenskünstler bezeichnet nur weil er keinen Job behalten kann oder weil er die finanziellen Mittel hat auf Ibiza zu wohnen und den ganzen Tag schlechte Bilder zu malen, hat sich mir nicht erschlossen bisher.

    Leute, denen es gut geht, das Glück zufällt etc. sind für mich keine Lebenskünstler, sondern Glückspilze

    Warum aber soll man das Leben mit Haus und Kind nicht leicht nehmen? Wiederspricht sich das irgendwie?
    Dafür hätte ich gerne eine Begründung.
    Warum ist so jemand für Dich per se spießig? (oder bist Du noch in dem Alter in dem sowieso jeder über 30 spießig ist?)


    Ich scheine jedenfalls ein "Zwischendrin" zu sein: Mir fällt viele leicht und vieles zu (wofür ich auch sehr dankbar bin), ich habe viel gemacht von unterschiedlichen Jobs, über verschiedene Ländern bis zu diversen Männern... und jetzt bin ich froh mal ein wenig zur Ruhe gekommen zu sein!
    Ich mag nicht mehr dauernd umziehen, ich liebe meinen Job udn bin froh den richtigen Mann gefunden zu haben.

    Kurz gesagt, Toleranz ist angesagt!

    Möglicherweise spricht Deine "spießige" Cousine über Dich Dinge aus wie "kann nicht bei einer Sache bleiben, muss zwanghaft ständig neue sachen ausprobieren, ist dadurch völlig unzuverlässig..."

    Klar, wenn man total locker drauf ist, sind einem solche Sprüche natürlich egal, ich vermute aber mal, dass den Spießern die Sprüche über ihr total geplantes Leben auch völlig egal sind

    Gruß Cordu

  9. #9
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    Original geschrieben von Cordu
    Warum ist so jemand für Dich per se spießig? (oder bist Du noch in dem Alter in dem sowieso jeder über 30 spießig ist?)
    Ich habe nie gesagt, dass ich solche Leute spiessig finden. Scroll mal nach oben! Meine Cousine mag ich sogar sehr gerne, unabhaengig davon ob sie 2 Kinder oder ein Haus hat!

    Ich bin uebrigens auch fast 32! Das hat mich dahingehend eben zum Nachdenken gebracht, weil ich immer noch nicht das grosse Beduerfnis verspuere, mich "niederzulassen".

    Gut, das haetten wir ja dann geklaert, bevor das noch ein Zankthread wird .

    Reni

  10. #10
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    Sollte auch nicht zankig gemeint sein

    Ich finde das eine richtig schwierige Frage über die man super interessant ewig diskutieren könnte... schreiben ist da schon schwieriger...


    Ich glaube übrigens das "niederlassen" oder nicht, kann man eh nicht einfach so entscheiden. Entweder Du wirst sesshaft und merkst es daran, dass Du schon 2 Jahre nicht mehr umgezogen bist und Dich freust, dass Deine Blümchen wachsen oder Du bleibst eher umtriebig und würdest nur unglücklich, wenn Du versuchst zwanghaft auf der Stelle zu treten (nicht nur örtlich gemeint).

    Gruß Cordu

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