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Thema: wahlen

  1. #21
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    Original geschrieben von Reni


    Die Ossis sahen wohl keine andere Moeglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen . Reni

    Die NPD Wahlplakate waren hier innerhalb von zwei Tagen wieder verschwunden. Darüber war ich sehr froh. Mein kompletter Bekanntenkreis war wütend über diese gedruckten Dämlichkeiten und Beschimpfungen und wir waren sicher, dass das wohl kaum zum wählen animiert .... Tja, Pech gehabt. Allerdings finde ich die knapp 40% Wahlbeteiligung so furchtbar ignorant, damit liefert man doch diesen Dumpfbacken eine ganz tolle Plattform.

    Toll auch, dass der Freistaat diese Superpolitiker (ich hoffe mal, Herrn Apfels Intellekt wurde gestern von vielen im TV bestaunt ) vier Jahre lang mit nicht geringen Summen durchfüttern darf

  2. #22
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    Ich frage mich aber, wieso nicht mal jemand anfaengt, das Ostproblem zu analysieren. Stattdessen werden die Ossis als demokratieunfaehige minderbemittelte Dumpfbratzen dargestellt, denen man nur noch mal genau erklaeren muss, wie das mit den wahlen geht.

    Rechte Gruppierungen gibt es im Westen genauso (ich wohne derzeit im Westen). Die Medien hypen das immer ganz gerne als "Ostproblem". Rechte wie Linke gab es auch schon vor der Wende, doch zum wirklichen Problem wurden sie *nach* der Wiedervereinigung, wohl wegen der unzureichenden Planung einer Zusammenfuehrung von zwei komplett verschiedenen Gesellschaftssystemen. Das ja auch zu umfangreichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen fuehrte, die sich Jahr fuer Jahr scheinbar verstaerken. Die Loesung ist nicht, dass die Ossis jetzt einfach mal so waehlen sollen wie die westdeutschen Mitbuerger, was einem aber bald so vorkommt als ob dass die Loesung sein soll.

    Ich aergere mich sehr ueber das Thema, vor allem, weil so viele mitreden ueber den Osten, den ehemaligen und den jetzigen, die ihn noch nie selbst erlebt haben.

    NPD ist natuerlich gar keine Loesung. Ich glaube aber, viele waehlen so radikal, weil sie das Gefuehl haben, sie werden vergessen. Und das Gefuehl koennte jeder nachvollziehen, der irgendwo arbeitslos in Halle/Saale, Frankfurt/Oder oder Bitterfeld in seinem tristen 2-Raum-Plattenbau sitzt.

    Reni

  3. #23
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    Original geschrieben von Reni

    Rechte Gruppierungen gibt es im Westen genauso (ich wohne derzeit im Westen). Die Medien hypen das immer ganz gerne als "Ostproblem".
    Wohl wahr, andererseits erreicht keine radikale Gruppierung im Westen die 5 %. Was die Tristesse der Arbeitslosigkeit betrifft:
    Die ist in Wilhelmshaven, Bremen-Tenever und Oldenburg-Osternburg usw. genau so zu finden

    Liebe Grüße

    Fides
    still young at heart

  4. #24
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    Ich empfinde die Tristesse im Osten halt etwas haerter, vor allem wenn man auch die Geschichte betrachtet.

    Reni

  5. #25
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    Hallo Reni?

    Wie meinst du das? Die "Wende" und den Verlust der staatlichen Souveränität/Identität?

    Liebe Grüße

    Fides
    still young at heart

  6. #26
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    Ja, unter anderem. Also im Osten war es ja auch grau und trist, doch die menschliche Naehe hat das irgendwie aufgewogen, die meisten hatten eine Aufgabe, waren in ein Kollektiv integriert, und den Nachbarn ging es genauso wie mir. Man fuehlt sich also irgendwo als Teil des Ganzen und "geborgen", auch wenn man wusste, dass man nicht frei waehlen konnte oder Reisen groesstenteils nur in den Ostblock moeglich waren, usw. usf!

    Heute kommt halt zu dem grau die Arbeitslosigkeit, die Perspektivlosigkeit, die verlorene Identitaet, die Konkurrenz, die materiellen Unterschiede, die soziale Kälte. Und daran musste sich der Ossi halt innerhalb kuerzester Zeit gewohnen, obwohl er eigentlich ahnen müsste, dass ihn das erwartet. Die Wessis hatten dagegen Jahrzehnte Zeit, sich an steigende Arbeitslosenzahlen zu gewoehnen, im Osten gings ja fast von 0 auf 25 % in einigen Gegenden. Das stellt immer ein Problem dar, egal in welchem Landstrich. Und hier wiegt das durch den geschichtlichen Hintergrund noch mehr.

    Das sind nur einige Erklärungen dafür, wieso "der Ossi" jetzt unzufrieden ist. Ich kenne alle drei Formen: Leben in der Ex-DDR, Leben in einem neuen Bundesland und Leben im Westen.
    Alles hat seine Vor- und Nachteile.

    Reni

  7. #27
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    Die Sehnsucht nach der verlorenen Geborgenheit kann ich gut verstehen. Als Kind war ich übrigens von den DDR-Filmen fasziniert, genau dieses "Aufgehobensein im Kollektiv" wurde dort gut vermittelt.

    Aber das relativiert sich doch sehr wenn man weiß, dass alles im Prinzip ein großer fake war und die Republik faktisch pleite.
    Und keine vermeintliche Geborgenheit rechtfertigt die Verletzung der Menschenrechte die Überwachungen, Verfolgungen und Hinrichtungen. Traurig ist auch, dass die Homogenität der Bevölkerung einzig durch den gemeinsamen Mangel und die Angst begründet war.

    Liebe Grüße

    Fides
    still young at heart

  8. #28
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    Man half sich halt, wenn das durch Mangel erreicht wird, ist das doch nicht so wild. Heute hilft dir meist keiner mehr, weil du ja genug Geld haben muesstest, dir alles zu kaufen, ob Produkte oder Dienstleistungen, oder du deine Rechte einklagen kannst beim Sozial- oder Arbeitsamt.

    Die negativen Begleiterscheinungen des sozialistischen Systems habe ich ja ansatzweise erwaehnt. Und doch scheinen sie im nachhinein bei vielen nicht so stark ins Gewicht zu fallen wie die negativen Begleiterscheinungen des kapitalistischen Systems.

    Reni

  9. #29
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    @Reni: Mich würde interessieren, ob die
    deutsche Nazi-Vergangenheit in der DDR
    überhaupt ein Thema war.

    Gab es Filme, Dokumentationen, politische
    Aufklärung in Schulen ?

  10. #30
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    Kürzlich war eine Dokumentation über ehemalige politische Häftlinge der DDR im TV, das war entsetzlich und der Modus durchaus mit dem Nazi-Terror zu vergleichen.

    Hat man denn nichts davon mitbekommen?

    Liebe Grüße

    Fides
    still young at heart

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