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Thema: Erfahrung mit (Alters-)Depressionen?

  1. #1
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    Standard Erfahrung mit (Alters-)Depressionen?

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    hallo ihr!

    hat jemand beruflich oder private erfahrung mit depressionen?
    meine oma ist sehr depressiv und wir wissen uns einfach nicht mehr zu helfen.
    sie bekommt schon medikamente vom neurologen/psychiater aber die helfen ihr nicht.
    sie bildet sich dauernd irgendwelche krankheiten ein und hat auch sonst noch so einige "nebenwirkungen" wie schwindel, appetitlosigkeit, lustlosigkeit etc..
    sie ruft bestimmt 15 mal am tag irgendwelche leute an, um ihnen wortwörtlich das gleiche vorzujammern.
    es ist so gut wie überhaupt kein normales gespräch mit ihr zu führen, weil sie einen sogar mitten im satz unterbricht und wieder von ihren beschwerden anfängt.
    zudem heischt sie zwanghaft um aufmerksamkeit, indem sie z.b. wirklich triumphierend erzählt, sie hätte ja so gar keinen hunger und hätte den ganzen tag noch nichts gegessen!

    kann man da als laie überhaupt was machen?
    sie ist halt leider auch überhaupt nicht bereit, selbst was dagegen zu tun (so wie spazierengehen, wechselduschen etc.).

    der arzt hat jetzt gesagt, wenn es nicht besser wird und sie es so nicht aushält, müsste sie in die klinik. aber ich denke, da wird sie nur ruhiggestellt und wenn sie wieder rauskommt ist alles so wie vorher.

    es ist eine sehr persönliche angelegenheit, das weiß ich. wenn ihr möchtet, könnt ihr natürlich auch per pm antworten.
    kennt jemand von euch das gefühl, eine depression zu haben?
    wie fühlt man sich? kann man das überhaupt so verallgemeinern?was hat/hätte euch in der situation geholfen? soll ich sie ignorieren, wenn sie jammert oder bedauern, wie schlecht es ihr geht?

    lg, nelly

  2. #2
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    Hallo nelly

    ich kann Dich verstehen, dass geht einem auf die Nerven. Meine Oma ist zwar nicht so schlimm wie Deine aber fast. Heute hat sie dies, morgen jenes... und wenn eine ihrer Freundinnen anruft unterhalten sie sich immer über das Thema, und hat die Freundin heute Durchfall dann hat meine Oma das schon die ganze Woche , letztens hatte mein Papa, der nie jammert schlimme Knieprobleme. Kaum hat er das meiner Oma erzählt, hat meine Oma das schon seit Jahren

    wir ignorieren das gejammer, nur so kann man sie "kriegen" und in dem Fall hilft es.

  3. #3
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    hi crazy!

    das problem ist, dass sie sehr oft meine andere oma anruft und die will ihr unbedingt gutes tun und hat angst, dass es meiner oma noch schlechter geht, wenn sie nicht mit ihr redet.
    sie ruft z.b. auch an, um mitzuteilen, dass sie jetzt aufgestanden/ins bett gegangen ist, gegessen/getrunken hat etc.

    du hast aber außer ignorieren (mach ich öfter) auch keine idee?

    lg, nelly



    muss jetzt leider arbeiten gehen, aber ich meld mich heut abend wieder.

  4. #4
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    nein leider nicht, so schlimm ist es bei uns nicht.

    Ich weiss nicht ob es vielleicht hilft ihr mal deine Meinung ins Gesicht zu sagen das es nervt. Das ist eben das Alter ich kenne das von der Praxis her, da gabs auch viele solcher Fälle.

  5. #5
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    Hallo Nelly,

    ich kann mir gut vorstellen wie schlimm das für dich ist, unsere Großmutter ist ähnlich, legt allerdings noch einen drauf indem sie einfach nur boshaft ist, berechnend und uns das Leben wo es nur geht schwer macht. Sie kann und konnte auch noch nie jemanden zuhören, schon gar nicht wenn derjenige über eigene Krankheiten spricht, sie sagt das allerdings ganz deutlich dass sie das nicht interessiert und fängt dann sofort wieder mit ihrer Person an. Sie nimmt starke Beruhigungsmittel aber keine Stimmungsaufheller weil sie die ablehnt: "sie sei ja nicht blöd, wir wollen sie mit denen nämlich nur abhängig machen"

    Wie alt ist deine Oma? Ich glaube wenn sie selbst einwilligt wäre eine Gesprächstherapie auch im Alter noch hilfreich, ist aber eben doch langwierig und vor allem geht das kein Stückchen ohne ihren Willen.

    Alles Gute
    Kathrin

  6. #6
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    hallo,

    also "ihr die meinung ins gesicht sagen, dass es nervt" ist das fälscheste, was man machen kann. bei depressionen handelt es sich um eine KRANKHEIT, für die die betroffenen nichts können, und nein, sie können sich auch nicht "zusammenreissen", wie oft verlangt, das ist teil der krankheit.
    ich bin nun nur gerade auf den sprung in die arbeit, wenn ich morgen mehr zeit habe, schreibe ich dazu nochwas!

    viele grüße
    stoa

  7. #7
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    hallo nelly,

    bei meiner oma ist ganz ähnlich. wir hatten eigentlich befürchtet, dass es alzheimer wäre, haben mehrere untersuchungen machen lassen - mit dem ergebnis, dass organisch alles in ordnung ist. der arzt sagte, dass viele ältere menschen diese altersdepression entwickeln, weil sie sich selbst aufgeben. alzheimer kann - muss nicht - auch daraus resultieren.

    ich persönlich kann das "gejammere" nicht ignorieren, weil ich meiner oma einiges zu verdanken habe. die charakterzüge, die sie jetzt allerdings an den tag legt, machen es uns allen sehr schwer, mit ihr umzugehen, weil sie einfach gar nichts mehr gut findet und wenn, dann tut sie so, als sei es ihr verdienst. z.b. wurde mein bruder befördert, und meine oma sagte dann sinngemäß, dass sie uns ja erzogen hätte und es normal sei, dass wir jetzt anständige menschen sind. sonst kam kein wort der anerkennung.

    ausserdem sagte der arzt noch, dass bei älteren menschen, die sich dann der depression "hingeben" und nicht aktiv gegen die traurigkeit, die im alter auch normal ist, vorgehen, die negativen eigenschaften ganz stark zutage treten. bei meiner oma ist es die "herrschsucht": sie war schon immer der meinung, die "familienmanagerin" zu sein, hat es früher aber etwas unter kontrolle gehalten. nun versucht sie, wenn die traurigkeit mal vorübergehend verschwindet, uns unter kontrolle zu halten, und gibt uns auch mal richtiggehend befehle, wie wir zu leben haben.

    sie weigert sich auch oft tagelang, etwas zu essen, obwohl mein vater ihr täglich etwas warmes zu essen bringt. sie wird irgendwie immer mehr kindlich.

    so traurig es ist, weiss ich nicht, ob es da noch einen weg raus gibt. die alten leute müssen es selbst einsehen, dass sie - wenn sie gesund sind - noch einige jahre ein schönes leben haben können und dass das eigentlich ein geschenk ist.

    wahrscheinlich habe ich dir damit nicht wirklich geholfen. vielleicht haben andere bessere tips.

    lg

    musika

  8. #8
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    Hallo nelly!

    Was Du beschrieben hast, kenne ich ganz gut. Privat und beruflich.
    Es ist sehr schwer und man kann es eigentlich nur hinnehmen. Deine Oma leidet am meisten und weiß sich nicht anders zu helfen, als zu jammern, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie kann nicht verstehen, dass Ihr ja eigentlich nur ihr bestes wollt. Das müsst Ihr versuchen, zu verstehen. Altersdepressionen gehen viel mit dem wachsenden Bewusstsein des "Nicht-mehr-selber-könnens" einher und werden nur schwer verarbeitet.
    Auch wenn es nervt. Beschäftige Dich mit ihr, lass sie erzählen und stimme ihr zu. Sie möchte einen Zuhörer haben.
    Ein bichen klingt es auch wie Senilität. Eine Klinik halte ich auch nicht für gut. Das würde ihr den rest geben.
    Es ist schwierig, aber dennoch muss man irgendwie damit klarkommen.

  9. #9
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    Also das hört sich für mich aber nicht nach Depression an. Ich kenne zwei Menschen, die das haben, und die ziehen sich eher zurück, scheuen den Kontakt zu Leuten. Ich glaube, deine Oma fühlt sich allein und möchte mehr Kontakt haben. Da sie wahrscheinlich nicht mehr viel erlebt, macht sie das über ihre Krankheiten. Kann mir vorstellen, wie nervig das ist. Ich würde auch versuchen, mal mit ihr zu sprechen. Vielleicht ist der Altersstarrsinn ja noch nicht so ausgeprägt....

  10. #10
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    Vielleicht wäre das Problem schon etwas gelöst, wenn man Oma mit ins Familienleben integriert und damit meine ich nicht nur anrufen o.ä.

    Vielleicht braucht Oma ja einfach nur ein paar Aktivitäten, Kontakte zu anderen, evtl. ein Hobby?

    Nehmt die Omas doch mal mit zum Schwimmen oder schenkt ihnen einen Wassergymnastikkurs (bald ist Weihnachten). Den gibt es auch für Senioren. Bestärkt sie darin, mal wegzufahren oder fahrt mit ihr selbst mal ein paar Tage weg. Mit diesen "Massnahmen" kann man durchaus Erfolg haben, wenn es nicht eine ganz tiefsitzende "echte" Depression ist. Dann aber braucht sie professionelle Hilfe - und das schnell!

    Nach Euren Schilderungen glaube ich aber eher, dass Eure Omas - grob gesagt - nichts mit sich anzufangen wissen: vorher Familienmanagerin und nun im Ruhestand - das verkraften viele ältere Leute nicht.

    Ich drück' Euch die Daumen!
    Liebe Grüsse,
    Corleona

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