Original geschrieben von Minouri
Also ich weiß ja nicht, ob du dich in diesem Bereich auskennst, aber diese Einstellung finde ich ehrlich gesagt vollkommen blödsinnig.
Du meinst ernsthaft, diese Leute studieren an die 8 Jahre, aber du kannst dir das in einem Ratgeberbüchlein anlesen, das jeder dahergelaufene Depp *sorry* schreiben kann?
Ich kenne mich darin aus, und meine Einstellung ist die der Eigenverantwortung und Selbsthilfe. Nicht umsonst heißt es immer, dass Therapeuten nur Hilfe zur Selbsthilfe geben können. Die Dauer der Ausbildung sagt nicht per se etwas über die Güte der Beratung aus, in keinem akademischen Beruf. Es gibt mit Sicherheit sehr gute Therapeuten, die direkt zum Kern der Sache dringen und wirklich "zu Potte" kommen wollen, und es gibt Therapeuten, die ewig um den heißen Brei reden und jahrelang beim Klienten keinen Fortschritt erzielen. Leider bleiben die meisten Menschen dann auch bei einem unpassenden Therapeuten hängen, sei es aus Bequemlichkeit oder Hörigkeit, anstatt schnellstmöglich alle zur Verfügung stehenden Mittel für die eigene Heilung auszuschöpfen, und sei es ein Therapeutenwechsel.

Gewiß reicht ein Büchlein nicht aus. Aber das Wissen, was man sich in Studium und dann Therapieausbildung aneignen kann, steht prinzipiell jedem frei da draußen zur Verfügung, es ist kein Herrschaftswissen. Es ist sicher eine Typfrage. Ich würde zB auch nicht zum Arzt gehen, ohne mich vorher eingehend zur Symptomatik belesen zu haben, weil ich so etwas Wichtiges wie meine Gesundheit, sei es die physische oder die psychische, nicht blind in die Hände eines anderen legen würde.