Ohje was für ein Thema...

Ich kenne beide Seiten. Bin in meiner letzten Beziehung mehrfach betrogen worden und weiss wie verdammt weh es tut, welche Wunden es reisst und welche Narben es in der Beziehung und in der Seele hinterlässt.
Trotz dieser schmerlichen Erfahrungen ist es mit passiert, dass ich selbst fremd gegangen bin. Warum weiss ich nicht... die Beziehung war in ner Krise, ich fühlte mich wegen vieler äusserer Umstände und Problemen schwach, haltlos.. ich weiss das ist keine Entschuldigung... was soll ich sagen, es ist passiert, war ein "ONS"... Was es gebracht hat? Nichts! Nichts ausser einem echt miesen Gefühl, einem furchtbar schlechten Gewissen, monatelangem Auseinandersetzten mit der Frage warum/wie konnte ich nur... hab meinen eigenen Charakter in Frage gestellt, das war echt hart. Dabei hab ich mir sogar quasi als Erklärung versucht einzureden, dass da doch Gefühle im Spiel gewesen sein müssen, sonst hätt ich doch niemals... alles Käse. Heute weiss ich, dass es keine Erklärung dafür gibt und ich damit leben muss, dazu fähig gewesen zu sein. Ich habe lange gebraucht, damit aufzuhören mich selbst zu verurteilen.
Fazit: never again... sollte ich jemals wieder in Versuchung kommen, werde ich mich daran erinnern, wie schwer es war damit fertig zu werden, wie schrecklich ich mich gefühlt habe und werde lieber meine Enerie dafür aufwenden, DAVOR zu ergründen, was grad falsch läuft in meinem Leben oder meiner Beziehung, dass ich überhaupt in so ne Situation gekommen bin, was mir eigentlich fehlt oder was ich da grad versuche zu kompensieren, zu vergessen, zu verdrängen, auszugleichen... Denn Gründe für solch schwache Momente gibt es sicher, in einer intakten glücklichen Beziehung hat niemand das Bedürfnis fremd zu gehn. Vielleicht ist das dann eine ARt "Ventil", sowas wie "FLucht", aber es ist keine Lösung - im Gegenteil, es schafft neue Probleme und zwingt einen sich spätestens dann mit den Ursachen auseinanderzusetzen. Tut man das vorher, erspart man sich ne Menge Kummer.

Was überhaupt gar nicht verstehen kann, ist eine längerdauernde Affaire zu haben, so richtig mit Lügen, Heimlichkeiten, über Wochen, Monate... ich meine so eine Affaire, wo man von vornherein weiss, dass es nur eine Affaire ist.
Logisch kann man jemanden kennenlernen, sich verlieben, unsicher sein, sich nicht entscheiden können und klar wird man da auch mit dem potentiellen neuen Partner *** haben... Was ich meine ist, wenn es eben nicht um Liebe geht, sondern einfach um *** mit einem anderen und wenn man das auch noch geniesst. Das ist wirkich befremdlich für mich.
Eine gute Freudin sagte mir mal, dass sie ihren Partner wirkich sehr liebt, nur der *** sei schlecht und deshalb hole sie sich den völlig emotionslos bei einem anderen.
Eine andere wiederum erklärte mir ihr Fremdgehen damit, dass sie zwar ihrem Partner liebt, sich selbst aber ungeliebt fühlt und sich deshalb in die Arme eines anderen flüchtet - quasi *** für's Herz und für das Gefühl begehrenswert zu sein.
Tja und dann gibts da noch die ganz üble Variante: geliebt zu werden, aber selbst nicht zu lieben, bleiben wegen der Bequemlichkeit,des angenehmen gesicherten Lebens, des Geldes wegen... und sich nebenbei eienn Lover halten, puuuuh
Da passe ich,kann ich nicht verstehen... wenn entweder der *** schlecht ist, oder ich mich vom Partner nicht geliebt fühle, dann muss ich mir doch eingestehn, dass die BEziehung einfach nicht gut ist. Da kann ich doch nicht einfach das Fehlende woanders suchen.... Und für den 3. Fall... nun das sind Charaktere die ich lieber nicht tiefer ergründen möchte

Fazit: es gibt Gründe fürs Fremdgehen, doch keiner ist Grund genug es zu tun