Putzfee...

[geruchsvictim]

Dieses Thema kenne ich von beiden Seiten.

Als ich meine Umschulung in Vollzeit machte, hatte ich verschiedene Bügelfeen. Eine kümmerte sich aus Spaß, gegen Bezahlung, auch noch um Teile des Gartens.
Leider war sie unzuverlässig und die andere zog um.

Selber arbeitete ich vor der Umschulung in verschiedenen Haushalten.
Was der Auftraggeberin klar sein sollte: auch Perlen machen sich ihre Gedanken und wenn sie den Eindruck haben, ihre Arbeit wird nicht gewürdigt, außer mit Geld, verlieren sie entweder die Lust oder hören ganz auf.

So arbeitete ich bei einem älteren Ehepaar täglich 2 bis 2,5 Stunden.
Es gab einen genauen Plan, an welchem Tag was zu tun war und was täglich gemacht werden musste.
Was mir nicht gefiel - man merkte sehr genau, dass sie jeden Tag jemanden hatten, der sauber machte. So gedankenlos! Im Bad sah es jeden Tag so aus, als würden sie sich gegenseitig beim Zähneputzen auskitzeln und im Wohnzimmer, als würden sie sich abends mit Nüsschen bewerfen. Dekadent ist vielleicht ein Ausdruck der dazu passt.

Später war ich Tagesmutter in einem großen Haus mit Riesengarten und zwei Kindern. Obwohl die Arbeit viel mehr und anstrengender war, gefiel es mir besser.

[Bird]

Meine kommt alle zwei Wochen für drei Stunden. Stundenlohn ist 11 EUR. Sie hat einen Schlüssel und kommt, während ich auf der Arbeit bin. Sie ist ein absoluter Engel, super lieb und ich gebe sie auch nicht mehr freiwillig her.

[Chrissi21]

Die Preise sind wirklich regionsabhängig. Ich habe seit 9 Jahre eine Putzfrau. Ist immer noch die erste. Sie bekommt 8 Euro. Allerdings gebe ich ihr immer super viele Sachen mit. Sie ist Polin und nimmt sehr viel mit in die Heimat.

Ich bin sehr zufrieden mit ihr. Sie ist ehrlich und zuverlässig. OK, es gibt bestimmt jemanden der besser putzen kann, meine Mum meint immer sie wäre nicht gründlich, aber uns reicht sie voll und ganz aus.

Sie wischt, putzt Staub und macht dann zusätzlich Arbeiten die ich ihr ab und an auftrage (Fenster putzen usw.)

Sie kommt einmal die Woche. Ab und an auch alle 2 Wochen. So weit ich weiß ist sie hier auch sehr zufrieden. Sie hat das ganze Haus für sich alleine und kann ungestört putzen. Wenn ich eher wieder komme, dann schnacken wir erst mal.
Eine meiner Freundinnen hat auch eine und wie die behandelt wird, da fehlen mir die Worte....Kriegt für 3 Stunden 30 Euro oder so und wenn sie es in der Zeit nicht schafft muß sie unentgeldlich länger arbeiten.
Ich halte mich da raus, aber so was ist unterste Schublade.

[Ex-User]

Ich habe auch eine Perle, die einmal die Woche für 2 1/2 bis 3 Stunden kommt und eher so die groben Arbeiten macht, wie Fußböden, Heizkörper, natürlich das Bad, Fenster, Backofen und so. Sie sieht auch selber, was gemacht werden muß. Bezahlt werden hier üblicherweise zwischen vier und acht Euro die Stunde. Ich gebe ihr jedesmal einen Zwanziger und auch mal abgelegte Kleidung oder irgendwelche kleinen Geschenke.

Ich bin zwar meist zu Hause, wenn sie da ist, aber ich schau ihr nicht auf die Finger und ich versuche auch, sie nicht als "Bedienstete" zu behandeln D. h., ich gebe keine Befehle, sondern bitte, heute dieses oder jenes zu machen. Ein kleines Schwätzchen ist natürlich auch immer drin, gehört dazu. Ich weiß, dass ich ihr absolut vertrauen kann. Sie ist flink, sauber und ehrlich, was will man mehr?

[Gela]

@silent: mal 'ne blöde frage: wenn du zu hause bist, wenn deine perle da ist, kommst du dir da nicht "überflüssig" oder nutzlos vor? was machst du in der zeit?

die preise sind ja wirklich unterschiedlich. dass man seine putzfee mit respekt behandelt und nicht von oben herab sollte eigentlich selbstverständlich sein. aber es gibt da immer wieder ausnahmen, oder?

@sylvia: das mit dem aufräumen könnte noch ein problem werden

@geruchsvictim: na ja, wer seine hilfe so von oben herab behandelt wie dieses ältere ehepaar wird wahrscheinlich einen großen "verschleiß" an perlen haben. die mutter einer ehem. schulkameradin ging so mit den hausangestellten um, dass es da keine lange ausgehalten hat.

[Krisja]

@silent: mal 'ne blöde frage: wenn du zu hause bist, wenn deine perle da ist, kommst du dir da nicht "überflüssig" oder nutzlos vor? was machst du in der zeit?

Hi Gela, bin zwar nicht Silent, aber ich bin auch zu Hause, wenn meine Fee kommt. Wie ich schon schrieb, trinken wir zusammen einen Kaffee, quatschen ne Runde, dann besprechen wir, was außer der Routine noch gemacht werden soll. Sie fängt an und ich mach meine Wäsche oder Garten o.ä. Ich schau ihr nicht auf die Finger, aber ich mag nicht meinen Schlüssel aus der Hand geben. Zwischendurch trinken wir was zusammen, quatschen immer wieder mal und sie nimmt liebend gern meine Zeitschriften mit, die ich für sie aufhebe. Meine ist übrigens etwas jünger als ich, anfangs kam ich mir schon komisch vor - aber meine ist so natürlich mit der Situation umgegangen, das war schon gut. Und jetzt ist alles prima - leider war sie heute krank und ich musste selber putzen - man kann sich echt an diesen Luxus gewöhnen

[Ex-User]

@silent: mal 'ne blöde frage: wenn du zu hause bist, wenn deine perle da ist, kommst du dir da nicht "überflüssig" oder nutzlos vor? was machst du in der zeit?.

Das ist gar kein Problem. Manchmal ist draussen was zu tun oder im Büro, da geh ich halt dann raus, während sie drin putzt, oder ich beschäftige mich im Keller mit der Wäsche, stehe sicherheitshalber an der Staffelei, wenn sie Vorhänge abnimmt usw. IMMER bin ich übrigens nicht zu Hause, manchmal hab ich Arzttermine und da kann ich sie dann auch alleine lassen, weil sie wirklich absolut vertrauenswürdig ist.

[enka]

Wir hatten auch eine Putzfee in der alten Wohnung und sie war perfekt.

Das war ein junges Mädchen aus Bulgarien, Studentin hier an der Uni und die hat schon bei Bekannten geputzt und darüber haben wir gehört, dass sie noch Putzstellen sucht und dann haben wir -zuerst mehr aus Freundlichkeit- mit ihr abgemacht, dass sie auch einmal pro Woche zu uns kommen kann. Mein Mann und ich haben echt Skrupel, wenn jemand unseren Dreck aufräumen muss, aber: Ich habe ja lange als Freiberuflerin gearbeitet und da ist dann, weil ich viel auf Reisen war, etliches daheim liegen geblieben. Das Mädel war super: Superfreundlich, sehr sauber und zuverlässig und die Bude hat nach ihren Besuchen geblitzt.
Sie hatte den Schlüssel zu unserer Wohnung, hat recht selbständig das gemacht, was angefallen ist und extra Sachen wie mal Kühlschrank putzen oder Ofen, das habe ich ihr im Vorfeld gemailt. Wir haben 10 Euro die Stunde gezahlt. Wenn wir beide weg waren, hat sie auch mal am Wochenende vorbeigeschaut und unsere Katze gefüttert. Da sie eine Katzennärrin ist, wollte sie das immer für umme machen, wir haben ihr dann immer einen Shoppingcentergutschein geschenkt, als kleine Aufmerksamkeit.
Jetzt ist unsere ehem. Putzfee zurück in Bulgarien, ich arbeite nur noch 80% in einem festen Angestelltenverhältnis und putze wieder selbst. Eigentlich schade, weil es war wirklich Luxus, heimzukommen und alles ist schön sauber...
Sollte sich aber wieder etwas ändern und ich wieder mehr arbeiten oder wieder unregelmässiger, dann würde wieder jemanden suchen!

[Gela]

eigentlich schon erstaunlich, wieviele sich diesen "luxus" gönnen. bisher hat bei mir immer das für unser ländle typische schlechte gewissen mitgespielt. putzfee? ich lass mir doch nicht nachsagen, dass ich zu bequem oder was auch immer bin, das selbst zu machen. lieber arbeiten bis zum umfallen und alles selbst machen.
mein mann schüttelt schon lange den kopf darüber und in letzter zeit kam ich mit vielen ins gespräch, die selbst eine putzfee haben. und erstaunt darüber waren, dass ich das selbst mache. ja, wieso eigentlich? bleibt doch sonst noch genug arbeit liegen und ein bisschen freizeit wäre doch auch noch schön.

dann meinte meine mutter, sie könne das doch auch machen... oh nein, bitte nicht. das wollte ich schon gar nicht. wenn, dann möchte ich das schon einer "fremden" übergeben, die natürlich zuverlässig und vertrauenswürdig sein muß.

[Chrissi21]

Meine Mum hat mir das auch schon mal angeboten. Bloß nicht, dann würde ich es eher selber machen.

Ich finde auch das nichts gegen eine Putzfee spricht. Man selber ist dann ja nicht gleich faul. Waschbecken, Toilette, Staubsaugen und so ein Kram fällt ja weiterhin an. Die Putzfrau ist ja nicht jeden Tag da.
Aber man hat trotzdem immer eine saubere Wohnung.
Wir haben z.B. ein Haus gemietet und ich habe nicht die Lust am WE ständig zu wischen, Fenster zu putzen etc. Für eine Person ist es nämlich ganz schön viel Arbeit wenn man mit einem Mann zusammenlebt der das Putzen nicht erfunden hat.