familienaufstellung

[Isis]

Also, da habe ich keine Erfahrung. Ich stelle es mir auch praktisch irgendwie schwierig vor, eine Aufstellung nur mit Gegenständen zu machen?

Naja, vielleicht weiss da jemand mehr.

[Minerva]

Na, nee, ich kenn das nur mit Personen.

Geht ja gar nicht, weil die Personen das instinktiv erfühlen, wie es ihnen an dem Platz, der ihnen zugedacht wurde, geht. Und was DIE dann sagen, ist auch wichtig. Genau DAS ist ja der Effekt. Das meiste erfühlt nicht der Gruppenleiter, sondern die Personen, die dort stehen. Und das "erahnen" die dann irgendwie instinktiv. Hört sich kurios an, aber es stimmt.

ZB. ein Mann wird als "Neffe des Aufstellers" (also Aufsteller = der um den es geht) links außen hingestellt. Allein die Tatsache sagt viel aus. Er wird dann evt. sagen, er fühlt sich irgendwie außen vor oder ausgeschlossen... und es STIMMT meistens.

[Cybill]

ich dachte immer das geht mit geb.daten, dass diese miteinander verglichen werden, und dann sieht man, warum man mit dem und dem nicht kann und mit dem anderen schon oder so *G*

hmh, bist du dir sicher, dass du nicht besser bei einer astrologin aufgehoben bist??

mit einer familienaufstellung hat das auf jeden fall NULL zu tun. es wurde ja schon beschrieben wie das gehandhabt wird.
ob das jetzt mit anderen menschen gemacht wird oder mit abstrakten gegenständen ist fast egal. allerdings kann ich mir für einen anfänger nicht vorstellen, dass es abstrakt so einfach ist. ich würde also die "klassische" variante (mit anderen repräsentanten) wählen.

warum das als öffentlich von dir gewertet wird, versteh ich nicht. glaubst du irgendjemand hat interesse dran deine geheimnisse in die welt zu tragen?? mit solchen themen und seminaren wird sehr behutsam umgegangen (gesetzt den fall du hast einen vertrauensvollen aufstellungsleiterIn)

[KatinkaRosenrot]

Es hängt enorm von der Kompetenz der Person ab, die es macht.
Im Zuge einer Therapie wurde es bei meinem Bruder angewendet und wir waren alle anwesend. Die Therapeutin hat dauernd versucht ihn zu beeinflussen, indem sie fragte "Bis du dir sicher, dass du XY da stehen lassen willst?" "Willst du XY nicht lieber hierhin stellen?"

Zur Erklärung: Mein Bruder passte nicht in ihr Patientenklischée. Unsere Familie war intakt und nicht direkter Auslöser der Krankheit. Das wollte sie offensichtlich nicht wahrhaben, weil es nach Schema F einfacher gewesen wäre
(Auch in der Krankenakte standen nachher abenteuerliche Sache, die sie angeblich auch über mich herausgefunden haben wollte, die definitiv nicht stimmten und auch nie auch nur im Ansatz gesagt wurden).

Diese Frau arbeitete in einer Uni-Klinik, ich hatte ihr also Kompetenz zugetraut, aber nach DEM Ding bin ich da sehr misstrauisch. Wobei es, richtig angewendet, wirklich produktiv sein kann.

Und eine seriöse Aufstellung funktioniert NUR mit (anwesenden) Personen. Denn um die geht es dabei.

[Exuser50]

wobei sehr viele es durch Vertreter machen (es ist ja idR eine ganze Gruppe) und dabei durchaus ein sinnvolles Ergebnis herauskommen kann... ein Gruppenkurs wird in etwa etwas über 100€ kosten, das sind jedenfalls die Preise, die ich gesehen habe.

ich habe mich bisher nicht getraut oder die Schmerzgrenze war nicht erreicht... kA!

[Isis]

Eine Aufstellung mit der ganzen Familie in echt habe ich noch nie erlebt. Das hätte ich auch gar nicht gewollt (erstens weil alle sowieso immer durcheinander quatschen) und das wäre auch nicht gegangen (weil viele leider nicht mehr da sind).

[Minerva]

Also ich kenn es so, dass man das mit "familienfremden" Leuten macht. Und bei denen halt immer einen für ein Familienmitglied hinstellt. So quasi: "Du bist mein Bruder, und stehst da, du bist meine Schwester und stehst dort..:"

Es ist aussagekräftig, WEN man für die Person bestimmt, WO man sie hinstellt und wie DIE sich dort fühlt.

[grumby]

Es hängt enorm von der Kompetenz der Person ab, die es macht.

Und eine seriöse Aufstellung funktioniert NUR mit (anwesenden) Personen. Denn um die geht es dabei.

Meinst Du jetzt mit anwesenden Personen die Familie selbst? Dann muss ich widersprechen, es funktioniert mind. so gut mit Stellvertretern. Ich würde sagen eher besser, da sie vorurteilsfrei an die Sache herangehen und keine Bedenken haben müssen evtl. jemandem gerade auf die Füße zu treten. Und es hat auch trotzdem auf Nichtanwesende eine Wirkung (keine Ahnung wie, ist aber so).

[Isis]

Ich hab auch noch nie von Familienaufstellungen mit den "echten" Familienmitgliedern gehört Gut, das muss jetzt nix heissen aber das läuft bei mir dann eigentlich nicht mehr als -aufstellung sondern als -therapie.

Aber ich vermute mal, Katinka hat auch die Stellvertreter gemeint, oder?

[Nicht_der_Papa]

Also, da habe ich keine Erfahrung. Ich stelle es mir auch praktisch irgendwie schwierig vor, eine Aufstellung nur mit Gegenständen zu machen?

Naja, vielleicht weiss da jemand mehr.

Das erinnert mich daran als ich damals die Gesprächstherapie gemacht habe. Da hat mich mein Therapeut mehrfach aufgefordert mir vorzustellen, das eines der Kissen meine Mutter wäre, der ich alles sagen solle, was ich ihr gerne gesagt hätte. Das war mir nicht möglich, weil mir diese Situation vollkommen absurd vorkam.
Tatsächlich habe ich aber nach dieser Sitzung das bis heute einzige Mal überhaupt geheult, dass sie tot ist.

Sehr gut fand ich für mich die Symbolisierung der Beziehung meiner Eltern mit Gegenständen.
Das hat mir damals vollkommen klar gemacht, dass da eigentlich nicht der geringste Raum für Kinder war.

Ich kenne Aufstellungen aber auch noch mal ganz anders durch einen Freund, der als Sozialarbeiter arbeitet. Der malt die Beziehungen der Menschen untereinander aber auf ein Blatt. Auch dabei kann einem einiges klar werden.