Was mich nicht umbringt...

[Miss Buffington]

Ich würde sagen aus Krisen geht man auch gestärkt hervor und man kann aus allem was lernen auch wenn man mitten in der Situation nicht dran glauben mag.

Ich denke auch dass die Zeit viele Wunden heilt, sicherlich nicht alle und auch das ist ein Spruch, der mir zumindest inmitten einer solchen Situation herzlich egal ist. Später erkenne ich immer wieder dass es wohl stimmt.

Mich würde interessieren ob der Satz stimmt, dass jeder mal bekommt was er verdient. Im Guten wie im Bösen.

[HopiStar]

Ich denke, es ist eine der typischen "Kampfparolen" ( Du schaffst das, Chakka ). Klar, man könnte es wörtlich nehmen und es ist natürlich wahr, man geht aus allem bis auf den Tod lebendig hervor. Ich glaube aber, auch viele kleine "Tode" aller Art ( wie Paulinka schon sagte ) hinterlassen ihre jeweiligen Spuren und ich weiss auch nicht, ob ich es erstrebenswert finde, so zu tun, als würden mich diese stärker machen. Manche Dinge tun einfach weh und verletzen. Auch wenn man sie überlebt.

Viele Grüße
Hopi

[HopiStar]

Bei der heilenden Zeit...ja, vielleicht heilt die Zeit aber die Narben bleiben

[vivian]

Der stimmt m M n (leider) nicht. Es gibt Wunden, die heilen nie.

Aber sie hören auf zu bluten. Und der Schmerz, den sie verursachen, wird
mit der Zeit dumpfer, weniger stechend, um in der Bildsprache zu bleiben.
Und sie hinterlassen oft tiefe Narben, die einen jederzeit wieder an die
Wunde erinnern. Aber man lernt damit zu leben.

Der Spruch im Eingangspost stimmt.

[Exuser31]

Nein, ich denke nicht, dass das so stimmt!

Was mich nicht umbringt, habe ich vielleicht grade knapp überlebt. Aber wer will schon immer nur Überleben? Und auf Dauer, wenn es oft gerade nur so überlebt wird, ist es vielleicht doch der Tod!

Für mich ein Spruch, der oft nur gebraucht wird, um nicht zeigen zu müssen, wie stark man verletzt ist! Allerdings hilft er einem in solchen Fällen auch manchmal Haltung zu bewahren.

[simo]

Nein, ich denke nicht, dass das so stimmt!

Was mich nicht umbringt, habe ich vielleicht grade knapp überlebt. Aber wer will schon immer nur Überleben? Und auf Dauer, wenn es oft gerade nur so überlebt wird, ist es vielleicht doch der Tod!

Für mich ein Spruch, der oft nur gebraucht wird, um nicht zeigen zu müssen, wie stark man verletzt ist! Allerdings hilft er einem in solchen Fällen auch manchmal Haltung zu bewahren.

Genauso denke ich auch!

[Chrissi21]

Aber sie hören auf zu bluten. Und der Schmerz, den sie verursachen, wird
mit der Zeit dumpfer, weniger stechend, um in der Bildsprache zu bleiben.
Und sie hinterlassen oft tiefe Narben, die einen jederzeit wieder an die
Wunde erinnern. Aber man lernt damit zu leben.

Der Spruch im Eingangspost stimmt.

Das unterschreibe ich so. Gut ausgedrückt. Auf mich trifft das zu.

[Minerva]

Es gibt dazu einen Text, den ich sehr gut fand:

Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben;
Sie haben meine Phantasie beflügelt.
Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten;
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

Ich danke allen, die mich belogen haben;
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.
Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben;
Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.
Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben;
Sie haben meinen Mut geweckt.

Ich danke allen, die mich verlassen haben;
Sie haben mir Raum gegeben für Neues.
Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben;
Sie haben mich wachsam werden lassen.
Ich danke allen, die mich verletzt haben;
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.
Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben;
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

Vor allem aber danke ich all jenen,
die mich lieben, so wie ich bin;
Sie geben mir die Kraft zum Leben!
Danke.

Paulo Coelho

[Exuser66]

Der Spruch ist natürlich Blödsinn, wahr ist alleine, dass das, was mich nicht umbringt, mich (über)leben lässt. Das ist ja schon mal was. Härter werden Menschen durch Verletzungen, schlechte Erfahrungen und Schlimmeres nicht immer. Da kommt es wieder darauf an. Manche werden hart (ob das gut ist, sei mal dahingestellt), andere brechen zusammen, wieder andere werden "weicher" als vorher, manche werden depressiv, die Palette ist endlos.
Der Spruch zählt für mich zu den unsinnigen Überbleibseln der Kriegsgeneration, die soviel Traumatisches (mit)erlebt hat, dass sie es sich ums Verrecken nicht erlauben durfte, da mal hinzufühlen, wie es ihnen wirklich geht, denn die Schwachen holt der Tod, das haben die alle hundertfach erlebt und gesehen. Dass dieses Muster in "normalen" Zeiten ungesund ist, sehen wir heute an ihnen. Oder warum sind aus dieser Generation so viele dement, starrsinnig, kaum zu ertragen, und leiden um so mehr, je älter sie werden? Verdrängung hat eben ihren Preis.

[Cara]

Ich sehe es wie Janne. Nur Überleben alleine reicht nicht. Viele Wunden tun weh, sie mögen nicht mehr bluten, aber die Narben tun schlicht weh. Immer wieder. Und immer, wenn man daran tastet, tut es aufs Neue weh.

Die Zeit heilt auch nicht alle Wunden. Warum sollte sie? Ich bin über 50, es gibt Dinge, die mir jetzt noch, nach über 20 Jahren, wenn ich nur daran denke, die Tränen in die Augen treiben. Es tut genau so weh wie früher.

Das sind für mich alles Sprüche. Dass sie heute oft gesagt werden, liegt auch daran, dass der Redner vielleicht hilflos ist, nichts Richtiges dann zu sagen weiß und sich in Plattheiten rettet.