bisschen wenig für eine Partei. Andererseits sehen wir ja an den Piraten, dass das Augenmerk auf ein bestimmte Thema viele bündeln kann, die sonst denken, dass sich gar nichts bewegt, insofern begrüße ich die neue Partei.


Meine Gedanken dazu im Moment:

Ich glaube, dass der Euro Deutschland - trotz der hohen Ausgleichszahlungen - immer noch nützt, bisher vor allem genützt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deutschland ein Aufwertungsland bleibt, es sei denn, es geht einher mit sozialem Abbau, wobei dafür die Chancen auch wieder nicht schlecht stehen, da wir zur Selbstausbeutung neigen, darauf könnte die Wirtschaft setzen. Die Aufwertung der Schweiz hängt meiner Meinung nach auch wesentlich damit zusammen, dass es dort bedeutend einfacher ist, selbständig zu werden und zu arbeiten, gerade hier ist Deutschland, teuer, zeitaufwendig, bürokratisch und voller Hemmschwellen. In der "brand eins" wurde das mal - auch noch mit im Österreich - verglichen. Die Schweiz war eindeutig Sieger, wir waren das totale Schlusslicht. Die Schweiz wird in Zukunft davon profitieren.

Gerade in Zeiten der Konkurrenz aus Asien scheinen mir solche Möglichkeiten wichtiger denn je zu werden. Die Frage ist ja, wovon soll Deutschland in Zukunft leben, im Moment doch sehr von den Importen und weniger vom Inlandprodukt wie z.B. Frankreich, die da wesentlich unabhäniger sind, auch Italien ist es vermutlich. Das ist ja gerade die Hoffnung der jetzt stark verschuldeten Länder, dann wieder die Alternative zu uns zu sein, was im Grunde auch fair ist. Es nützt uns nur nichts. Andererseits finde ich es auch ganz okay, wenn die Wirtschaftskraft bei uns wieder etwas einbricht, nur dann haben die anderen überhaupt eine Chance, bisher sind deren Gelder in die Erträge unserer Wirtschaft geflossen. Das ist das, was im Artikel mit schwieriger Übergangszeit gemeint ist, wenn sie recht haben, ist es nur eine Übergangszeit, aber warum sollte ausgerechnet ein Land, das so vom Export lebt, hinterher aufsteigen, wenn andere viel konkurrenzfähiger werden? Wovon denn? Lediglich der Maschinenbau scheint mir in Zukunft noch eine Chance zu haben, aber vielleicht übersehe ich ja auch was. Autoindustrie sehe ich nicht.

Die Gefahr beim Euro sehe ich im Moment aber auch gerade in der Aufwertung Deutschlands und das wir uns zum Spielverderber machen und außenpolitisch ausgrenzen, das ist eigentlich das Gegenteil des europäischen Gedankens. Wir sehen das ja an der momentanen Entwicklung sogar in Frankreich, das unter Sakorzy der Hauptverbündete der deutschen (Spar-)Richtung wurde, die ich falsch finde. Ursprünglich hab ich mal angenommen, auch wir passen uns Europa an, aber wir wollen alle mitziehen, das kann nicht gut gehen - und es geschah bisher auch auf Kosten von Lohnsteigerungen, die in ganz Europa in den letzten Jahren um ca. 10-15% angestiegen sind, in Deutschland nur um 2%, wie ich mal las. Wenn wir uns weiter zum Europa-Chef aufschwingen, wäre ich auch für einen Ausstieg, auch um die anderen vor uns zu schützen.
Dass die Währung unbedingt adaptiert werden muss, finde ich aber auch, das wäre ein Sofortprogramm. Aber gerade die einheitliche Währung war doch das, was den Bürgern überhaupt einen direkten und unmittelbaren Nutzen von Europa brachte. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass mit dem Auseinanderbruch von Europa - machen wir uns nichts vor, die Währung ist das Zeichen dafür - und einem Rückgang der Industrien, wieder mehr nationalistische, recht***treme Tendenzen aufwachen. Die Spannungen könnten durch allgemeine Resentiments zunehmen und uns ausgrenzen. So lange es allen finanziell noch relativ gut geht, ist nicht damit zu rechnen, aber im Falle der Krise wird das recht sicher kommen. Europa ist nicht nur Geld, aber wenn Länder in diesem Verbund in die Pleite getrieben werden, stimmt was nicht, nicht nur dort. Das Handlungsbedarf ist, steht außer Frage, über das Wie sollte man sich Gedanken machen, wenn man einen guten Plan für danach hat, finde ich. Auf den würde ich jetzt mal warten, jenseits von "wird schon nicht so schlimm werden". Das beruhigt mich irgendwie nicht.