Die Welt heute - habt ihr Angst vor der Zukunft?

[astama]

Ich empfehle dann mal ab und zu die "Nachrichten vor 20 Jahren" anzuschauen.

Kurioserweise hat man häufig das Gefühl, dass es auch die von gestern sein könnten... die gleichen Probleme, ähnliche Kriege, immer irgendwas in Israel, irgendwo eine Katastrophe, irgendwer streikt und irgendwer ist tot...
Das soll jetzt nicht makaber sein, aber die Welt dreht sich weiter.

Ja, das finde ich auch frappierend. Einiges hat sich gar nicht verändert, anderes, von dem man glaubte, daß die Welt untergeht, hat sich in Wohlgefallen aufgelöst.

Dadurch, daß wir in einer Informationsgesellschaft leben, erfährt man vieles mehr und das auch noch in Sekundenschnelle, so daß es einem so vorkommen mag, als sei heute alles schlimmer.

Aber was war früher: Pest, Dreißigjähriger Krieg usw. usf., das war nicht ansatzweise geruhsamer als heute. Ich bin im Kalten Krieg aufgewachsen, habe Tschernobyl erlebt, und wir haben alles irgendwie überstanden, obwohl wir manchmal dachten, das Ende sei nah.

Der Mensch bleibt eben Mensch, und dazu gehören leider auch Kriege und Katastrophen. Die Welt aber dreht sich immer weiter. In dieser Hinsicht bin ich zum Fatalisten geworden.

[sunshine lady]

Ich habe schon manchmal Gedanken in diese Richtung und frage mich dann, in welchem Zeitalter wir eigentlich leben (dem der Kommunikation???), dass wir uns noch mit Bomben bewerfen müssen und unschuldige Menschen massenweise getötet werden.
Scheinbar endet dieses Verhalten trotz allen Fortschritts nie, und dennoch ist die Menschheit nicht vom Aussterben bedroht. Daran, dass die Waffen immer gefährlicher und flächendeckender werden und es sicher möglich wäre, ganze Länder / Kontinente binnen kürzester Zeit zu vernichten, denke ich lieber nicht.



Ich bin einfach dankbar, dass es mir hier so gut geht und hoffe für die nachfolgenden Generationen das Beste.

Nachrichten schaue ich nur sehr selten, das habe ich mir schon länger abgewöhnt.

[gesa1974]

Ich habe keine Angst vor der Zukunft. Ich will mir das Leben auch nicht schwer machen in dem ich mir alle möglichen Horror Szenarien vorzustellen. Auch durch meine Schwangerschaft bin ich da bisher nicht beeinflusst.

Als ich ein Kind und junger Teenager war, waren die Zeiten ja ebenfalls nicht rosig. Da war viel die Rede vom Kalten Krieg, Waldsterben, saurer Regen, Tschernobyl,... Dann als ich älter wurde gab es die Konflikte im Golfkrieg...
Da gab es auch viele Leute hier, die sich reell bedroht fühlten und sich fragten, ob man in diese Welt noch Kinder setzen darf.

[Exuser64]

Ja, auch für unsere Kinder wird sich die Welt weiter drehen, davon abhängig zu machen, ob man welche bekommen soll, kann mir kaum vorstellen, dass das jemand tut.

[Miss Buffington]

Nein, mich beunruhigt das alles nicht sehr. Damals ist viel Unheil passiert und heute passiert viel Unheil. Vielleicht erfahren wir durch die Medien mehr und auch durch das Internet. Ich finde man sollte sich das Leben nicht selber schwer machen, in dem man sich nur auf die negativen Sachen konzentriert. Die Welt dreht sich weiter, auch mit all den positiven Seiten.
Was mir eher Sorgen macht ist, wie ich es noch 34 Jahre schaffen soll zu arbeiten. Die letzten Jahre vor der Pension werden hart am Arbeitsmarkt.

[karini]

Ihr habt recht, mit Sicherheit vermitteln die Medien und die schnelle und flächendeckende Verbreitung von neuen (Katastrophen-)Nachrichten, den Eindruck, dass es schlimmer geworden ist im Vergleich zu damals. Dann bleib ich bei meiner bisherigen Routine: die Augen zuhalten, ab und zu nur durchlinsen und einfach das Beste hoffen.

[apia]

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Ist wichtig für die Seele. Heißt ja nicht, dass man dann denkt alles wäre super.
Aber wenn ich nicht mehr schlafen kann vor schrecklichen Bildern ist damit keinem geholfen. Daher lese ich die Nachrichten und schaue sie nicht.

[*LV*]

Mir macht der Kampf zwischen Russland und der Ukraine Sorgen. Es spitzt sich ja immer mehr zu, jetzt darf ein russischer Minister schon nicht mehr über Polen fliegen. das wird Putin als Provokation deuten und wird weiterhin den starken Mann spielen der sich von Europa nicht in die Knie zwingen lassen wird. irgendein Kraftwerk in der Ukraine soll nicht hinreichend geschützt sein, dass es zu einem Atomunglück kommen könnte. Wie weit wird es kommen? Die Luft ist ziemlich dünn

[vivian]

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Ist wichtig für die Seele. Heißt ja nicht, dass man dann denkt alles wäre super.
Aber wenn ich nicht mehr schlafen kann vor schrecklichen Bildern ist damit keinem geholfen. Daher lese ich die Nachrichten und schaue sie nicht.

Ich schaue Nachrichten auch nur noch selktiv. Wenn ein Beitrag anfängt und ich dann merke, daß es mir zu sehr aufregt, drücke ich die Stopp-Taste und gehe
mal kurz raus auf den Balkon, tief durchatmen oder kurz aufs Klo. Wenn ich dann wieder ins Zimmer komme, spule ich zum nächsten Beitrag vor.
Falls vorspulen nicht möglich ist, stelle ich den Ton aus. Ja, es hat ein bißchen was von der Vogel-Strauß-Politik, aber anders kann ich das manchmal nicht
bewältigen.

[Mascara]

Ich denke schon, dass man diese Informationen an sich heran lassen sollte. Verdrängung hilft ja nichts, denn es gibt noch ein Fitzelchen an Restdemokratie, das man dazu nutzen kann, indirekt, langfristig Einfluss zu nehmen.
Zum Beispiel jetzt die Waffenlieferung an die Kurden. Dazu habe ich eine interessante Gesprächsrunde auf Deutschlandfunk gehört. Ein Hörer meinte, dass mal das „Geschäftsmodell Waffenlieferung” überdacht werden sollte.
Deutschland gehört neben USA und Frankreich zu den größten Waffenexporteuren der Welt. Und die Waffen sind dazu bestimmt, Menschen zu töten. Wenn ich mit dem weltweiten Gemetzel nicht einverstanden bin, gebe ich meine Stimme einer Partei, die sich explizit gegen Rüstung***port ausspricht. Das sind meines Wissens nach derzeit nur Die Linken. Deutschland wird nicht den Bach runter gehen, wenn die ein paar Prozente mehr kriegen.
Bei den Regierungsparteien muss man den Eindruck bekommen, die haben den Hintern so voll mit Lobbygeld, dass sie nicht mehr geradeaus denken können. TTIP, Gen-Mais, Energiewende…

Es ist meiner Meinung nach (Welt-)Bürgerpflicht, sich zu informieren. Man muss nicht zu allem eine feste Meinung haben, aber man sollte schon wissen, was los ist und nach Möglichkeit diverse Medien konsultieren; also nicht nur die, die einen ohnehin in der eigenen politischen Position bestätigen.