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Thema: Social Freezing

  1. #11
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Und trotzdem haben die USA eine höhere Geburtenrate als die Deutschen.
    Ich frage mich wirklich, was da grundlegend für ein Mechanismus dahintersteckt.
    In den USA arbeiten Mütter. In Deutschland gehen sie in Teilzeit und arbeiten oft einige Jahre lang nicht. Obgleich Kinder in Deutschland fast nichts kosten (Schulen, Universitäten), kommen sie in Deutschland teurer, weil die Frau keine Ernährerrolle übernimmt (und keine berufliche Qualifikation erwirbt). Außerdem wird eben eine Entscheidung zwischen Beruf und Familie von den Frauen in Deutschland gefordert. Das wäre meine Erklärung.

    Oder kennt ihr bspw. Frauen in Deutschland, die nicht mindestens ein halbes oder ein Jahr ausgesetzt haben, weil sie ein Kind bekommen haben?

  2. #12
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Ich hab das vor etwa zwei Jahren von einer Mutter gehört, die sagte, es gelte inoffiziell unter vielen (Großstadt-)Müttern die Regel: Nur schlecht gebildete Frauen kriegen ihre Kinder vor 30. Akademikerinnen haben in ihren Zwanzigern gar keine Zeit dafür.
    Und da für viele Akademiker jeder Nichtstudierte ein Versager ist, gelten junge Mütter bei einer gewissen Schicht automatisch als Versager.
    Das ist halt der Nachteil der Klassengesellschaft: Es bilden sich gewisse Standards heraus und werden somit indirekt zum Statussymbol. Und wenn immer weniger gut gebildete Frauen vor 30 Kinder bekommen, gilt eine junge Mutterschaft irgendwann als Ausweis für einen niedrigen Status.
    Das klingt sehr theoretisch und ist so gar nicht das, was ich erlebt habe.
    Man kann sowas auch ignorieren und über soviel Unsinn lachen.
    Wie ich im anderen Thread geschrieben hatte, wurde ich von meinem Schwager als Versagerin angesehen, WEIL ich gerade vor 30 keine Kinder hatte. Er, genauso wie ich, seine Partnerin und ich sind alle Akademiker. Sein Vorbild war eine befreundete Zahnärztin, die es geschafft hatte mit 28 eine eigene Praxis zu haben UND das erste Kind.
    Dann mit 31 das zweite. Na das ist doch viel beeindruckender! nicht wie ich, die erst mit 34 ihr Kind bekommen hatte, weil sie vorher noch nicht so stabil im Leben stand!
    ( sie klingt wie eine Streberin, ist aber sehr nett, ich kenne sie auch)

    Und wie passt das jetzt zusammen? Überhaupt nicht. Viele Menschen mögen es andere zu verurteilen und sich ständig zu vergleichen. Ist ein Rezept zum unglücklich sein.
    Geändert von apia (06.11.14 um 19:19:04 Uhr)
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  3. #13
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    Zitat Zitat von sunshine lady Beitrag anzeigen
    Dann scheine ich mich in den "falschen" Kreisen zu bewegen, denn auch unter meinen studierten Freunden und Bekannten gibt es junge Mütter, die nicht schräg angeschaut werden und auch ich als nicht studierte bin mir sicher, keinen einzigen Kommentar in diese Richtung zu hören wenn ich mich Anfang nächstes Jahr oute. Gut, dass ich mit solchen Leuten keinen Kontakt habe.
    Ja, da bin ich auch froh.
    Als ich in Elternzeit war, war meine beste Mutter Freundin, die 27 war, und das Kind direkt nach dem Studium bekommen hatte. Ich war 34 und hatte Elternzeit von der Arbeit genommen, wir verstanden uns wunderbar und keine hatte der andren erzählt, dass sie falsch lebt.
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  4. #14
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    Zitat Zitat von Dornröschen Beitrag anzeigen
    In den USA arbeiten Mütter. In Deutschland gehen sie in Teilzeit und arbeiten oft einige Jahre lang nicht. Obgleich Kinder in Deutschland fast nichts kosten (Schulen, Universitäten), kommen sie in Deutschland teurer, weil die Frau keine Ernährerrolle übernimmt (und keine berufliche Qualifikation erwirbt). Außerdem wird eben eine Entscheidung zwischen Beruf und Familie von den Frauen in Deutschland gefordert. Das wäre meine Erklärung.

    Oder kennt ihr bspw. Frauen in Deutschland, die nicht mindestens ein halbes oder ein Jahr ausgesetzt haben, weil sie ein Kind bekommen haben?
    Ich war 8 Monate raus, wobei das noch nicht mal so geplant war, aber nicht von meiner Seite. Ich wollte nach 4 Monaten wieder arbeiten und mein Mann dann daheim bleiben.
    Meine Firma hatte da Probleme und mir würde nachdrücklich nahe gelegt die Elternzeit zu verlängern, da Entlassungen im Raum standen. Vier Monate später sah es anders aus und ich dürfte wieder kommen.
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  5. #15
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    @Apia
    Die Ärztin baut die Praxis auf, baut in der restlichen Zeit eine intensive Beziehung zu ihren Kindern auf und ist die perfekte Ehefrau oder wie? Hut ab wenn sie alles so bewundernswert hin bekommt, aber ich glaube auch ihr Tag hat nur 24 Stunden.


    @USA Geburtenrate
    Laut Statistik ist die Geburtenrate bei Hispanics und Schwarzen etwas höher als bei Weißen, nur halb so viele Hispanics/Schwarze haben einen Hochschulabschluss und sie scheinen die Kinder früher zu bekommen. Frauen in den USA gehen 6-8 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten. Das alles begünstigt wohl eine höhere Geburtenrate. Kinder kriegen passiert eher nebenbei. Bei uns is es doch eher eine längere Pause v. 1-2 Jahren. Teilzeitkolleginnen habe ich in den USA auch keine. Egal ob man das gut oder schlecht findet. Es sind andere Voraussetzungen. Weiß nicht wieviele hier tauschen wollen würden.

  6. #16
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    Man kann nicht alles haben im Leben. Man muss sich immer wieder für den einen oder anderen Weg entscheiden. Das gehört dazu.

    Wenn es "nach der Karriere" (was auch immer das heisst, denn mWn hört Karriere mit 38, 40 nicht auf, sondern fängt erst richtig an) noch auf normalem Weg mit Kindern klappt - fair enough. Falls nicht, Pech. Aber Eizellen einfrieren? Sicher nicht. Irgendwann ist dann auch einfach mal gut.

    Sorry - meine Meinung.

    In der Schweiz sind sie sowieso ganz selber schuld an der massiv gesunkenen Geburtenrate (auch wenn "wir" natürlich dann irgendwann die Leidtragenden sind).

  7. #17
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    Dawn ich denke auch dass man nicht beides haben kann. Zumindest beobachte ich das und meine ich selber würde das auch nicht schaffen. Dann gibt es aber diese Überfrauen und ich frage mich wie die das machen oder ob es bei denen auch einen Hacken gibt, eben dass es nur für Aussenstehende so perfekt ist aber irgendein Aspekt trotzdem leidet. Ich weiß es echt nicht.

  8. #18
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    Zitat Zitat von Miss Buffington Beitrag anzeigen
    @Apia
    Die Ärztin baut die Praxis auf, baut in der restlichen Zeit eine intensive Beziehung zu ihren Kindern auf und ist die perfekte Ehefrau oder wie? Hut ab wenn sie alles so bewundernswert hin bekommt, aber ich glaube auch ihr Tag hat nur 24 Stunden.


    @USA Geburtenrate
    Laut Statistik ist die Geburtenrate bei Hispanics und Schwarzen etwas höher als bei Weißen, nur halb so viele Hispanics/Schwarze haben einen Hochschulabschluss und sie scheinen die Kinder früher zu bekommen. Frauen in den USA gehen 6-8 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten. Das alles begünstigt wohl eine höhere Geburtenrate. Kinder kriegen passiert eher nebenbei. Bei uns is es doch eher eine längere Pause v. 1-2 Jahren. Teilzeitkolleginnen habe ich in den USA auch keine. Egal ob man das gut oder schlecht findet. Es sind andere Voraussetzungen. Weiß nicht wieviele hier tauschen wollen würden.
    Keine Ahnung wie sie das macht, ich kenne sie nur etwas, sehe sie ab und an und da immerhin ist sie immer nett und normal, ich kann nichts gegen sie sagen. Wie das genau mit den Kindern läuft weiß ich nicht. Aber einfach stelle ich mir das nicht vor.
    Lustig finde ich nur, dass sie quasi das Vorbild war, denn bis 30 wäre es wegen der Risiken am besten Kind der zu bekommen, aber natürlich nur wenn man schon fest im Job steht. Der Druck kam also von beiden Richtungen " klar sollst du eine junge Mutter sein, aber auch Akademikerin und davor erfolgreich im Job!"
    Wer also die Kinder erst mit über 30 bekam war in den Augen meines Schwagers 1. verantwortungslos 2. zu faul, da zu spät mit Studium fertig.

    Aber jetzt ist alles anders, denn sie haben ihr erste Kind bekommen da war sie 33 und er 34......

    Haha.
    Geändert von apia (06.11.14 um 22:25:22 Uhr)
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  9. #19
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    Zitat Zitat von Miss Buffington Beitrag anzeigen
    Dawn ich denke auch dass man nicht beides haben kann. Zumindest beobachte ich das und meine ich selber würde das auch nicht schaffen. Dann gibt es aber diese Überfrauen und ich frage mich wie die das machen oder ob es bei denen auch einen Hacken gibt, eben dass es nur für Aussenstehende so perfekt ist aber irgendein Aspekt trotzdem leidet. Ich weiß es echt nicht.
    Oh, die Ärztin ist zum Glück auch nicht perfekt und redet auch offen darüber. Das macht sie auch nett und normal, sie hat auch keine andere Wahl, denn der Mann dazu ist Musiker mit unregelmäßigem Einkommen und sie verdient den Unterhalt für die Familie.
    Ich kenne überhaupt keine perfekten Menschen, perfekt wirken sie nur von außen, je näher man kommt desto mehr wirken sie normal.
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  10. #20
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    Zitat Zitat von Miss Buffington Beitrag anzeigen
    Dawn ich denke auch dass man nicht beides haben kann. Zumindest beobachte ich das und meine ich selber würde das auch nicht schaffen. Dann gibt es aber diese Überfrauen und ich frage mich wie die das machen oder ob es bei denen auch einen Hacken gibt, eben dass es nur für Aussenstehende so perfekt ist aber irgendein Aspekt trotzdem leidet. Ich weiß es echt nicht.
    Bei uns in der Firma gibt es schon eine Handvoll Fälle, die beides hinkriegen. Eine, die ich gut kenne, hat vier Kinder von ganz jung bis Teenager und ist schon länger im höheren Management. Der scheints gut zu gehen. Ihr Mann ist selbständig und arbeitet von daheim aus, das hats teilweise einfacher gemacht, hat sie mal zu mir gesagt. Zudem wohnt sie in Deutschland, wo die Kinderbetreuungsmöglichkeiten deutlich besser und finanzierbarer sind als in der Schweiz (sagt sie). Andere wiederum laufen auf dem Zahnfleisch. Insgesamt ist die Anzahl derer, die wirklich auf höherer Stufe sind und nur schon eins oder gar mehrere Kinder haben aber einigermassen überschaubar. Auf tieferen Levels ists was anderes, da gehts eher mal noch, obwohl es je nach Job zumindest bei uns auch da nicht ganz einfach ist. Bei mir wäre es bereits problematisch und meine Verantwortung hält sich noch in Grenzen, aber ich habe z.B. berufliche Reisetätigkeit mit dabei (interkontinental und auch gerne mal 2, 3 Wochen am Stück, natürlich über Wochenenden) und auch regelmässig Anlässe, die in den Abend hinein dauern etc. - keine Ahnung, wie ich da noch ein Kind reinkriegen würde (Gottseidank wollte ich nie welche und sonst wärs mit diesem aktuellen Job halt vorbei). Mit steigender Verantwortung wirds aber noch viel schlimmer und da ist das, was ich so tue, noch ein Tropfen auf dem heissen Stein.
    Geändert von Dawn13 (06.11.14 um 23:04:48 Uhr)

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