Ich glaube nicht, dass es immer so ist, dass sich die kinderlosen Freunde zurückziehen. Irgendwann mögen die es nicht mehr, wenn nur über die Kinder, nur über deren Fortschritte gesprochen wird. Zumal die nebenan sitzen. Sie sind immer dabei. Und natürlich geht es irgendwann vorbei. Aber ehrlich, wie lange will und muss man da warten.
Und wenn man eben selbst berufstätig ist, beide arbeiten, dann ist es auch verständlich, wenn man mal einen Abend in Ruhe im Restaurant sitzen möchte. Ohne dass ein aufgeschlagenes Bilderbuch da ist, ohne dass die Kinder dabei sind etc. Mag jeder anders sehen und ich kann die Eltern verstehen, sie möchten, dass ihre Kinder immer dabei sind. Aber dann prallen Welten aufeinander.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Und genau das war früher anders, jedenfalls nicht so extrem. Kinder können ja auch dabei sein aber halt nicht immer.
In meinem Freundeskreis geht es ganz gut. Ich bekomme aber im Umfeld meiner Freunde schon mit, dass das bei anderen
Eltern mit kleineren Kindern nicht geht. Nicht mal für 5 Minuten. Eine frühere Freundin stellte die Babywippe sogar ins Bad und ließ
die Duschtür offen, damit die Kleine keine Verlustängste bekommt. Von anderen Verrichtungen im Badezimmer rede ich jetzt besser
mal nicht. Wäscheaufhängen ging nur noch mit einer Hand, weil sie das Kind nicht vom Arm nehmen wollte. Das ging dann zwangsläufig
nicht mehr. Da waren auch keine adäquaten Gesprächsthemen mehr möglich. Zum Glück war das in meinem engen Umfeld die Ausnahme.
Jetzt ist das Kind in der Grundschule und sie nähert sich vorsichtig den alten Freunden wieder an. Wahrscheinlich ist das Kind inzwischen
zu schwer, um dauernd auf dem Arm herumgetragen zu werden.
ich habe leider auch den Kontakt zu einer meiner langjährigen Freundin abgebrochen, weil es genauso war, wie Tomma es beschrieben hat, sie wollte nicht alleine (auch nicht mit Mann) was mit uns unternehmen, mal ins Kino oder Essen gehen, immer sollten wir zu ihnen kommen und da waren immer die Kinder dabei und haben ihre Aufmerksamkeit gefordert, es war nie ein ruhiges Gespräch möglich.
Bei spontanen Treffen mal unter der Woche nachmittags im Kaffee, war klar, dass die Kinder dabei sind, aber dass ich da nur schmückendes Beiwerk war und Tasche halten durfte und sich dann wieder nur um die Kinder gekümmert wurde, war mehr als unbefriedigend und das wollte ich nicht mehr.
Ich unterschreibe dick und fett bei Gonzo und Vivian, leider, ich wünschte, es wäre anders.
Schmückendes Beiwerk - on demand - trifft es gut.
Mich beschleicht der Eindruck, frische Mütter schätzen die tatsächliche Situation, wie oft sich die Dinge nur ums Kind drehen, nicht zutreffend ein. Objektiv betrachtet ist das weit häufiger der Fall als sie es zugeben wollen.
In deren Köpfen sind es immer nur die anderen Mütter, fie so drauf sind, weshalb man den Kontakt zu Kinderlosen so unbedingt haben will. Hier auch 1000 mal gelesen. Eigen- und Fremdbild klaffen diesbezüglich oft auseinander.
Geändert von Thinlizzy (27.03.18 um 15:18:59 Uhr)
Nochmal zum eigentlichen Thema: Ich habe oft Menschen in Kursen kennengelernt, Zeichnen oder Fotografie. Vielleicht wäre das eine Idee, wenn es Kurse bei Dir gibt, die Deinen Interessen entsprechen? Das geht ja dann auch über mehrere Wochen und man kann sich ein wenig kennenlernen.
Kurse sind eine sehr gute Idee!
So habe ich auch Freunde gefunden und sogar meinen Mann kennengelernt!