Ninchen, so sehe ich das nicht. Es liegt nicht in der Macht des Verbrauchers. Zwar regeln sich über den Markt Angebot und Nachfrage, aber wenn keine vernünftige Ware angeboten wird, wie z.B. Eier von Hühnern bei denen die männlichen Küken nicht geschreddert werden, dann kann ich die auch nicht kaufen.

Dazu kommt, dass die meisten Menschen nicht bei jedem Stück Butter und jedem Joghurt darüber nachdenken, ob das auch ein ethisch korrekter Einkauf ist und das ist auch legitim. Wir haben Gesetze, die einen Handlungsrahmen vorgeben. Verantwortlich sind der Gesetzgeber und die Unternehmen selbst. Ein Unternehmen das Fleisch aus industrieller Tierhaltung kauft und anbietet ist direkt dafür verantwortlich. Die Erzeuger sind dafür verantwortlich. Der Konsument nicht.

Und ganz perfide - das Nischenangebot von ethisch korrekt erzeugter Ware zementiert nur den Zustand wie er ist. Dann wird nämlich das Argument vorgeschoben, man müsse in den Herstellungsbedingungen nichts ändern, der Konsument könne ja fair gehandeltes/Bio Ware/ etc. kaufen. Und man kann bei Besserverdienenden mit Gewissen gleich noch mal den Rahm aus der Geldbörse abschöpfen. Denn an solcher Ware wird noch mal extra verdient, es ist doch nicht so, dass nur die Mehrkosten durchgereicht werden.

Ich kaufe auch am liebsten auf dem Wochenmarkt vom lokalen Erzeuger direkt. Ich mache auch vieles selbst. Das normale Supermarktangebot geht zu 80% an mir vorbei, schon allein weil ich die Qualität schlecht finde. Aber ich kaufe auch oft die normale Ware, weil ich nicht die Zeit habe, mir nach jedem Becher Sahne die Hacken abzurennen.