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Thema: Leben mit Hund - Vorstellung vs. Realität

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Ich erwähne mal kurz noch ein paar "Niedlichkeiten", die einen eventuell erwarten.
    Unsere ganze Wohnung ist auf bestmögliches "reinlich halten" ausgelegt. Sprich: nur kleine waschbare Teppiche, Bodenfliesen (wobei ich meine nie wieder nehmen würde, aber das ist ein anderes Thema). Nur abwaschbare Couches, Sessel und sonstige Möbel.
    Hunde können mal erbrechen, unsauber sein, oder - wie mein jetziger - ganz unvorstellbar sabbern und speicheln. Wann immer wir essen, muss ich Papierrolle auslegen, weil er richtige Sabber-Seen hinterlässt.
    Hunde haaren 2 x im Jahr ganz ungemein, so dass man mit staubsaugen etc. nicht mehr hinterher kommt.
    Hunde haben im Alter auch mal schlimme Wirbelsäulen-Probleme, so dass ich von heute auf morgen mein ganzes Haus vorübergehend mit Teppichen auslegen musste, weil die Hinterbeine bei meinem damaligen Hund ständig weggerutscht sind.
    Hunde können auf einmal nicht mehr ins Auto springen und weigern sich auch, eine Rampe zu benutzen, so dass das Gassi gehen erheblich erschwert ist, wenn man dazu irgendwo hin fahren muss.
    Hunde können irgendwann auch keine Treppe mehr gehen, so dass wir unsere Ferienwohnung in Italien fast nicht mehr benutzen können, weil es 3 Etagen Treppe bis zum Strand runter sind.
    Ich könnte endlos weiter machen.
    Sich irgendwann einen drolligen Welpen anzuschaffen ohne das alles zu bedenken, ist unverantwortlich.

    Und PS: wenn du deinen Hund einschläfern lassen musst, bricht es dir fast das Herz
    Geändert von trixie (28.03.21 um 10:20:18 Uhr)
    Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten. (Gandhi)

  2. #2
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    Na wo schon...
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    Ich fürchte auch, dass im nach der Pandemie (wann auch immer das ist), die Tierheime voll sein werden. Bei uns im Kiez haben sehr viele junge Familien mit kleinen Kindern sich auch kleine Hunde angeschafft....

  3. #3
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    Wir haben immer Hunde gehabt, z.Zt. einen Setter und denken über einen zweiten nach. Im ganzen Haus liegt Parkett mit Perserteppichen und die Sitzmöbel weitestgehend aus Leder. Natürlich passiert mal ein Unglück, dass sich in der Regel aber leicht beheben lässt und ja, ein Welpe hat auch schon mal den Teppich oder ein Möbel angeknabbert. Dann wird er eben zur Reparatur gebracht, notfalls muss er ausgetauscht werden.
    Aber was ist das, für den Spaß und die Freude, die wir haben?
    Klar manche Dinge gehen nicht mit einem oder zwei Hunden, wie z.B. Flugreisen oder Einladungen zu größeren Feierlichkeiten, dafür sitzen wir zehn Jahre oder länger nicht allein auf der Couch ...
    Ich glaube übrigens nicht, dass es bei uns gefährlich schmutzig ist, wenn man allerdings in einer klinisch sauberen Umgebung leben möchte, ist ein Hund sicher nicht das geeignete Haustier.

  4. #4
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    Ich kann mich auch nur über die spontanen Hundeanschaffungen wundern. So ein Hund lebt 12-16 Jahre, der Lockdown wird hoffentlich nicht so lange dauern. Und dann?

    Ich habe meine ersten eigenen Hund seit acht Jahren. Wie viel und welche Schwierigkeiten man hat, kommt schon auf den Hund an. Frau Hund hat nie was angenagt und sabbert nicht, ich kann sie mit dem gedeckten Tisch alleine lassen und sie geht nicht dran, sie erbricht nur noch ganz, ganz selten.
    Sie bellt nicht, auch nicht, wenn es an der Tür klingelt, sie bleibt problemlos alleine und schläft morgens bis zehn Uhr. Das ist aber Gewöhnungssache, ich bin nie früh aufgestanden mit ihr, dafür kommt sie abends spät raus. Seit sie älter wird, merke ich allerdings, dass ihr das nicht mehr so passt, in den nächsten Jahren werden wir das wohl umstellen, wie bei den Menschen ist auch beim Tier nicht alles in Stein gemeißelt.

    Dafür (Achtung es geht los): haart sie wie die Hölle, ohne Akkustaubsauger des Typs Zoo plus könnten könnten wir es hier nicht aushalten und trotzdem ist alles voller Haare. Menschen mit Tierhaarallergie könnten bei uns nicht übernachten, der Mann einer Freundin nimmt ein Medikament ein, wenn sie zu Besuch kommen, trotzdem wird ihm die Luft knapp nach ca. drei Stunden.

    Sie ist im Auto eine Katastrophe, was für mich eine echt harte Minderung meiner Lebensqualität darstellt, weil ich immer gerne und viel gefahren bin. Seit ich sie habe, ist jeder Kilometer über ihren gewohnten Radius hinaus eine Qual. Weder Hundetrainer noch Medikamente haben geholfen.

    Sie jagt alles, was sich bewegt, muss also die meiste Zeit an der Leine/Schleppe laufen, es gibt nur wenige Plätze in der Umgebung, an denen sie frei laufen darf, dort muss ich mit dem Auto hinfahren. Jagdtrieb weiß man natürlich, wenn man sich für eine bestimmte Rasse entscheidet, ich wusste es nicht, man hat es mir verschwiegen oder wirklich nicht gewusst. Tierschutzhunde sind eine Überraschungstüte.

    Unseren Stress an Silvester habe ich hier an anderer Stelle ja schon ausführlich geschildert.

    Kein Hund kommt ohne Verletzung oder Krankheit durchs Leben und Tierarztkosten können immens sein. Wir haben gerade 700 € hingeblättert für die Entfernung und Histologie eines Geschwürs am Gaumen, das der TA als bösartig eingeschätzt hat. Zwischen seiner Verdachtsdiagnose und dem negativen Befund lagen zwei Wochen, in denen ich vor Kummer ganz krank war.

    Hunde müssen erzogen werden und das ist richtig Arbeit. Habe ich auch unterschätzt und manches verpasst. Und Hundeschulen kosten, ich habe 100 € pro Monat bezahlt. Trotzdem ist es an der Tagesordnung, dass es bei der extremen Hundedichte Zoff gibt, nicht immer ist man entspannt unterwegs und ich würde nach meinen Erfahrungen auch kein Kind mit Hund Gassi gehen lassen.

    Wenn man so wohnt wie wir und nicht einfach die Terrassentür öffnen kann, muss man jedes Mal, wenn der Hund pinkeln muss, sich selbst und das Tier angeschirren und rausgehen, egal ob es draußen schüttet oder 34°C im Schatten hat, ob man krank ist oder der Tatort sich gerade seinem Finale nähert. Dass man ca. 15 Jahre lang sieben Tage die Woche mind. eine Stunde am Stück gehen muss, ist eh klar, wenn man Glück hat, verteilt es sich auf mehrere Personen.

    Wenn man eine Ferienhaus oder -wohnung sucht mit Hund, schrumpft die Auswahl auf ein Drittel des Angebots. Sucht man eine Mietwohnung, hat man fast keine Chance, zumindest ist das meine Erfahrung.
    Mietwagenanbieter akzeptieren keine Hunde, im Zug kostet er eine halbe Fahrkarte, hat aber keinen Platz und nervt die anderen Fahrgäste.

    Will man den und in einer Hundepension unterbringen, muss man das hier Monate im Voraus anmelden.

    Die eigenen Interessen können sich verschieben im Laufe des Hundelebens. Ich hatte vor Corona eine Phase, in der ich Fernweh hatte und ohne Hund auch die Möglichkeit gehabt hätte, dem nachzugeben. Ich habe bei aller Liebe manchmal geflucht über das Angebundensein.

    Dass man nicht pingelig sein darf als Hundebesitzerin, versteht sich von selbst. Hunde fressen gerne seltsame Sachen , beschnüffeln sich gegenseitig am Hintern, Frau Hund wälzt sich mit Vorliebe in Aas und Gülle. Toter Fisch ist der Knaller, den gibt es hier aber selten.

    Und was mich persönlich oft nervt: ich bin nie allein. Frau Hund ist always connected, d.h. sie beobachtet mich auf Schritt und Tritt, und auch wenn sie im Korb liegt und scheinbar schläft oder schnarcht, sind die Lider auf Halbmast und sobald ich meine Position auf der Couch ändere, hebt sie den Kopf. Irgendwann habe ich sie schon ins Schlafzimmer verbannt, um unbeobachtet zu sein. Aber das ist eine kleine Besonderheit von uns.
    Choose your battles wisely

  5. #5
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    @Paulinka: wir verstehen uns. Ich war nur nicht so ausführlich.
    Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten. (Gandhi)

  6. #6
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    Zitat Zitat von trixie Beitrag anzeigen
    @Paulinka: wir verstehen uns. Ich war nur nicht so ausführlich.
    ich konnte nicht kurz , hatte gezögert abzuschicken, dachte aber, wem es zu lang ist, muss ja nicht lesen.
    Choose your battles wisely

  7. #7
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    Ich bin mit Hunden aufgewachsen, wir hatten immer zwei.
    Deshalb kommt mir kein Hund in die Butze.

    Hier treibt Corona auch seltsame Blüten.
    Die Leute schaffen sich Hunde an und suchen quasi zeitgleich auf nebenan.de schon Gassigeher, die dann oft die Haufen einfach liegenlassen. Ich habe das Gefühl, der ganze Stadtteil ist zugesch*.
    Mal davon abgesehen, dass sich hier kaum einer an die Leinenpflicht hält. Ich gehe schon gar nicht mehr an die Elbe, weil ich so genervt bin von den Hunderudeln.

    Sorry für OT.

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