Hallo ihr lieben,

ich bin furchtbar traurig, meine Mutter hat mich heute morgen angerufen und mir erzählt dass mein Hund am Wochenende eingeschläfert werden musste. Ich wohne seit 6 Jahren nicht mehr zuhaus und konnte den Hund damals beim Auszug auch nicht mitnehmen, da ich studiere und er in meiner kleinen WG weit weg von seinem zuhaus sicherlich nicht so glücklich gewesen wäre wie in seinem gewohnten Umfeld und an meiner ma und meinem Bruder hing er ja auch.

Jetzt habe ich ihn in den letzten 6 Jahren nur noch 3- 4 mal im Jahr gesehen und es macht mich wahnsinnig traurig , dass ich die Zeit die er noch hatte, nicht mit ihm zusammen genießen konnte und kann mir immer noch nicht vorstellen, dass er nun tot sein soll. Er ist knapp 16 Jahre alt geworden, das ist natürlich ein stolzes Alter für einen Hund. Ich habe immer gehofft, dass er mal ganz friedlich einschläft, da er nie krank war und nur jetzt vor einem halben Jahr mal zum Tierarzt musste wegen einer Blasenentzündung.

Leider fing er laut Erzählung meiner Mutter freitag abend plötzlich beim Gassi gehen an zu torkeln und meine Mutter ist dann wieder mit ihm rein und er war dann ganz still und stand einfach nur da und wollte sich nicht mehr bewegen.
Dann legte er sich ins Wohnzimmer und schlief ein. Meine Mutter schlief in dieser Nacht auf der Couch weil sie Angst um ihn hatte und beobachtete ihn die ganze Nacht von der Couch aus.
Am nächsten Morgen musste sie ihn dann die Treppe runtertragen weil ernicht mehr laufen konnte und er brauchte für einen 10 m Weg zu seinem Lieblingsbaum 10 min so langsam kam er voran. Dann trug die ihn wieder ins Haus und legte ihn auf eine Decke und rief den Tierarzt. Da konnte er schon nicht mal mehr richtig seinen Kopf anheben, versuchte es aber weil er schon immer alles im Blick haben musste.
Der Tierarzt brauchte aber so lang, dass mein Bruder und meine Mutter schließlich den Hund zum Tierarzt fuhren, und ihn reintragen mussten, so schwach war er. Meine Mutter sagte, er wirkte so dünn und zerbrechlich wie damals als kleiner Welpe und er ist eigentlich ein 15 kg Hund.
Der Tierarzt stellte dann Nieren- und Leberversagen fest und meinte selbst mit Hochpäppeln würde der Hund nicht mal mehr eine Woche leben . Also schläferte er ihn ein. Mein Bruder und meine Mutter saßen dabei und streichelten den Hund und er schaute sie noch einmal schwach an und sackte dann in sich zusammen. Mein Bruder hat so geweint, dass er selbst später am Auto noch eine Weile warten musste, weil er nicht autofahren konnte. Normalerweise ist mein Bruder ein richtiger Gefühlsklotz.


Und jetzt sitze ich hier weit weg und weine schon den ganzen vormittag weil die Geschichte doch so ein tragisches Ende nahm und der Hund es nicht verdient hat, weil er der tollste und liebste und verrückteste Hund auf der Welt war und ich ihn so vermisse . Ich hab ihn mit 10 bekommen und er hat mich und meinen Bruder, der war damals 7 durch alle Höhen und Tiefen (und Tiefen gab es jede Menge) begleitet und uns immer Mut gemacht.

Es ist so traurig aber klar mit 16 musste es ja so kommen, schließlich war er laut Aussage des Tierarztes schon steinalt.

Ich vermisse ihn so. Mein Freund muss arbeiten und kann mich grad nicht trösten und weiss es auch noch nicht, da ich ihn in der Frima nicht erreichen kann und auch sonst erreiche ich niemanden, da alle arbeiten oder in der Uni sind.
Deshalb musste ich mir die ganze Geschichte mal von der Seele schreiben.

Er war so toll ich hab eigentlich immer gedacht er überlebt uns alle.

Das ist der allererste Todesfall in meiner Familie ich musste so was noch nie mitmachen. Ok er war nur ein Hund aber wie ein kleiner Bruder für mich.

Jetzt hoffe ich natürlich, dass er im Hundehimmel ist mit nie enden wollenden Leckereien, riesigen Knochen und Bäumen wohin sein Auge blickt.

Es tat richtig gut, dass von der Seele zu schreiben.

Liebe Grüße
eure traurige Jana