Hamburg - Stardesigner Karl Lagerfeld ist trotz des großen Erfolgs seiner für H&M entworfenen Kollektion offenbar verärgert über die Verkaufsstrategie des schwedischen Modekonzerns. Ihm sei es peinlich, dass H&M so viele Leute verstimmt habe, sagte er dem Magazin "Stern". Es wurden zu wenig Teile produziert und dadurch nicht einmal in der Hälfte aller Läden angeboten worden: "Das finde ich nicht nett, besonders den Kunden in kleinen Städten und den Ländern im Osten gegenüber."

Konfektionsgrößen einfach größer gemacht

Dem Stardesigner hat es dem Bericht zufolge auch nicht gefallen, dass die Schweden gewisse Konfektionsgrößen einfach größer gemacht haben. "Was ich entworfen habe, ist eine Mode für schmale, schlanke Leute. Das war die ursprüngliche Idee." Die unverständlichen Entscheidungen von H&M raubten ihm die Lust, so etwas noch einmal zu machen, obwohl "die H&M-Geschichte für mich das ist, was man einen 'Designer's dream' nennt", verriet Lagerfeld dem Blatt.

Dem schwedischen Kleiderkonzern gibt er zu bedenken: "Viele in den 80ern erfolgreiche Modeunternehmer wussten damals immer alles besser - und heute sind sie fast alle verschwunden. Das wünsche ich H&M nicht."

Lagerfeld zu niedrigen Preisen

Die Bekleidungskette bietet seit Freitag die Kollektion von Lagerfeld zu niedrigen Preisen an. Bei Verkaufsstart hatte es einen regelrechten Ansturm gegeben. Teilweise war die Ware binnen Stunden vergriffen. Die Kleidungspalette umfasst 30 Modelle, unter anderem Kleider, Mäntel, Jeans und T-Shirts. (sa/ddp/dpa)