Dein Vater kennt eigentlich die ganze Problematik Alkohol aus eigener schmerzhafter Erfahrung. Inwieweit er sich aktiv damit auseinander gesetzt hat, steht dabei zwar auf einem anderen Blatt, aber das ist erstmal zweitrangig.
Ihn anzusprechen, wenn er konsumiert, halte ich für wenig sinnvoll. Einen Betrunkenen lässt man am Besten in Ruhe.

Ich würde wohl einen Brief schreiben. Einen in dem ich ihm das, was Du hier gepostet hast, möglichst vorwurfsfrei und sachlich (aber nicht emotionslos) als Denkanstoß schreiben würde.
Nicht als Diskussionsgrundlage und auch nicht so, dass ich eine Stellungnahme erwarten würde.

Der Vorteil dabei ist, Du kannst Dir gut überlegen, wie Du es schreibst und er kann sich Gedanken machen, ohne sich rechtfertigen zu müssen. Denn darauf läuft es im Endeffekt bei einem Gespräch schnell hinaus. Jeder ist emotional, schnell verletzt, in einer Rechtfertigungsposition, etc. und damit kommt dann keiner weiter.

Es gibt zwar viele Arten des Alkoholismus, aber ein echter Alkoholiker gibt sich idR. nicht nur mit 3-4 Abenden zufrieden. Mir kommt es auch so vor, als hätte er hier ein Ventil gefunden, sich seiner Sorgen und der Verantwortung zeitweilig zu entledigen.
Und die scheinen mir u.U. größer zu sein, als von der Familie realisiert wird. Eigentlich sagt er Euch ja auch, ich fühle mich von Euch im Stich gelassen.

Vielleicht hat er die Grenze zum Burnout schon lange überschritten, aber kann sich einfach keine Pause gönnen.
Deshalb bin ich nicht sicher, ob der Alkoholkonsum hier nicht nur Symptom ist.