Hallo,

ich mache einen neuen Thread auf, weil es bestimmt einige Antworten geben wird, die nachher nicht mehr viel mit den "roten Tüchern" zu tun haben.

Also dort schreibt Claudia, dass sie keine "kleinen Tiere" isst nur Fische, Rinder, Schweine, Puten und Hühner. Dazu muss ich was anmerken:

In der Hühnermast leben bis zu 50.000 Hähne und Hühner, die aber der Entwicklung nach eigentlich noch als Küken bezeichnet werden müssten, gemeinsam unter Dauerbeleuchtung in riesigen fensterlosen Hallen. Durch Kraftfutter und zuchtbedingte Veranlagung haben sie in der Regel bereits nach 35 Tagen ihr Schlachtgewicht erreicht. Auf Grund dieser unnatürlichen Gewichtszunahme und der tierfeindlichen Haltungsbedingungen sterben zwischen 5 und 20 Prozent der Tiere während der Mast.
Teilweise vollautomatisch mit Hilfe von Saugmaschinen werden die Tiere eingesammelt, auf LKWs verladen und im Schlachthof getötet. Dabei werden die Tiere kopfüber an ein Fließband gehängt, das zunächst durch ein Strombad läuft, welches die Tiere betäuben soll. Dann wird ihnen mit einem elektrischen Messer der Hals durchtrennt. Wie alle Fleisch liefernden Tiere sterben sie durch Ausbluten. 1999 erzeugte die Europäische Union 6,22 Millionen Tonnen Hähnchenfleisch. Das entspricht bei einem durchschnittlichen Schlachtgewicht von 1,4 Kilogramm der kaum vorstellbaren Zahl von 4.442.857.000 getöteten Tieren.

Puten werden 20 Wochen alt, Legebatteriehühner 15 Monate, Schweine 20 Monate un auch Rinder in seltensten Fällen älter als 2 Jahre. Gemessen an der natürlichen Lebenserwartung handelt es sich also nicht nur bei Kalb- und Lammfleisch um Kinderleichen, sondern auch bei nahezu allen anderen Fleischsorten.

Hinzu kommt das Vergasen sämtlicher männlicher Küken in dn Brutfabriken für Legehühner am ersten Tag ihres Lebens. Das sind 40 Millionen "Stück" Kleinkinder-Abfall jährlich, unabhängig, ob der Konsument nun beim Einkauf auf Batterie- Boden oder Freilandhaltung zugreift.

Kühe geben nur dann Milch, wenn sie einmal im Jahr ein Kind bekommen. Was mit diesen Kindern geschieht, brauche ich wohl niemandem zu beschreiben.

So und dann noch etwas. Diese unsägliche Wortkonstruktion "Bio-Fleisch". Bios bedeutet Leben, Fleisch bedeutet Tod. Wer denkt sich so etwas schizophrenes aus? Ich bin zwar natürlich auch der Ansicht, dass Tiere nicht gequält werden sollen, aber moralisch gesehen halte ich die "artgerechte" Tierhaltung zur Fleischproduktion für noch bedenklicher als die konventionelle. Ist es nicht ehrlicher, dem Tier von Anfang an zu vermitteln, dass es der letzte Dreck ist, als wenn man dem Tier Freundschaft suggeriert, sein Vertrauen gewinnt und es dann hinterhältig ermordet? Ich sehe das sehr zwiespältig.

Klar ist aber, dass man sich durch das Wechseln von Supermarktfleisch auf Bioladenfleisch noch lange kein reines Gewissen verdient hat. Das Motiv bleibt gleich: Ein kurzer Gaumenkitzel auf Kosten unschuldiger Tiere. Keine Kuh geht mit einem Lachen in den Schlachthof. Kein Schwein wird zu Tode gestreichelt. Kein Tier stirbt gerne.

So, nun könnt ihr gerne antworten und ich werde alles mit Aufmerksamkeit lesen. Aber bitte kommt mir nicht mit "Jeder soll essen, was er will" und bezeichnet das dann auch noch als "tolerant". Ich fordere selbst Toleranz. Toleranz gegenüber Schwächeren, gegenüber Opfern und Ausgebeuteten. Aber nie mehr werde ich Gewalt gegen Wehrlose tolerieren und auch nicht diejenigen, die Gewalt gegen Wehrlose ausüben. Wer wegschaut, wenn Sklaven gehalten, Kinder misshandelt, Frauen ************ oder Menschen und Tiere ermordet werden, ist nicht tolerant, sondern Mittäter.

grüße wolli