Ich hab lange überlegt, ob ich so etwas privates hier schreiben sollte, aber ich erhoffe mir davon Erleichterung.

Nach langen Tagen des Hoffens und Bangens haben wir nun die Gewissheit. Meine Mutter (50) leidet an einer für ihr Alter seltene Form von Knochenmarkkrebs. Die einzige Chance ist eine Knochenmarktransplantation.
Es ist, als wäre die Welt über uns zusammengebrochen. Vor ein paar Tagen war alles noch in Ordnung. Diese Diagnose verändert alles. Von Jetzt auf Gleich. Die Suche nach einem geeigneten Spender hat bereits begonnen. Wir können nur warten.

Für uns alle ist es schwer mit der neuen Situation umzugehen. Ich habe Angst. Angst dass sie leiden muss. Angst sie zu verlieren.

Mir selbst macht diese Machtlosigkeit fertig . Dieses Gefühl in einer lebenswichtigen Situation auf andere angewiesen zu sein weil man selbst nichts tun kann, ist furchtbar.
Auf der Straße würde ich die Leute am liebsten am Kragen packen und zu einer Typisierung schleifen um meiner Mutter und all den anderen zu helfen, die leben wollen aber ohne eine Knochenmarkspende nicht können.

Ich versuche für meine Mutter da zu sein, trotz der Entfernung. Wenn sie reden will, dann reden wir. Wenn sie weinen will, dann weinen wir - gemeinsam. Ich versuche für sie stark zu sein, aber sobald ich alleine bin ist es mit der Stärke auch vorbei.
Es gibt Momente, da scheint es so, als hätten wir diese Diagnose vegessen. Aber dann ist alles wieder da und holt einen in die Realität zurück ...

Danke fürs Lesen.

BITTE NICHT QUOTEN