Also ich fang mal an:

Ach, das war ein wunderbarer Tag – ich kam mir vor wie wenn mich jemand in der Confisserieabteilung vom KaDeWe versehentlich über Nacht eingeschlossen hätte Nach Herzenslust schnuppern, vergleichen und mit gleichgesinnten über Düfte plaudern. Besser geht’s nicht.

Georg Wuchsa und sein Team haben sich aber auch alle Mühe gegeben um aus dem Treffen ein wirklich einzigartiges Erlebnis werden zu lassen. Wir fühlten uns alle pudelwohl, für Stärkung war gesorgt, jede Frage wurde beantwortet, jeder Duft gezeigt – ein ganz wunderbarer Gastgeber. Mein nachträgliches Kompliment noch an sein Team. Ihr wart Spitze!

Ich hatte endlich mal die Gelegenheit Düfte ganz zwanglos zu probieren die ich noch nicht kenne und bei denen ich nicht unbedingt ein Pröbchen ordern würde – also die „achdenwollteichauchmalprobieren-Duft“

Klar an erster Stelle meiner Neugierde standen die Etat libre vor allem der neue Tom of Finland. Den muss ich mir in einer ruhigen Stunde noch mal genauer ansehen – sehr sehr ungewöhnlich und dennoch irgendwie vertraut. Absolut tragbar (was man von einigen anderen der Linie nicht unbedingt sagen kann ) Anfänglich sehr rein und unschuldig, die Mitte aber hat es in sich: kraftvoll, anzüglich und irgendwie verrucht. Schade, dass ich vergessen habe ihn auf die Haut zu sprühen. Kommt noch.

Überrascht war ich von den neuen Montale Düften nicht – gewohnt gut und eine Klasse für sich. Der Red Vetyver ist noch einen Tick anspruchsvoller als der Red Aoud.
Der RV gehört bei mir in die klassische, elegante Ecke. Der Vetyver ist hier gemäßigt, leicht pfeffrig-holzig und gefällt bestimmt auch denen die ansonsten Vetyver nicht mögen. Die Rose zieht sich durch den gesamten Duftverlauf obwohl ich nicht weiß ob Rose überhaupt enthalten ist. Mir fällt da eindeutig die Farbe Granatrot hierzu ein.
Der nächste neue Montale: Mukallah: Er ist nicht so spektakulär wie manche andere Montale. Ein angenehmer Orientale mit frisch-erdbeeriger Kopfnote die sich dann angenehm mit Vanille mischt. Die Kombination klingt nicht gerade originell – und dennoch: Der hat was!

Die Odoris sind gewöhnungsbedürftig – was aber nichts heißen soll. Bei mir kommt oft die Liebe zu einem Duft erst beim dritten, vierten Probieren. Der Tobacco ist der „einfachste“ und entspricht eigentlich meinem Beuteschema Er ist dem Tom Ford Vanille tobacco ähnlich, nur tragbarer und gezähmter. Der Tabak ist rauchiger, die Vanille drängt sich hier nicht so in den Vordergrund, er ist auch nicht so zuckrig wie der Tom Ford. Den habe ich auf die Haut gesprüht – hebt wie Pattex (das ist für mich als schlechten Duftträger ein 5-Sterne-Plus Beurteilung!) Doch, von dem brauche ich unbedingt noch eine Probe für zuhause.

Der Spigo kam mir zu männlich rüber, mit einer sehr dominanten Basilikum-Lavendelnote. Allerdings kann er auf der Haut vielleicht ganz anders entfalten.

Sehr gut gefallen hat mir übrigens der neue Micallef Royal Muska: Fast, aber nur fast durfte er mit nach Hause – leider hat er auf meiner Haut nicht halten wollen. Schade. Er bekommt aber auf jeden Fall eine zweite Chance: Fedrig-leicht, ein durch und durch „weiblicher“ Duft mit Rose, klarem Moschus, weichem Holz und ein klein wenig Fruchtakkord. Keine Ecken, keine Eingewöhnungszeit. Der hat irgendwie vom ersten Sprühen an „gepasst“ – das ist so ein Duft bei dem Kollegen und Freunde sagen würden: „Oh, du riechst heute aber gut“

Boah – was ein langer Bericht und ich hätte noch so viel mehr zu erzählen – auf jeden Fall würde ich so ein Treffen jederzeit wiederholen wollen!

Bilder vom Treffen kommen heute im Laufe des Tages noch nach

Lg
Thea