eigentlich sollte ich mich freuen, denn die letzten Jahre meiner Oma waren alles andere als schön.

Sie war hochgradig demenzkrank und seit einigen Jahren im Heim, am Schluss hat sie wirklich gar nichts mehr verstanden und ist nur noch vor sich hin vegetiert... trotzdem hat man manchmal noch ein Lächeln oder ein Fünkchen Freude in ihren Augen gesehen.

Jetzt ist durfte sie gestern Nacht mit 95 Jahren endlich sterben und ich bin trotzdem traurig, obwohl es eigentlich so gut so ist.
hab die Nachricht heute morgen bei der Arbeit erhalten und muss trotz allem dauernd mit den Tränen kämpfen, ich weiß, dass das eigentlich blöde ist.
Ich hab auch Angst vor der Beerdigung am Freitag, das ist das gleiche Grab wie das meiner Mum und ich fühl mich grad wie ein völlig überfordertes Kind, das nicht schon wieder jemanden dort hin begleiten möchte
bin froh, wenn ich heute endlich Feierabend habe.

Ist euch das auch schon mal passiert, dass man eigentlich jemand schon lange eine Erlösung wünscht, sich eigentlich *irgendwie* in Gedanken schon verabschiedet hat und dann trotzdem noch mal so traurig ist?