Hallo Ihr,

ich sag Euch, ich bin bedient von den letzten 48 Stunden!
Und selten habe ich meine Prioritäten sowas von falsch gesetzt

Sonntagnachmittag schlägt mein Liebster vor eine Liste zu erstellen mit Dingen, die noch gemacht werden müssen nach dem Umzug (Jahreswechsel) - sowas wie ewig abfallende Fußleiste, fehlende Lampen, Kleiderschranktüren, die sich nur mit brachialer Gewalt öffnen lassen und ähnliches findet seinen Platz auf der (langen) Liste, wir sind hopchmotiviert, würden am Liebsten den letzten Urlaubstag nutzen um endlich mal wieder loszulegen.
Er fragt noch nach dem Keller, der nicht auf der Liste steht aber im üblen Zustand ist, unzählige Umzugskisten, alte Möbel und verstreutes Zeug... da wir uns praktisch flächenhalbiert haben beim Umzug hat vieles keinen Platz gefunden.
Ich antworte wortwörtlich "Der Keller hat für mich NULL Priorität, lass uns oben alles schön machen, DANN räume ich den Keller auf und baue die Regale auf"...

Knappe 3 Stunden später streift ein Minihurrican unsere Straße!
Stromausfall (der für 2 Stunden anhält), es wird dunkel draussen, gewittert, regnet, hagelt, stürmt. 50m weiter auf dem Parkplatz zerreist es Bäume mit 60cm Durchmesser - ich habe noch nie soviel Wasser gesehen... Es fließt durch die Straßen, durch den Garten, es drückt durch die Kellerfenster, unter der Kellertür durch und es drückt sich mit aller Macht durch den Kellerablauf... das merken wir allerdings erst ein Stündchen später... als es aufhört zu regnen und die ersten Nachbarn hysterisch auf der Straße rumrennen.
Mit einer kleinen Taschenlampe bewaffnet öffnen wir die Kellertür, sehen nichts, aber es plätschert
Wir gehen tapfer weiter und unten angekommen steht wir knapp knietief im Wasser um uns herum schwimmen überall Schuhe...

Im funzeligen Licht sehen wir im Wasser umgestürzte Pappkartons mit Geschirr, mit Winterklamotten, Schuhen, Weihnachtskisten, Bücher und und und... wir fangen sofort an, tragen alles hoch, egal wie der Zustand ist, Hauptsache raus, innerhalb von 20 min sieht es aus wie nach einem Bombeneinschlag. Dann finde ich die Kiste mit meinen Kinderfotos und es laufen nur noch Tränen
Bis Mitternacht tragen wir Sachen raus, schmeißen kaputten Kram auf die Terrasse, legen nasse Bücher im ganzen Haus aus, die Kinder trocknen 3 Stunden lang Fotos ab und breiten sie aus. Es gibt keinen cm freie Fläche mehr im Wohnbereich.

Jetzt ist Dienstag, das Wasser ist weg, aber alles ist noch feucht, weiterhin liegt alles aus dem Keller überall verteilt - wo sollen wir auch hin damit?
Wir haben keine Kartons mehr, wir haben keinen Platz mehr, wir können nur warten und trocknen.
Der "Verlust" an sich ist gering - trotzallem.

Ich bin durch mit den Nerven, weiß gar nicht was ich tun soll, es gibt so viel Arbeit, aber wir können aktuell nicht mal loslegen