Zitat Zitat von CurlyGirlie Beitrag anzeigen
Das ist leider normaler Arbeitsalltag, ich kenne keinen, der auf Dauer Verständnis für Langzeitkranke hat ...
Das stimmt. Und woran liegt es? Meist doch am Arbeitgeber. Da wird Kollegen, die bereits am Limit arbeiten, noch die Arbeit des Kranken zusätzlich aufgebürdet, die das dann "irgendwie" mitstemmen. Klar, zur Überbrückung geht das schon mal, aber die Mitarbeiter kommen langfristig an ihre Grenzen. Der Arbeitgeber sieht das nicht, sondern sieht nur, dass es trotzdem läuft. Warum also für einen Ersatz sorgen, wenn die anderen Kollegen doch die Lücke so wunderbar ausfüllen?

Es liegt an den verbliebenen Mitarbeitern, dem Arbeitgeber klar zu machen, dass sie nicht über Wochen und Monate einen kranken Kollegen komplett ersetzen können. Von alleine wird er meist nicht darauf kommen, außerdem kostet Ersatz Geld (z.B ein Leiharbeiter). Der Arbeitgeber merkt nur dann etwas, wenn tatsächlich einmal etwas liegenbleibt. Das muss dann auch einmal so sein, wenn die anderen Kollegen nicht auch noch krank werden sollen. Das wäre ein weit größerer Schaden für den Arbeitgeber. Das ist dann das Argument, wenn die Kosten ins Feld geführt werden.

Den kranken Arbeitnehmer für den Frust verantwortlich zu machen und die ganze Schuld über ihm abzuladen, ist natürlich der einfachere Weg als dem Arbeitgeber entsprechend Paroli zu bieten.

Der kranke Arbeitnehmer ist allein die Angelegenheit des Arbeitgebers, nicht eure.

Nichtsdestotrotz finde ich das Verhalten eures Kollegen natürlich auch nicht besonders geschickt. Aber er ist das falsche Ziel eures Frusts.