Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
Also warum ist man Feministin, wenn man lieber ein Mann wäre?
Das verstehe ich nicht. Das eine schließt doch das andere nicht aus. Das klingt so, als dürften nur Frauen feministisch sein, wenn ich das richtig verstehe. Ich habe einige männliche Freunde, die sich als Feministen bezeichnen. Total normal... weil "feministisch sein" in erster Linie eine Haltung darstellt. Wenn man Feminismus als männerfeindlich versteht, dann kann ich die Frage ja verstehen. Aber wie Puckprinzessin schon schrieb, geht es ja in erster Linie um eine Emanzipation/Gleichberechtigung der Frau, und dafür kann sich jeder einsetzen.
Dass Feminismus zwangsläufig "burschikos daher kommt", empfinde ich nicht so, denke aber, dass man solche Fragen auch nicht so einfach beantworten kann, weil da vermutlich auch viele psychische Aspekte eine Rolle spielen.
In der Aussage steckt allerdings eine Adressierung an "burschikose Frauen", dass ihr Verhalten "unnormal" oder "unweiblich" sei, was ich problematisch finde. "Das Weibliche" per se gibt es doch gar nicht, natürlich als Konstrukt, aber nicht als Entität.
Und dass man sich gegen normierende, traditionelle Weiblichkeitsvorstellungen wehrt, die im Grunde Frauen Gewalt antun (das gibt es bei Männern natürlich ebenso), oder diese zumindest mal in Frage stellt, ist doch eine gute Sache.
Wenn dich solche Fragen beschäftigen, kann ich Judith Butlers gender trouble empfehlen. Das bereichert die Sicht auf solche Themen erheblich, und auch wenn es vielleicht die Fragen oben nicht direkt beantworten kann, ist es im Hinblick auf den gendertheoretischen Diskurs sowie den Feminismus sehr erhellend

Und genau: Was ist "DIE aktuelle Richtung des Feminismus"? Ich habe nicht das Gefühl, dass es eine Richtung gibt...oder meinst du jetzt das, was die Politik so im Namen des Feminismus abzieht?