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Thema: Gedanken zum Putzen

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    Standard Gedanken zum Putzen

    Auf der Suche nach Meditationsliteratur bin ich neulich auf ein Buch eines japanischen Mönchs gestoßen, der über den Sinn der Reiningszeremonien schreibt, die in seinem Tempel herrschen und die sich von unseren westlichen Ansichten sehr unterscheiden, es geht bei der Reinigung mehr um das Bereinigen von Seelenschmutz mit Hilfe äußerem Schmutzes. Wir hier wollen es vor allem sauber haben. Hier noch das Buch:


    http://www.amazon.de/Die-Kunst-achts...eywords=Putzen

    Ich hab das Buch so gut wie schon im Buchladen gelesen. Obwohl es auch Tipps enthielt, wie man einen Hausaltar pflegt, gab es einige interessante Gedanken über Toilette, Bad, Küche usw., die mir nicht aus dem Kopf gingen. Am nächsten Tag hab ich es mir auf den Kindl herunter geladen und noch mal in Ruhe gelesen.

    Noch am Abend, als ich das das erste Mal gelesen habe hab ich mein Bad grundlegend sauber gemacht und seitdem sieht es völlig sauber aus. Wir haben kein Fenster und die Belüftung macht trotz regelmäßiger Reinigung der Matte viel Staub. Anfangs fand ich das völlig übertrieben (wir putzen nicht täglich die Lampenschirme - , Fazit ist aber, ich hab vorgestern alle Lampenschirme geputzt.

    Zum Geburtstag meiner Mutter vor paar Tagen hab ich das nebenbei meiner Nichte erzählt und als wir uns gestern trafen, hat sie mir erzählt, dass sie sich das Buch sofort gekauft hat und seitdem saubermacht.
    Sie erzählte mir, dass sie sich immer schlecht zum Abwasch aufraffen kann und ich erzählte ihr zwei Dinge, die mir damals dabei halfen. Erstens: kauf dir das beste Zubehör, das interessanteste Geschirrspülmittel, Lappen, Bürsten, benutz saubere Geschirrtücher, die schönsten, die du kriegen kannst. Mir war damals aufgefallen, ein Faible für rot-weiße Geschirrtücher zu haben und ich sammle die.

    Zweitens: der Vorgang des Abwaschens gehört zum Kochen und Essen. Du nimmst Geschirr raus, kochst, isst, machst es sauber und räumst es wieder zurück - dann erst bist du fertig. Sehr viel später abwaschen verbindet man nicht mehr mit dem Essen und sieht es als eigenen Vorgang, zu dem man oft keine Lust hat.
    Ich hatte früher jahrelang eine Geschirrspülmaschine und war nie so richtig glücklich damit. Allein, dass ich wusste, das das Geschirr noch schmutzig ist und ich es nicht gleich wieder verwenden konnte sowie das Ausräumen störte mich. Aber mit kleinem Kind war das okay. Seit ich mit meinem Mann allein lebe, mag ich es, Dinge, die ich verschmutzt habe, selber wieder in Ordnung zu bringen. Der meditative Gedanke, Genuss und Arbeit nicht zu trennen, verändert einen, das Negative neutralisiert sich.

    Wir waren dann noch bei Rituals und haben Geschirrspülmittel gekauft, bei TK-Maxx farbenfrohe Mikrofasertücher zum Abwaschen und Abtrocknen und bunte Büsten mit Abtropfschälchen.

    Wir kauften massenhaft billige Schwämme zum Toilettenputzen, weil wir seit dem Buch ein oder zweimal am Tag die Toilette kurz putzen - und beide entsetzt waren, als wir von dieser Frequenz das erste Mal lasen.
    Was hat uns überzeugt? Wir wissen es nicht aber fühlen uns tatsächlich besser als vorher. Der Vorgang an sich scheint zu wirken und - es ist eine Sache von paar Sekunden. Wir fanden dann auch, man braucht eigentlich auch keine Reinigungsmittel mehr dafür.

    Möglich, dass uns das gerade so gepackt hat, weil wir Staub nach dem Winter ohnehin mehr sehen, frische Blumen und häufiger gelüftete Räume Aufbruch bedeuten, aber manchmal sind es winzige Veränderungrn in der Sicht, die den Unterschied zwischen Arbeit und Freude am Sinn machen.

    Früher fand ich das nur beim Festerputzen so, Winterdreck weg, klares Licht rein, oder Schuheputzen, das ich als Pflege lieber Kleidungsstücke umdeutete.

    So nach und nach bekomme ich Freude am Tun selber, an dem, was ich im Moment mache. Für etwas mit so schlechtem Image und vorher sinnlos verbrachter Lebenszeit hab ich das Gefühl, die Zeit wieder mir Freude zu verbringen.

    Hat jemand auch solche Gedanken bei Hausarbeit gefunden? Ich wäre extrem neugierig darauf, mal was anderes als "gibt mir nichts" zu hören. Es muss doch Leute geben, die an bestimmten Haushaltssachen Freude empfinden. Da will ich weiter hin.
    Geändert von Iridia (03.04.16 um 11:37:51 Uhr)
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
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