Hallo Ihr Lieben,
ich hab grad ein großes Problem und muss mir das kurz von der Seele schreiben und eure Einschätzung dazu wäre auch nicht schlecht ;-(

Bin noch in Elternzeit. Mein Wiedereinstieg ist für den 01.04. geplant, also schon bald. Meine Elternzeitvertretung soll weiterhin in der Firma bleiben und weniger Stunden arbeiten. Wir sollen uns quasi den Job teilen. So ganz glücklich war ich damit nicht aber mein Chef ist mit meiner Vertretung so zufrieden das er sie halt auch irgendwie halten will. Habe mich letztendlich mit ihm auf 25 Wochenstd einigen können und sollte halt wie gesagt am 01.04. wiederkommen. Es gab schon einige Telefonate und Hin-und Her-Mails weil es Umstimmigkeiten gab, wie ich die 25 Std. aufteilen soll, wegen des Gehalts gab es Unstimmigkeiten. Mit meinem Chef sind Verhandlungen sehr schwierig, generell ist er ein Mensch, der immer das Optimum zu seinem Vorteil rausholen möchte und wenn man sich im nicht konsequent entgegen stellt (was ich in den Jahren in seiner Firma gelernt habt) sofort den Kürzeren zieht.

Wie einige vielleicht mitbekommen haben, habe ich die letzten Monate meiner Elternzeit für eine Fortbildung zur Bilanzbuchhalterin genutzt. Die Prüfungen habe ich jetzt hinter mir, ob ich bestanden habe oder im Herbst noch mal ran muss, erfahre ich erst im Mai. Ich habe mich allerdings schon auf BiBu Stellen beworben und tatsächlich letzte Woche ein neues Jobangebot bekommen, nach einem überaus gut gelaufenen Vorstellungsgespräch.
Die Stelle verspricht eine wesentliche Verbesserung zur alten Stelle. Ich werde quasi schon als Bibu eingestellt obwohl ich noch keine bin und auch entsprechend bezahlt. Hatte ein überaus nettes Telefonat letzten Mittwoch nochmal mit der Abteilungsleiterin und der Vertrag sollte mir bald zugehen. Am 01.05. soll es losgehen, mir wurde gesagt, wenn es Schwierigkeiten mit meinem alten AG geben würde, notfalls auch zum 01.06.

Ich kann überhaupt nicht einschätzen wie mein Chef reagieren wird wenn ich ihn anrufe und ihm sage, das ich einen neuen Job habe. Gehe aber davon aus, das er mich dann auch zum 01.04. garnicht mehr sehen will. Meine Vertretung sitzt da ja fest im Sattel, es ist also nicht so, das die Stelle dann zeitweilig unbesetzt wäre.

Trotzdem brennt es mir auf den Nägeln und ich will die Sache schnell hinter mich bringen. Aber nicht bevor der Vetrag da ist.
Es ein großes Unternehmen, öffentlicher Dienst, ich denke, das kann dauern. Hoffe aber der Vertrag kommt morgen oder übermorgen.

Mein eigentliches Problem ist Folgendes. Ich habe mit einer Kollegin aus der alten Firma immer engen Kontakt gehalten. Wir haben uns ab und an mal getroffen uns sie hat immer aus dem nähkästchen geplaudert, Bürogossip halt.

Vor 2-3 Monaten waren wir noch bei ihr und ihrem Freund und haben die neue Wohnung besichtigt. Ich habe sie vorgestern angerufen und gefragt und sie nach ihrer Einschätzung gefragt, ihr den Fall geschildert und wollte von ihr eigentlich nur wissen, was sie glaubt wie mein Chef reagieren wird und ob er nicht am Ende sogar froh ist wenn ich überhaupt nicht zurückkehre. Sie hat mir gesagt, das sie es nicht genau sagen kann aber das sich ihre Einschätzung mit meiner deckt.
Wir haben geplaudert und sie sagte noch, das es mir doch total egal sein könnte was er denkt denn ich wäre dann ja eh weg. Habe ihr noch gesagt das ich aber mit einem guten Gefühl gehen will und nicht in Zwietracht.

Heute rief sie mich wieder an und teilte mir mit, das sie seit gestern darüber nachgedacht hat und zu dem Schluss gekommen ist, das sie unserem Chef sagen müsste, was sie weiß. Sie hätte (was mir bis dahin nicht so klar war und von ihr weder gestern noch vorher kommuniziert wurde) mitterweile ein Stellvertreterposition und ich hätte sie in eine missliche Lage gebracht denn sie müsste in erster Linie das wohl der Firma im Auge behalten und könnte solche wichtigen Änderungen nicht verschweigen. Sie war seeeehr zerknirscht und ich habe ihr deutlich angemerkt, das ich sie in eine richtig missliche Lage gebracht habe denn scheinbar hat sie jetzt wirklich schlimme Gewissenskonflikte. Sie will mich nicht in die Pfanne hauen, sieht sich aber gezwungen dem Chef alsbald zu sagen was Sache ist, wenn ich es nicht vorher tue.
Im Grunde genommen hat sie mir ein Ultimatum gestellt.
Ich soll ihn morgen anrufen und kündigen, sonst würde sie es ihm sagen "müssen".

Ich kann sie schon verstehen. Natürlich ist es eine knappe Zeit denn bis zum 01.04. ist es nur noch knapp mehr als eine Woche. Mit meiner Vertretung wurden schon weniger Stunden vereinbart, es muss nächste Woche ein zweiter Zugang auf dem Rechner installiert werden, ....
Das es verdammt knapp ist weiß ich auch. Und wenn mein Chef darauf bestehen würde, würde ich auch noch für die 1-2 Monate bei ihm arbeiten, wenn es ihm helfen würde. Glaube aber absolut nicht, das dies sein Wunsch wäre.

Morgen früh will ich mal bei dem neuen AG anrufen und fragen wann der Vertrag kommt, weil ich mit meinem alten AG sprechen muss. Ich denke nicht, das die mich hinhalten wollen. Ist ein kirchlicher Träger und es war alles in jeder Hinsicht positiv und zuverlässig. Aber wahrscheinlich sind dort die Wege ein wenig länger und sie wissen natürlich nicht, das ich mich nun unverhofft in solcher Not befinde.

Auf persönlicher Ebene fühle ich mich aber so verraten und verkauft grad. Ich bin fassungslos, das diese Kollegin, der ich im Vertrauen auf privater Ebene was erzählt habe, nur 24 Std den Moralischen bekommt und mir die Pistole auf die Brust setzt und mich regelrecht "verpetzen" will. Ich bin grad hochemotional weil ich mich so enttäuscht fühle.

Was soll ich denn nun machen? Der Vertrag liegt ja uU morgen immer noch nicht im Briefkasten. Wenn ich ihn morgen nicht informiere, will sie es tun weil meine Vertretung am Freitag nicht da ist und somit für meinen Chef erst Montag Gelegenheit wäre, die neuen Umstände mit ihr abzusprechen.

Was sagt ihr dazu?