Solange ich denken kann, hardere ich mit mir. Ich war ein pummeliges, schielendes Kind, das viel Häme und Hänseleien über sich ergehen lassen musste. Und ich hatte einen superkritischen, narzisstischen Vater, der gerade als ich in die Pubertät kam, oft an mir rumgenörgelt hat. Gefolgt wurde das von ebenso kritischen Männern. Was ich mir habe anhören können, würde diesen Post hier sprengen.

Mit Anfang 20 habe ich dann rapide abgenommen, über lange Zeit eine Essstörung gehabt und mich trotzdem ständig als zu dick empfunden. Sehe ich Fotos aus der damaligen Zeit, kann ich kaum glauben, dass ich das bin... ich hatte wirklich eine tolle Figur mit genau den richtigen Proportionen. Aber ich hatte kein Empfinden dafür. Außerdem hat mich mein Ex immer dazu getrieben, schlank zu sein. Sein Credo: eine Frau kann nie ZU dünn sein!

Heute trage ich Konfektionsgröße 42 und bin kreuzunglücklich Aufgrund von Medikamenten, die ich nehmen muss, scheitern derzeit auch alle Abnehmversuche. Ich hatte schon immer arge Probleme, mich zu akzeptieren, aber nun ist die Situation völlig desolat

Ich finde es schrecklich, keinen positiven Blick für die eigene Optik zu haben Ich wurde ZU gern in den Spiegel schauen und mir sagen: Jo Mayan, bisken pummelig biste geworden, aber bist doch immer noch ne Nette.... leider ist das Gegenteil der Fall, so dass ich derzeit sogar vermeide, mich ohne Klamotten im Spiegel anzusehen. Ich habe schon immer dysmorphophobe Phasen gehabt, derzeit hänge ich hier in einer Dauerschleife. Seltsamerweise finde ich aber gerade etwas rundliche Frauen sehr schön... z.B. finde ich im Moment Angelina Kirsch bei Let's Dance ganz toll... aber für mich selbst scheint das nicht zu gelten.

Ich liebe meine inneren Werte... da akzeptiere ich mich voll und ganz. Und bis zum Hals geht es auch noch. Alles, was darunter kommt, ist für mich eine battle zone...