Vor ein paar Tagen hörten wir seltsame Geräusche vom Dachboden. Erster Gedanke: ein Marder. Also haben wir eine Kamera installiert und die Sache beobachtet. Es zeigte sich: eine Maus.
Also auf in den Baumarkt, Fallen kaufen. Lebendfallen selbstverständlich, vor die Kamera gestellt und ständig kontrolliert, damit das arme Tier nicht so lange in der Falle hocken muss. Wir sind ja tierliebe Menschen.
Gestern abend ging sie dann in die Falle, nachdem wir den verschmähten Käse durch Salami ersetzt hatten. Eine Feinschmeckermaus also!
Ich wollte die Maus natürlich nicht in der Nähe des Hauses aussetzen, sie kennt ja den Weg auf unseren Dachboden. Ich wollte auch nicht die Mausefalle den ganzen Tag mitschleppen, da ich mit Bus und Bahn unterwegs bin. Also hatte ich die clevere Idee, die Maus in einen Karton zu setzen, auf dem Weg zum Bus irgendwo freizulassen und den Karton zu entsorgen.
Jetzt stellt euch vor, ein Karton steht auf dem Esstisch, ich öffne die Falle über dem Karton, die Maus macht einen Riesensprung aus dem Karton, auf den Boden und hinter den Schrank. Ich stehe da mit offenem Mund und wundere mich, wie weit so eine verdammte Maus springen kann. Sch...!

Ich muss los, die Maus muss bleiben wo sie ist. Die Falle schnell mit Salami bestückt, aufgestellt und auf zum Bus.
Meine Putzfrau hat panische Angst vor Mäusen, also schrieb ich ihr eine SMS und warnte sie.

Heute abend kam ich nach Hause und fand einen Zettel an der Küchentür: "Maus in Küche. Oh, Gott!". Meine Putzfrau ist eine ganz liebe Frau aus Polen, ich mag sie sehr, konnte mich aber kaum halten vor Lachen.
Ganz vorsichtig habe ich die Küchentür geöffnet. Die Maus saß auf der Arbeitsplatte und grinste mich an. Ich schwöre, sie hat gegrinst!
Jetzt habe ich ja eine bewährte Methode zum Mäusefang, die ich hier auch schon mal erklärt habe. Ein großer Karton, auf die Seite gelegt und mit Salami bestückt (wir erinnern uns, es handelt sich um eine Feinschmeckermaus!) und ein paar Minuten später saß die Maus im Karton.
Den Karton brachte ich sofort raus vor die Haustür und ging kurz zurück ins Haus um einen Deckel zu suchen. Als ich zurückkam war die Maus weg. Sch...!
Jetzt warten wir gespannt darauf, wann wieder seltsame Geräusche vom Dachboden zu hören sein werden...