Zitat Zitat von Iridia Beitrag anzeigen
...Ich erinnere mich aber noch, mich immer für unsportlich gehalten zu haben und hab mitbekommen, dass das meine Reaktion auf den Schulsport auch wegen meiner kleinen Größe und der fehlenden Trainingsmöglichkeiten war. Ich bin immer noch kein großartiges Sporttalent, aber Sport gehört jetzt zu meinem Leben und mir ist so viel entgangen, es jahrzehnetelang doof gefunden zu haben, weil ich nie gelernt habe, von Nichtkönnen zu Können zu trainieren. Wenn ich es nicht gleich konnte, wurde mir nichts beigebracht.
So ähnlich ist es bei mir. Aus verschiedenen Gründen war ich im Schulsport schlecht und dort wurde mir auch vermittelt "ich sei eben unsportlich" also habe ich nie Freude an Bewegung gehabt und Sport vermieden. Das hat sich jetzt sehr geändert und mittlerweile brauche ich meine Sporteinheiten um mich wohl zu fühlen. Erst habe ich aus Vernunftgründen mit dem Training angefangen und dann fing es an Spass zu machen. Ein Schlüsselerlebnis war in einem Gruppenkurs im auf einmal festzustellen "ich darf genau so hier sein wie jeder andere" und wenn ich eine Übung nicht komplett ausführen kann, dann macht das auch nichts. Es hatte sich irgendwie in meinem Kopf verquer festgesetzt, dass ich weil ich so unsportlich sei, gar kein Recht dazu hätte mich mit "sportlichen" Leuten zusammen zu betätigen. Weil ich sowieso die Lusche bin, die immer nachhängt.

Ein anderer Punkt war meine fehlende Ordnung. Als ich das in den Griff bekam, verschwanden meine deprimierten Gefühle, die offenbar damit zusammenhingen, dass ein Teil von mir meinte, mein Leben nicht gebacken zu kriegen und auch, dass das wider Erwarten (denn ich war es nie anders gewohnt, auch nicht beim Aufwachsen) ständige Unruhe brachte, die echte Erholung verhinderte. Wenn ich merke, dass ich krank werde, räume ich als erstes noch mal auf, weil dann der Erholungseffekt tiefer ist. Komische Sache das.
Ordnung, da bin ich seit einiger Zeit dran und werde schon viel besser aber es ist noch viel zu tun. Wenn jedes Ding seinen Platz hat, dann ist die Ordnung quasi von selbst da. Man darf halt nur nichts rumliegen lassen und das Wegräumen auf die lange Bank schieben. Gerade räume ich mit Marie Kondo aus, früher fand ich das seltsam aber es klappt.