Hi,

das gab´s heute in der Berliner Morgenpost zu lesen.. Was sagt ihr dazu?

Für mich hätten sich damit die Bestellungen erledigt, denn sehr oft passen die Sachen dann doch nicht, sind anders als abgebildet...

Viele Grüße
Britta


Mittwoch, 30. Juni 2004
Kostenlose Paket-Rücksendung vor dem Ende

Versandhändler beklagen hohe Retourenquote von rund 30 Prozent aller bestellten Waren

Von Hagen Seidel

Düsseldorf/Hamburg - Versandhändler dürfen ihren Kunden möglicherweise künftig die Kosten für die Rücksendung bestellter Waren in Rechnung stellen. Der Rechtsausschuss des Bundestages arbeitet derzeit an einer EU-konformen Änderung der entsprechenden Paragrafen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). In allen EU-Ländern außer Deutschland und Finnland haben Unternehmen bereits diese Möglichkeit. Dort seien die Retourquoten deutlich niedriger.

Nach Worten von Michael Otto, Chef der Otto Group in Hamburg, plant die Branche jedoch nicht, sämtliche Reklamationen gebührenpflichtig zu machen: "Es geht nur um die Extrem-Retournierer, die die Möglichkeiten missbrauchen." Immer häufiger bestellten Kunden "für ihre private Modenschau zu Hause" zahlreiche Textilien, von denen sie nach Anprobe die meisten auf Händlerkosten zurücksenden. "Sechs von zehn Kunden in Deutschland schicken jährlich mindestens einen bestellten Artikel zurück", beklagt Rolf Schäfer, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandel (BVH).

Die Quote der Retouren steigt jährlich um rund 5,5 Prozent. Diese Entwicklung gehört zu den Hauptproblemen des Versandhandels. Nach einer Untersuchung von Roland Berger lag die Rücksendequote 2002 bei 30 Prozent aller bestellten Waren. Der Wert dieser Produkte lag bei 4,3 Mrd. Euro. Die Unternehmen kosteten die Rücksendungen 8,4 Prozent des Nettoumsatzes. Roland Berger rechnete hoch, dass ohne gesetzliche Änderung 2008 die mengenmäßige Retourenquote bei 39,2 Prozent liegen werde. Die Kosten entsprächen dann 12,8 Prozent des Umsatzes. "Damit würden die steigenden Retourkosten die Erträge aufgezehrt haben", heißt es in der Studie. Vor allem junge Kunden zwischen 18 und 29 Jahren bestellen nach Beobachtung des Versender-Verbandes oft wahllos und schicken die Ware dann zurück. 40 Prozent der Kosten würden von nur zehn Prozent der Kunden verursacht. Bei Damenoberbekleidung geben inzwischen mehr als 60 Prozent der Kundinnen mindestens einmal im Jahr ein geordertes Kleidungsstück an Quelle, Neckermann oder Otto zurück. Für die Gesamtheit der Besteller steigen dann entsprechend die Preise.

"Allein die Tatsache, dass der Versender dem Kunden die Rücksendung berechnen könnte, dürfte schon zu einer deutlichen Entlastung bei der Retourenquote führen", meint BVH-Sprecherin Dorothee Hoffmann. Otto etwa würde Kunden, die zwei Jahre lang im Übermaß Waren zurückschicken, eine Rechnung für einen Teil der Kosten androhen. "Unsere Erfahrung in anderen Ländern zeigt, dass das meistens ausreicht, um das Problem zu lösen", sagte der Konzernchef. Ein Ausschluss der schwarzen Schafe von weiterer Belieferung reicht nach Ansicht des Verbandes nicht aus.