Hallo,
gestern habe ich im TV einen Bericht über das neue Arbeitslosengeld II gesehen. Berichtet wurde u.a. über einen schätzungsweise um die 50 Jahre alten alleinstehenden Mann, der sein ganzes Leben als Finanzbuchhalter gearbeitet hat und seit 2001 arbeitslos ist. Er hat 150 Bewerbungen geschrieben, aber bis auf einige Vorstellungsgespräche, die auch mit Absagen endeten, gabs nichts. Er hat eine kleine abbezahlte Eigentumswohnung. Jetzt muss er - so wie es aussieht - irgendwann diese Wohnung verkaufen und in eine Sozialwohnung ziehen.

Ich empfinde das als himmelschreiende Ungerechtigkeit! Der Mann möchte gerne arbeiten, ist aber wohl schon "zu alt" für den Arbeitsmarkt und dann wird er dafür noch bestraft. Das ist doch nicht in Ordnung, oder? Ich muß ganz ehrlich sagen, dass ich das ok finde für Leute, die nicht arbeiten wollen, ich kenne jemanden, der jetzt so Anfang 40 ist und sich sein ganzes Leben gedrückt hat, da empfinde ich die neue Regelung als gerecht, obwohl ja bei dem eh nichts zu holen ist. Aber muß man nicht individuell auf den einzelnen Fall eingehen und vor allem erst einmal Arbeitsplätze schaffen? In diesem Zusammenhang muß ich noch sagen, dass ich finde, dass alle Firmen, die ihre Standorte ins billigere Ausland verlagern, auch dort bitte ihre Ware verkaufen sollen!

Was denkt Ihr darüber? Ist das gerecht? Beißt sich der Hund nicht in den Schwanz, wenn von längerer Lebensarbeitszeit gesprochen wird und von härteren Sanktionen bei längerer Arbeitslosigkeit, aber keine Arbeitsplätze vorhanden sind und man mit 45 Jahren schon keine Chance mehr hat??

Sorry, aber das mußte ich mal loswerden.

Gruss, Andrea