Hallo!

Ich bin kein neues Mitglied, möchte aber, und ich hoffe ihr versteht das, bei diesem Thread „anonym“ bleiben.

Ich kann nur schwer über meine Probleme mit jemanden sprechen, weil ich dabei nicht ich selbst sein kann und mich fühle wie in einer Theaterrolle, darum mein Versuch hier darüber zu schreiben und vielleicht so einen Lösungsweg zu finden. Es ist wirklich nicht leicht, da ich bis vor ca. einem ¾ Jahr diese Probleme nicht kannte und es scheint als wäre ich ein anderer Mensch. Wodurch dies alles geschehen ist weiß ich nicht, es gab zwar familiäre Probleme, und die gibt es zum Teil noch immer aber ich denke dass sie nicht so gravierend sind als dass sie all das gerechtfertigen würden?

Ich war immer ein recht selbstbewusster und mit mir selbst zufriedener Mensch, litt zwar schon immer unter Prüfungsängsten und war nervös wenn ich im Mittelpunkt stand aber ich konnte damit umgehen. Nun hat sich alles geändert, ich habe Stück für Stück begonnen mich selbst und speziell meinen Körper abzulehnen, es gibt Phasen in denen ich mich regelrecht hasse und am liebsten vor mir selbst davon laufen würde. An nichts habe ich Freude und ich schleppe mich durch den Tag in der Hoffnung dass ich irgendwo auf „Leben“ in mir selbst stoße. Ich projiziere vieles auf meinen Körper, obwohl ich normalgewichtig bin versuche ich ständig abzunehmen und jedes Gramm mehr ist für mich ein kleiner Weltuntergang. Resultat aus diesem selbstauferlegten Druck sind Essstörungen (bulemische Anfälle gefolgt von Fressattacken). Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, es ist als würde ich selbst voller Staunen auf mich selbst schauen. Ich weiß das meine ganze Umgebung finden würde dass das nicht zu mir passt und mich als Frau sieht die mit beiden Beinen im Leben steht... ich wirke nicht zerbrechlich und kann nicht zeigen wie es mir wirklich geht. Ich weiß nicht was mir helfen kann mich wieder selbst zu mögen, Freude am Leben zu haben und mit dieser ständigen Selbstkontrolle aufzuhören, es ist ein Teufelskreis den ich irgendwie durchbrechen muß. Nächste Woche habe ich meinen ersten Termin bei einer Therapeutin, ich hoffe so sehr dass sie mir helfen kann und habe gleichzeitig panische Angst vor diesem Termin. Angst, dass sie mich nicht versteht, dass sie mir nicht glaubt und mir nicht helfen kann.
Hinzu kommt die Vermutung dass es eventuell auch hormonell bedingt sein könnte, ich nehme die Pille und genau in der einnahemefreien Woche habe ich immer ein Stimmungshoch, fühle mich wohl in meiner Haut und habe die schönste Zeit. Ganz schlimm wird es dann eine Woche vor der Regel (PMS?). Diesbezüglich habe ich extra eine private Gynäkologin aufgesucht die mir leider einzig und allein eine neue Pille verschreiben wollte, ich fühlte mich völlig missverstanden und traue mich auch nicht zu wechseln (sie empfahl mir die Valette, über die ich noch nichts wirklich gutes gelesen habe, speziell was Heißhunger und Stimmungstiefs betrifft). Ich komme mir ziemlich allein gelassen vor und meine Hoffnung liegt auf dem Termin nächste Woche, aber was kann ich für mich selbst tun wie finde ich zurück zu einer positiven Sichtweise? Gibt es andere Methoden die hilfreich sein könnten, ich bin offen für alles...

Ich danke euch fürs Lesen und bin über jede Meinung von euch dankbar.

Liebe Grüße
dreamland