Hallo Ihr,

auf besonderen Wunsch einer einzelnen Dame versuche ich jetzt mal, einen Bericht zu schreiben.

Absolut nicht einfach bei dem Duft !
Also, Chêne ist der neue Serge Lutens Duft, aus der Reihe, die es nur im Shiseido Palais Royal in Paris gibt.

Chêne heisst Eiche, hab' ich nachgeschaut, gell.
Zuerst rieche ich einen süssen, würzigen Tabakgeruch, der sich dann zunehmend mit Holz vermischt.
Das Holz riecht nicht wie Holzmöbel riechen, sondern wie ein frisch gefällter Baumstamm.
Nach ein paar Minuten kommt noch etwas Steinpilziges dazu, was den Eindruck von Wald im Herbst noch verstärkt.
Die Pilznote verschwindet aber ziemlich schnell wieder, keine Angst .

Mein erster Eindruck war, das ist ein typischer Serge Lutens Duft, absolut wiedererkennbar, die Signatur. Später ändert sich das, er bleibt relativ leicht, verglichen mit den anderen orientalischen oder holzigen Düften von SL.

Wiegesagt, ich finde ihn sehr schwer zu beschreiben. An 2 andere Düfte hat er mich zwischendurch erinnert, die süssliche Tabaknote ist ähnlich wie bei Villoresi's Virginia, nur nicht ganz so süss - und die Vetiver Note, die erst in der Basis verstärkt rauskommt, erinnert mich an Black Vetyver Cafe von Jo Malone, ohne den Cafe natürlich .

Anfangs bei dem Wachspröbchen fand ich ja, dass er sehr nach mit Alkohol getränktem Eichenfass riecht (Cognac oder Brandy), so hätte ich mir nämlich Frapin 1270 vorgestellt.

Aber der Eindruck hat sich beim Test des flüssigen Stöffchens ziemlich verzogen. Er riecht holzig-weich-warm-süsslich, ohne pudrig zu sein, mit einer dunklen, tabakartigen Note, die eine kleine "Ecke" hat. So wie Piper Nigrum diese Minz-Ecke hat, so hat Chêne auch etwas, was ihn noch interessanter macht.

Ist vielleicht sogar auch Minze, oder irgendein anderes Kraut.
Genaue Noten habe ich davon noch nicht auftreiben können.

Liebe Grüsse
Saffi

PS: Ich finde ihn so lecker, dass ich wirklich schon bereut habe, ihn dritteln zu müssen , da muss irgendwann mal eine ganze Flasche her .