Gästin, Du sprichst hier das Rauchen an. Man kann niemanden missionieren, was natürlich stimmt.


Wenn jemand raucht, ist mir das 100% egal. Mir schadet das nicht im geringsten.
Wenn jemand Fleisch konsumiert, sieht das schon anders aus. Es betrifft uns alle!




Fakt ist, dass bei der Herstellung von Fleisch werden gewaltige Mengen an Rohstoffen und Ressourcen verbraucht werden:
– Zur Herstellung von 1 kg Rindfleisch wird 15’000 Liter Wasser verbraucht (Schweinefleisch 10’000 Liter pro Kilo). Gleichzeitig haben weltweit 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.


Methan/Kohlendioxid:
Die Herstellung von 1 kg Fleisch verursacht 36 kg Kohlendioxid und belastet damit das Klima so stark wie 250 km Autofahrt. Bei der Verdauung der Rinder entsteht Methan, das ein noch viel stärkeres Treibhausgas ist als Kohlendioxid. Die Mengen sind riesig: etwa 200 Liter pro Rind und Tag. Weltweit sind es ca. 20 Milliarden Nutztiere.


Antibiotikaresistenz:
In Deutschland wird 170 Milligramm Antibiotika pro Kilo erzeugtem Fleisch eingesetzt -> Antibiotikaresistenz (an denen europaweit ca. 25’000 Menschen sterben).


Regenwald:
Der Regenwald wird immer stärker abgeholzt, damit Getreide für die Nutztiere angepflanzt werden kann. Nach ca. drei Jahren ist der Boden derart übersäuert und arm an Nährstoffen, dass er nicht weiter bepflanzt werden kann. Also wird immer weiter abgeholzt.


Hunger:
Auf der Erde hungern über 850 Millionen Menschen trotz des weltweiten Getreideertrags von 1,6 Milliarden Tonnen. Das heisst, für jeden der rund 6,6 Milliarden Menschen gäbe es rein rechnerisch pro Tag 652 Gramm Getreide. Doch knapp die Hälfte des Getreideertrags und 90 Prozent der jährlichen Erträge von Sojabohnen landet in den Trögen der 20 Milliarden weltweit vorkommenden Nutztiere.




Mir persönlich wird schlecht bei diesen Zahlen.
Wie nur kann man trotz diesen Fakten einfach so weitermachen wie bisher, Augen zu und in die Wurst reinbeissen?
Alles egal? Hauptsache ICH bekomme meine Portion Fleisch, die ich mir einfach fein säuberlich abgepackt im Supermarkt holen kann? Nach mir die Sintflut?


Ein befreundeter Lehrer erzählte mir kürzlich von einem Projekt seiner Viertklässler. Jeder durfte sich selbst „sein" Thema aussuchen, das ihn stark beschäftigt. Ein drittel aller Schüler haben Tier- und/oder Umweltschutz gewählt und dann selbst gebastelte Flyer unter die Leute gebracht (übrigens hat ausgerechnet die Tochter des Metzgers sehr selbstbewusst Tierschutz gewählt). Das hat mich enorm berüht und ich habe grosse Hoffnung in diese nächste Generation. MEINE Generation hat in der Schule Aschenbecher gebastelt, täglich Fleisch konsumiert, fuhr mit Dreckschleudern herum, hat sämtliche Abfälle direkt im Garten verbrannt und natürlich Tierfabriken gebaut.


Warum ziehen wir nicht alle am gleichen Strick, wenn wir doch auch alle auf dem gleichen Planet sitzen? Warum tut nicht jeder das, was ihm persönlich halt möglich ist? So wie die tollen Spendenaufrufe in der Tauschbörse: jede schickt, was ihr möglich ist und hat das gute Gefühl, mitgegeholfen/mitgetragen zu haben. Warum macht auch hier nicht jeder, was ihm halt möglich ist, und sei es auch nur, mal innezuhalten, nachzudenken und bewusst mal auf Fleisch und Milch zu verzichten? Statt dessen kommen oft Trotzreaktionen wie „Jetzt hole ich mir grad extra zwei Burger“. „Der Regenwald ist so weit weg, das alles kratzt mich nicht“.


Hä? Das also soll die "Spitze der Spezies" sein?