hallo ihr,


ich hoffe mal auf eure meinung, evtl. sogar auf ähnliche erfahrungen o.ä. ...

eine kollegin in meinem nebenjob spricht mich seit ca. einem jahr immer wieder auf ein größeres problem an, das sie schon länger hat...
und ich weiß langsam nicht mehr, was ich ihr raten soll...

es dreht sich um ihren sohn.

sie selbst ist alleinerziehend, seit je her (vater des jungen hat sie schwanger sitzengelassen...). sie ist verkäuferin, eine liebe geduldige und warme frau ende 30. sie und ihr junge (3. od. 4. klasse - 8 - 10 jahre alt) wohnen zusammen. im nachbarhaus wohnt noch ihre mutter, also die oma, mit zwei enkeln, den kindern von ihrer schwester, die in einer nacht und nebelaktion abgehauen ist und ihre kids sitzengelassen hat.

folgende situation:
der junge ist ständig krank. am anfang hat er immer magenschmerzen vorgeschoben.
sie hat ihn mittlerweile gegen sämtliche allergien testen lassen - nichts. die ärzte finden keine organischen befunde. das geht seit ca. 1,5 jahren so, mittlerweile sind seine fehlzeiten eklatant und er ist versetzungsgefährdet, evtl. steht auch ein rauswurf der schule im raum.

sie hat ihm am anfang entschuldigungen geschrieben, danach hat sie ihm "auferlegt", er solle selbstständig mittags zum arzt gehen (hausarzt um die ecke) und sich atteste holen bzw. ist mit ihm mittags zum arzt gegangen, wenn sie feierabend hat(te).

die ärzte meinen, es sei nichts organisches, verweisen auf schule, psychologen etc., schreiben deshalb auch so gut wie keine entschuldigungen mehr.

die psychologen meinen, ihm ginge es gut, es sei evtl. die schule bzw. ein problem mit anderen kindern bzw. ein organisches problem.

die schule nimmt nun keine entschuldigungen mehr an, die atteste mehr oder weniger unter vorbehalt, und macht druck. nach etlichen gesprächen mit mehreren lehren, v.a. aber seiner lehrerin meint diese jedoch, der junge sei beliebt, hätte dort keine probleme...
auch auf den wunsch hin nach ein wenig beobachtung ist ihr wohl nichts aufgefallen, gespräche mit dem schulpsychologen hält sie für überflüssig bzw. einen solchen gibt es wohl nicht wirklich. der vertrauenslehrer sieht wohl ebenfalls keinen handlungsbedarf, da das problem "anders gelagert ist".

die psychosomatische abteilung hier, an die die ärzte und therapeuten verweisen, hat keine kinderabteilung und lehnt das kind ab.

das jugendamt hält sich nicht für zuständig, obgleich sie die familie (wegen der schwester) kennen und auch die schule auf das jugendamt verweist. selbiges verweist wieder zurück auf die schule.

die kollegin ist mit den nerven mittlerweile völlig runter, da sie zwar jetzt einen termin zur einweisung ins krankenhaus erhalten hat, das den jungen gründlich durchchecken will und evtl. auch psychosomatisches abklären möchte, dieser ist aber erst ende april. der junge geht seit drei wochen nicht mehr in die schule, sie muß arbeiten und kann ihn eben auch nicht zwingen... er geht dann nicht hin bzw. wenn er hingeht, fällt er dort vom stuhl etc. und wird dann wohl immer nach hause geschickt. sie fragt sich mittlerweile, ob sie die polizei anrufen soll, daß die ihn holen kommen (auch zwecks signalwirkung dem kind gegenüber), befürchtet aber, daß das etwas kostet.

ich weiß gar nicht, was ich ihr noch raten soll...
der junge ist nämlich eben KEIN kleiner revoluzzer oder aufsässig, er ist still und ruhig aber auch groß und kräftig, er wirkt nicht, als ob er wirklich krank wäre etc. ... ganz abgesehen von dieser häufung.

ich frage mich eben auch - kennt sich damit vielleicht irgendwer aus??? -
welche hilfe könnte sie bekommen?
auf was hat sie recht(e) ?
bzw. anspruch?
muß sich hier nicht die schule mehr kümmern, sich bemühen, oder das jugendamt?
ist das einschalten der polizei nicht auch aufgabe derer bei schulschwänzern?
ich verstehe auch gar nicht, warum sie überall scheinbar so abgeblockt wird, es scheint keinen zu interessieren - es fühlt sich wohl keiner der lehrer, kein arzt, kein niemand irgendwie zuständig.
ich will nichts abwälzen, aber sie ist, soweit ich das beurteilen kann, eine gute mutter. nur arbeitet sie eben sehr hart und das neun stunden am tag + putzen, um sich und das kind versorgen zu können, u.a. auch weil sie keinen unterhalt bekommt...
und mittlerweile wächst ihr "dieses problem" scheinbar über den kopf.
selbst wenn sie das kind morgens in die schule bringt bzw. die oma das macht (und sie kann ihn ja nicht jeden tag an den haaren dorthin ziehen) - die lehrer schicken ihn wohl ständig heim, weil es ihm dort schlecht zu gehen scheint etc. ... und dort sitzt er dann, wenn sie nach hause kommt...

vielleicht weiß ja jemand irgendwas, wie gesagt, ist "nur" eine kollegin, es hat mir aber heute wieder so leid getan, als ich das alles gehört habe...
und mir fällt einfach nichts mehr ein dazu.
ich hoffe, jemand kann ein wenig helfen, mit rechtlichem, mit tipps zu jugendamt, schule etc. ...


lg, die susi.