Man darf nicht den Fehler machen, sich vom Schulsport den Spaß auf Bewegung verderben zu lassen. Ich hab auch noch traumatische Erinnerungen an die Hilfestellungen beim Stufenbarren, aber davon lass ich mir mein Erwachsenenleben nicht verderben.

Je älter ich werde, desto mehr stelle ich fest, dass es wichtig ist, in Bewegung zu sein. Über 10 Jahre lang hat der Square Dance geholfen, Kalorien abzubauen und Herz-Kreislauf sowie die Beine in Bewegung zu halten. Außerdem mache ich seit nunmehr 25 Jahren Krafttraining. Als ich in 2013 nach Berlin umgezogen bin und dort auch gleich eine neue Stelle im Betrieb angenommen hatte, blieb für Sport monatelang keine Zeit, und das hat eine Abwärtsspirale meines Gesundheitszustandes begonnen, aus der ich noch immer nicht herausgekommen bin. Gewichtszunahme, Knieprobleme, Verspannungen etc. Ich sehe aber auch immer schnell Verbesserungen, sobald ich wieder verstärkt etwas tue. Nach 3 Wochen Sport sind Stimmung und Schlaf deutlich verbessert, nach 2 Monaten etwa ist der Körper straffer und belastbarer, ich schwitze weniger im Alltag, und ab da ist es eigentlich ein Selbstläufer.

Ich habe die letzten 20 Jahre immer in knappen räumlichen Verhältnissen gelebt, so dass Bewegung zuhause keine wirkliche Lösung mehr war. Ich gehe sehr gerne ins Fitness-Studio, komme dort immer gefühlt 10 cm größer, gerader und selbstbewusster heraus. Ich liebe die kurzen Zeiten, die man in Belastung verbringt, beim Krafttraining, mag Aquafit (da kühlt einen Wasser sofort) und moderates Cardiotraining. Und ich liebe Radfahren. Vor einigen Jahren hatte ich einen Meniskusriss und war schlecht zu Fuß, durch eine sehr spontane Eingebung habe ich mir ein Pedelec gekauft, und ab der ersten Fahrt ging es meinen Knien besser, mit jedem Tag mehr. Ich lege den Weg zur Arbeit gerne auf dem Pedelec zurück und liebe abendliche Touren durch die Stadt, am Wochenende dürfen es auch mal 50 km durch die Landschaft sein. Radfahren bietet halt auch den Vorteil, dass man durch den Fahrtwind angenehm kühl gehalten wird. Ich fahre aber auch sehr gerne im Winter, mit ein bisschen Planung der Kleidung geht das wunderbar. Und beim Radfahren gibt es soviel zu sehen, so dass es nicht langweilig ist. Im Alltag ist es zwischendurch einfacher, auch mal eine Runde spazierenzugehen, aber da bin ich sehr tagesformabhängig, manchmal sind schon 20 Minuten eine Herausforderung, manchmal schaffe ich eine Stunde spielend. Mehr als 10 km am Tag schaffe ich aber leider nicht mehr und die auch nur mit Pausen - was ich mich sehr ärgert, als Kind und Jugendlich bin ich oft über 30 Km am Tag gewandert. Ich werde meinen baldigen Urlaub nutzen, um zu schauen, ob ich mich da nicht mal steigern kann, 15 km wären mein Ziel.

Wenn man einmal fit und trainiert war, hat man den Vorteil, dass man auch nach Sportpausen wieder relativ schnell in Form kommt. Der Körper passt sich halt den Anforderungen an. Etwas, was ich sehr faszinierend finde.

Hauptmotivation für Sport ist mich ist einfach das Körpergefühl, wenn man sich im Alltag mühelos bewegen kann. Und beim *** beweglicher und ausdauernder ist. Eine kleinere Konfektionsgrösse und eine geformtere Siilhouette (straff bin ich auch mit Extra-Kilos immer noch) wären angenehme Nebeneffekte, sind mir aber nicht so wichtig.