Ich habe einen Mann kennenglernt, bei dem ich von den Rahmenbedingungen her sehe, dass alles passt. Wir haben einen sehr ähnlichen familiären Backround, gleiche Werte, ähnliche Vorstellungen von einer Beziehung, haben in unserem Leben sehr ähnliche Entscheidungen getroffen und sehr ähnliche Ansichten. Kurz: er ist mein männliches Gegenstück, bodenständig, sicherheitsliebend, treu, zuverlässig, realistisch. Auch optisch passen wir zusammen.

Man könnte jetzt sagen, wow, endlich findet der Topf den Deckel. Oder man denkt sich, Gott, wie langweilig.

Ich hatte bisher Männer, die anders waren als ich: ich-bezogen, untreu, unehrlich, oberflächlich, prahlerisch. Sie haben mein Leben aufregender aber teilweise auch unerträglich gemacht. Ich habe die Männer immer auf den Boden geholt und stabilisiert. Eine Gesprächstherapeutin sagte mir vor vielen Jahren: Sie sind abenteuerlustig und suchen sich daher solche Männer.

So, nun habe ich die andere Sorte gefunden. Und könnte (vielleicht) ein Leben ohne Achterbahnfahrten haben. Ich habe mir vorher monatelang gesagt, ich bin müde, ich will keine Achterbahn mehr. Ich dachte immer, wenn ich meinem Gegenstück endlich begegne falle ich ihm dankbar um den Hals und die Vergangenheit ist abgehakt. Und jetzt schreit ein Teil in mir: neeeiiin! Will weiter Achterbahn fahren!

Kennt ihr das auch?
Was tun?
Es muss doch mal der Punkt kommen, an dem man aus der Achterbahn aussteigt und eine "normale" Beziehung eingeht. Oder?