Dieses Jahr passiert bei uns viel: endlich heiraten nach 9 Jahren Beziehung und dann schauen wir schon seit längerem nach einem Eigentum. Wer aus der Gegend kommt, weiß, dass es im Großraum Köln echt schwer ist. Alle unsere Freunde und Bekannten, die meisten sind in der selben Situation wie wir, stöhnen auch darüber. Wenig Auswahl, alles sehr teuer.

Nun haben wir letzte Woche ein Haus angeschaut: Doppelhaushälfte, schöne Randlage in einem gewachsenen Wohngebiet mit Einfamilienhäusern und guter Infrstruktur (Anbindung an die Autobahn war uns wichtig), recht großes, uneinsehbares und gepflegtes Grundstück (fast 500qm), Baujahr 1961 aber ALLES saniert (neue Heizung, alle Wasser und Elektroleitungen neu, neue Böden, neue Treppe, neue Bäder, neue Küche, ...) Aktuell sind wir ja nur zu zweit und das weiß man ja nie ob es so bleibt. Jedenfalls hat das Haus "nur" etwas über 100qm Wohnfläche aber noch ein Dachgeschoss, das man bei Bedarf ausbauen könnte (wäre nicht billig aber möglich, alle Leitungen sind bereits hochgelegt).

Die Familie die darin wohnt möchte ins Ausland/zurück in die Heimat. Man merkt das unheimlich viel und liebevoll an dem Haus gearbeitet wurde und die Einrichtung gefällt uns auch vom Stil. Wir müssten eigentlich nur Streichen, wenn wir das Haus kaufen würden. Ich und mein Freund waren total begeistert. Was wir auch gut fanden war, dass der Umzug erst im nächsten Sommer wäre damit die große Tochter noch die Schule beenden kann. Passt uns, dann haben wir vor der Hochzeit im Oktober keinen Stress.

Nun haben wir freudig dem Vater meines Freundes davon erzählt, der kennt sich ganz gut aus mit sowas und ist interessiert. Er hat aber um es auf den Punkt zu bringen nur an dem Haus rumgemeckert, was wir mit dem großen Grundstück wollen, in der Gegend wäre so viel Fluglärm (ist aber auf der rechten Seite praktisch überall) und überhaupt wir würden uns nur von Äußerlichkeiten blenden lassen. Gut, er hat nur die Fotos aus dem Exposé gesehen und die sind tatsächlich nicht so optimal oder aussagekräftig. Am meisten hat er sich darüber aufgeregt, dass wir eine Reservierungsgebühr an den Makler zahlen müssen. dafür haben wir aber dann auch 4 Monate Zeit alles in Ruhe mit Gutachter und Bank abzuklopfen und zu klären. Diese Gebühr würde im Falle eines Kaufes mit der Maklerprovision verechnet. Wir haben das schriftlich dass im Falle eines durch den von uns ausgesuchten Gutachter erkannten Mangels wor die Gebühr wiederbekommen.

Dann gibt es noch so einen Punkt mit dem Keller: auch saniert und pickobello, die große Tochter hat auch ihr Zimmer dort unten. Ist ein schönes Souterrain Zimmer entstanden. Fußbodenheizung in dem Zimmer und dem Flur haben sie auch gelegt. Laut Aussage hatten die, als sie eingezogen warn in einer Ecke unter der Treppe Schimmel gefunden und deshalb per Injektion die Bodenplatte nochmal gedämmt. Nun sagt der Vater meines Freundes "um Gottes Willen, das ist euch feuchter Keller, das macht man nicht einfach so, die Bausubtanz ist kaputt, das Haus ist Schrott, das ist euer Verderben..." Wir waren gestern Abend total geknickt und sind natürlich jetzt auch total verunsichert. Heute Abend wollen wir den Reservierungsvertrag vor Ort unterschreiben. Wir haben schon angekündigt, dass wir vor der Unterschrift erst noch einige Fragen klären wollen. Packen wir das falsch an, ist das wirklich so dramatisch, kann das kein Gutachter klären?! Garantien gibt es ja nie! Seine Schwester (die in Dubai lebt und deren Mann viel Geld hat...) meinte wir sollten uns doch ein neues haus kaufen, das wäre ja so alt. Ha ha, würden wir ja auch gerne machen.

Sorry für den langen Text aber musste mir das gerade mal von der Seele schreiben. Bin den ganzen Tag schon nicht fähig ordentlich zu arbeiten, schlimm! :-(