Ich musste mir bei Streeck erst mal ansehen, was er meint.
Drosten hat ja auch gewarnt, allerdings nicht vor einer „4. Welle“, sondern nachdem die Masken- und Abstandsregelungen aufgegeben werden, wenn alle geimpft sind, die wollen und sich das Virus ungebremst in der ungeimpften Bevölkerung ausbreitet: das wäre im Herbst.
Streeck allerdings erklärt es hautsächlich mit saisonalen Schwankungen, als hätten die Impfungen keine Auswirkungen und bezieht sich auf das letzte Jahr.
Beim Rückgang jetzt gerade bezieht er die Impfungen allerdings mit ein, aber auch den ungewohnt kühlen April, womit er vermutlich da recht hat, denn da denn bei der Kälte blieb man doch noch gern zuhause und es gab ja auch noch den Lockdown.
Ich denke auch über die Aufgabe der Maskenpflicht für Geimpfte in den USA nach. Wir können ja jetzt beobachten, wie das bei den anderen funktioniert oder nicht. Über den Sommer und draußen könnte ich mir das für alle auch hier vorstellen, im Herbst könnte man überlegen, ob es hie und da wieder sinnvoll wäre, ich hoffe, dass es zumindest in Erkältungszeiten beim Arzt obligatorisch wird. Ich erinnere mich noch, wie ich mit diagnostiziertem Keuchhusten und Grippe wöchentlich zum Arzt bestellt wurde und ins Wartezimmer geschickt wurde. Als ich sagte, dass ich 2 meldepflichtige Krankheiten hatte, sagte die Schwester „die sind auch alle krank“. Dann sitzt man 2 Stunden schutzlos in einem kleinen Raum voller Aerolsole.
Für mich war das auch ein Grund, nicht immer zur Grippeimpfung zu gehen. In den letzten 2 Jahren mache ich das weswegen bei der Gyn. Impfzentren würde ich aber weiterhin begrüßen. Dort könnte man auch den generellen Impfstatus checken lassen, Tetanus und so, was Ärzte wegen Zeitmangels oft nicht können oder machen. Und die Chance, sich beim Warten anzustecken, wäre minimal.