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Thema: Hoffnungen und Träume für das Leben nach Corona

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  1. #1
    Avatar von Babs
    Babs ist offline Hurra! Ach nee doch nicht
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    Mir geht es ähnlich wie Melis. Ich habe jetzt auch viel Home-Office gemacht, mein Mann auch und die Kinder haben teilweise Hausaufgaben gemacht oder alleine gespielt. Aber natürlich ist es nicht besonders effizient zu arbeiten, wenn die Kinder um einen herum springen und das Kindergarten Kind seine Freunde vermisst und einen Spielpartner möchte.
    Ich habe ab Mai keine Arbeit mehr, was in Corona Zeiten auch nicht gerade super ist, wenn man sich etwas Neues suchen will. Das hätte ich mir anders gewünscht.
    Aber mein Mann hat einen sicheren Job und wir haben keine Existenzsorgen.
    Wir haben Pfingsten Urlaub geplant im Allgäu, das halte ich für inzwischen für unwahrscheinlich, dass das noch klappt. Wenn wir einmal rechtzeitig Urlaub buchen
    So gesehen ist mein persönlicher Ausblick gedämpft, aber nicht negativ.
    Ich weiß es zu schätzen, dass es zuhause zwar chaotisch, aber recht harmonisch zugeht.

  2. #2
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    Ich lebe hier auf dem Land und war schon vor Corona ziemlich entschleunigt, insofern waren die ersten Wochen nicht so ungewohnt für mich. Zwischenzeitlich fehlt mir aber massiv der persönliche Kontakt mit meinen Arbeitskollegen, Treffen mit Freunden, Besuche im Cafe und auch zugegebenermaßen der ein oder andere Bummel durch die Geschäfte, einfach nur einmal, um sich umzusehen. Unsere Firma hat fast komplett auf Homeoffice umgestellt, bisher daher keine finanziellen Einschränkungen. Da habe ich großes Glück und bin mir dessen auch bewusst.

    Ich werde nach Corona die oben genannten Dinge noch mehr zu schätzen wissen, die ich bisher als selbstverständlich hingenommen habe und ein anderes Bewusstsein dafür entwickeln. Und ich verspüre den Wunsch, nach Corona noch einmal beruflich durchzustarten und in meiner Firma ein neues Aufgabengebiet zu übernehmen - entweder zusätzlich oder etwas ganz Neues zu machen. So zumindest der Plan.
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  3. #3
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    Als jemand, der eher ungern langfristig plant, mache ich mir keine großen Sorgen. Oder, anders ausgedrückt, nicht mehr als sonst. Ich bin es überhaupt nicht gewöhnt, eine Urlaubsreise Monate oder länger im voraus zu buchen, genausowenig Konzerttickets oder ähnliches. Weil ich keine großen Finanzreserven habe, weiß ich nie, ob ich zu einem späteren Zeitpunkt nicht das Geld für andere Dinge nötiger hätte. Ich habe zwar Ideen und Wünsche, aber das ist auch ständig im Fluß. Manchmal ist es mir dann doch kurzfristig wichtiger, mir eine neue Grafikkarte oder einen neuen Fernseher zu kaufen, statt eine Reise zu machen.

    Momentan erlebe ich mein Leben lediglich entschleunigt, ohne Terminstreß und dergleichen. Ins Privatere zurückgezogen. Ich fühle mich in meine Zeit von Studium und Berufsanfang zurückgesetzt, in das Lebensgefühl der späten 80er und frühen 90er. Damals hieß Freizeit Wohnung in Ordnung halten, kochen, essen, fernsehen, lesen und sich ab und zu mal mit einem Freund oder Freundin treffen, meist privat zuhause. Ab und zu mal in der Kneipe mit ein paar Freunden ein paar Bierchen zischen oder tanzen gehen. Am Wochenende ging man spazieren. Ins Kino zu gehen war mich noch etwas sehr Besonderes. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nie in einem Konzert oder Freizeitpark gewesen. Auch Urlaub war noch etwas besonderes, was für die meisten auch nur 1 Reise im Jahr bedeutete. Und auch daran wurde gespart, wenn etwas anderes anstand. Wer einen Umzug oder eine große Familienfeier oder einen neuen Gebrauchtwagen bezahlen musste, für den war ziemlich klar, dass nicht auch noch eine Reise drin war, deren Ziel damals auch noch selten außerhalb Europas lag.

    Ich weiß nicht, was im Rahmen der Pandemiebewältigung auf mich zukommen wird, aber irgendwie wird es weitergehen und ich werde mich anpassen. Es hat in meinem Leben schön öfter Einschnitte gegeben, Ortswechsel durch Studium und Beruf, Trennungen etc. Menschen sind aus meinem Leben verschwunden, andere dafür wieder hineingekommen. Es geht immer irgendwie weiter. Ich bin mit Tchernobyl klar gekommen - das ist heute in seinen Auswirkungen auf das Leben in Deutschland weitgehen vergessen, aber auch damals gab es Einschränkungen beim Einkaufen, Frischmilch verschwand eine ganze Weile vom Markt, irgndwann war auch die H-Milch aus den Zeiten vor dem GAU aufgebraucht, Frischgemüse durfte eine ganze Zeit nicht gegessen werden, Schrebergärten nicht benutzt etc. Ich bin mit 9/11 zurecht gekommen, habe kurz danach die Räumung und Auflösung einer Großveranstaltung wegen einer Bombenwarnung mit erlebt, eine ganze Zeit lang fielen Großveranstaltungen aus und usamerikanische Musiker verschoben ihre Konzerte, und seitdem haben wir uns daran gewöhnt, unsere Taschen bei Großveranstaltungen vorzuzeigen oder uns an Beschränkungen in der Größe der Tasche zu halten, wie es noch heute üblich ist. Von der Finanzkrise 2008 habe ich persönlich überhaupt nichts gespürt, mag ja sein, dass sie zu Preissteigerungen geführt hat, aber auf meiner Seite nicht zu persönlichen Einschränkungen. Persönlich am meisten tangiert haben mich wahrscheinlich die Hochwasser 2013, die mich genau in meinem Umzug von h Köln nach Berlin getroffen haben und die zu verlängerten Reisezeiten geführt haben. An meinem Umzugstag bin ich überstürzt aufgebrochen und war geschlagene 11 Stunden mit dem Zug unterwegs.

    Meinen Job halte ich für relativ sicher, aber wenn nicht, mache ich halt was anderes. Ich war nur kurz überhaupt in meinem erlernten Beruf tätig und dann immer wieder Quereinsteiger, meine Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen habe ich und es gibt genug Aufgaben, wo ich sie wieder einsetzen kann. Vermutlich dann unter finanziellen Einbussen. Die auch zwangsläufig kommen werden durch Steuererhöhungen und erhöhten Krankenkassenbeiträgen. Egal, ich werde mich drauf einstellen. Vielleicht muss ich eine Weile untervermieten oder ähnliches oder einen Nebenjob hinzuholen und den Lebensstandard heruntersetzen. Dann gibt es eben nicht Netflix UND Amazon Prime, sondern nur eins davon. Dann gibt es eben noch mehr Selbstgekochtes zu essen und keine neue Handtasche. Wenn ich keine Urlaubsreisen mehr machen kann, nicht schlimm, daran bin ich gewöhnt.

    Mein Leben momentan empfinde ich nicht so eingeschränkt. Am meisten fehlt mir die Möglichkeit, zu schwimmen und in die Sauna zu gehen. Aber ob ich nun in der Muckibude herumturne oder auf meiner eigenen Gymnastikmatte zuhause, macht mir keinen großen Unterschied. Mal quer durchs Land zu meiner Mutter zu fahren, wie ich es sonst so alle 3 Wochen mache, das fehlt mir, andere Reisen nicht. Alles andere herauszuschieben fällt mir nicht schwer. Irgendwann will ich noch ein Element an meinen Kleiderschrank anbauen und ein paar Möbel austauschen, aber ob ich das dieses Jahr mache oder übernächstes Jahr, ist mir ziemlich egal. Ob ich diesen Monat mal irgendwann schön essen gehen kann oder erst in ein paar Monaten, diese Frage bereitet mir kein Unbehagen. Schön, wenn ich es tun kann, aber nicht schlimm, wenn nicht.

    Für Kulturschaffende wird sich vermutlich das Leben ändern, da werden viele nicht mehr allein vom schreiben, malen oder musizieren leben können, weil Veranstaltungsverbote, gekürzte Subventionen und eingeschränkte private Etats nicht mehr den gleichen Betrieb zulassen werden. Insgesamt wird es viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt geben durch Firmenschließungen und Entlassungen, aber auf der anderen Seite durch Ausbau von Industrie wieder hierzulande, wo man jetzt gesehen hat, wie sich Lieferengpässe zum Beispiel bei Masken, Schutzkleidung, Desinfektionsmitteln etc. auswirken können. Hoffentlich wird es zu einem Stellenausbau im Bereich Pflege kommen. Wir werden im Angesicht der Pandemie weniger auf Arbeitskräfte aus dem Ausland setzen können. Es wird zu einer Aufwertung auch vermeintlich weniger angesehener Jobs kommen.

    Eine gute Zukunft zu haben, bedeutet für mich im wesentlichen, mir um ein Dach über den Kopf, um Essen und Gesundheitsmaßnahmen keine Sorgen machen zu müssen. Und die Gesellschaft von Freunden geniessen zu können. Strom und Internet zu haben. Zerstreuung und Anregegung zu haben durch Lesen, Filme, Spiele - das gibt es alles noch zur Genüge, nur Neuveröffentlichungen in allen Bereichen werden vermutlich etwas rarer werden und länger auf sich warten lassen. Party, Veranstaltungen, Reisen - das ist für mich Luxus, auf den ich eine ganze Weile verzichten kann.
    Geändert von Mäusken (25.04.20 um 13:04:56 Uhr)
    Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".

  4. #4
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    Ich habe auch in Corona-Zeiten nicht das Gefühl unfrei zu sein, jedenfalls nicht bis jetzt. Die Möglichkeiten sind etwas eingeschränkt, aber ich kann an die Luft und ich darf nach wie vor meine Meinung sagen.

    Und ja, ich habe Vorstellungen und Wünsche für die Zeit danach, aber das sind mehr kleine Freuden des Alltags, wie Kino oder Essengehen, die derzeit nicht machbar sind.

    Ich persönlich glaube nicht, dass wir das Leben, das wir hatten, so zurückerhalten. Es wird sicherlich anders sein und ob mir da alles gefallen wird, wage ich zu bezweifeln. Aber das wird die Zeit bringen. Um mich persönlich mache ich mir gar keine Sorgen.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

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