Ja und nein.

Grundsätzlich finde ich schon, dass es anmessen ist, ein kleines Gastgeschenk mitzubringen, als Zeichen der Wertschätzung für die Zeit und den Aufwand, den ein Gastgeber hat. Auch wenn eine Kostenbeteiligung abgesprochen ist, ist doch ein kleines Mitbringsel eine nette Geste.

Allerdings: je näher man sich steht, je öfter man sich sieht und je mehr das Ganze auf Gegenseitigkeit besteht, desto geringer sehe ich die Veranlassung, nun wirklich jedes Mal was mitzubringen. Angenommen, zwei Pärchen treffen sich abwechselnd das eine Wochenende in der einen Wohnung, zwei Wochen später in der anderen. Da wird das regelmässige gegenseitige Beschenken doch ein bisschen mühsam und teuer, da sollte das gegenseitige Einladen doch genügen.

Bei der Situation mit Deiner Freundin gebe ich zu bedenken, dass für sie ein gemeinsames Wochenende (wegen des Hinweises mit der interessanteren Stadt) aber auch mit Kosten verbunden sein wird, nämlich den Fahrtkosten, wobei ich natürlich die Höhe Eurer Kosten nicht kenne und nicht gegeneinander aufrechnen kann. Und wo Du den Aufwand mit Herrichten des Gästebetts, des Essens und sonstigem Heimeligmachen hast, hat sie den Aufwand der Fahrt. Insofern sehe ich das Ganze nicht so als einseitige Sache an wie Du.