Liebe Beauties,

heute brauche ich mal Eure Sichtweise auf einen Sachverhalt, weil ich mich gerade täglich darüber aufrege.

Es geht um meine Schwiegermutter: nach dem sehr plötzlichen Tod meines Schwiegervaters vor 6 Wochen kommt sie einfach nicht klar. Einerseits bewältigt sie ihre Trauer nicht - was vielleicht zum jetzigen Zeitpunkt auch noch zu früh ist - was aber viel schlimmer ist, dass sie wirklich sehr wenig kann, weil man ihr im Leben alles, aber auch alles abgenommen hat.

Nun zeigt sie eine Haltung, die für mich heißt: Sohn, geh 1 : 1 in die Rolle deines Vaters und mach da weiter, wo er aufgehört hat. Stets zieht sie sich darauf zurück, zu zart besaitet, zu ängstlich, zu traurig zu sein, um sich um ihr tägliches Leben zu kümmern.

In den ersten Wochen ist das vielleicht normal, keine Ahnung, sie fühlt sich in ihrer Rolle aber zunehmend wohl und hat inzwischen für alles im Leben wieder einen Lakai: Schnee fegt der Mieter, der Nachbar kratzt das Auto frei, die Mieterin nimmt sie morgens in den Arm und macht ihr Frühstück, wir erledigen ihre Korrespondenz, ihre Behördengänge, ihre Nebenkostenabrechnung, ihre Ablage, ihre Bankgeschäfte - denn sie ist nicht mal in der Lage, einen Brief richtig zu lesen.

Das führt inzwischen natürlich zu Konflikten, denn aus "helfen" ist jetzt "erledigen" geworden. Sie zeigt keinerlei Tendenz, etwas zu erlernen und ich habe schlicht keine Lust, ihr das ein Leben lang abzunehmen, denn sie ist nicht 83 sondern 63. Und nun zur eigentlichen Frage: wie machen wir ihr klar, dass die Schonfrist irgendwann vorbei ist und wann ist auch ein guter Zeitpunkt dafür?

Danke für Eure Antworten und viele Grüße,
Aura