Ich bin als Kind geflogen und dann wieder mit Mitte zwanzig (New York) - auf dem Rückflug gab es heftige Turbulenzen und seitdem ist es vorbei. Ich bin dann jahrelang nicht mehr geflogen, aber die Sehnsucht nach fremden, weiten Ländern war sehr groß.
Für mich ist am schlimmsten der Kontrollverlust. Manchmal denke ich, mir ginge es besser, wenn ich nen Fallschschirm aufm Rücken hätte. Das ist ziemlich dämlich, ich weiß, aber die Angst ist ja nicht rational. Im Zug bspw. gibts ne Notbremse Allein, dass das Dingen da ist, lässt mich nicht die Angst haben wie in einem Flugzeug. Daher sind auch die Hinweise auf Risiko und die Vergleiche mit Autofahren völlig sinnlos.
Wie auch immer - ich habe von meinem (tollen) Neurologen für die (seltenen) Flüge dann Tavor bekommen. Ich hatte dann immer noch Angst, aber ich bin nicht zusammengebrochen vor Furcht. Und man ist dann auch kein Zombie - man ist ganz normal, nur etwas ruhiger.
Darüberhinaus hat mir das Lesen im Pilotenforum geholfen. Dort gibts viele Erklärungen zu Dingen, die man nicht versteht oder die einem komisch vorkommen (z.B. das Gefühl, dass das Flugzeug sinkt, sobald es nicht mehr steigt). Da gab es auch Tipps gegen Flugangst - dass man sich vor dem Start wie ein nasser Sack setzen soll, damit sich gar nichts anspannt und die Angst nicht durch verkrampfen gesteigert wird. Das hat mir letztes Mal so gut geholfen, dass ich auf dem rückflug keine Tablette nehmen musste. Das ist jetzt allerdings zwei Jahre her und für den Flug nach Irland in 4 Wochen hab ich mir Tabletten geben lassen.
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern