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Thema: Intuitiv Essen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Naja, die Gründe sind unterschiedlich bzw. ich kompensiere meine Gefühle einfach durch essen. Ganz oben auf der Liste stehen Stress und Langeweile.
    Ich befinde ich mich ja aktuell erst am Anfang. Das bedeutet, ich bin mir eigentlich gerade erst bewuss geworden, dass mir keine Diät helfen wird dauerhaft schlank zu werden. Ich habe es schon oft geschafft abzunehmen, das ist nicht das Problem, sondern das Halten.
    So genau weiß ich noch nicht wie ich die Sache angehen soll, daher auch dieser Thread. Ich möchte versuchen zukünftig bei Langeweile anderweitig Ablenkung zu bekommen z. B. durch Sport oder Spazieren gehen oder einfach irgendwas anderes unternehmen (dazu werde ich mir eine Liste mit Dingen erstellen, die ich in so einer Situation statt Essen machen kann, aber nicht sowas wie Lesen oder Fernsehen, denn das bringt nichts) Stress möchte ich auch vermeiden und arbeite daran mir z. B. Termine nicht so eng zu legen, dass ich dazwischen keine Verschnaufpausen habe. Zum Thema Stressbewältigung steht Yoga und Entspannungstechniken ganz oben auf der Liste.
    Außerdem muss ich wieder lernen auf mein Hunger- und Sättigungsgefühl zu hören und langsam zu Essen. Besonders das Erste fällt mir aktuell schwer, ich kann nicht immer zwischen Hunger oder Appetit unterscheiden.
    Ob ich das alles ganz alleine schaffe oder ich mir Hilfe suchen muss weiß ich noch nicht. Allerdings denke ich, dass der erste Schritt auf jeden Fall damit gemacht ist, dass ich mir bewusst gemacht habe, was genau mein Problem ist.
    LG badhairday

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    Niveau ist keine Handcreme

  2. #2
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    ja klar, versuche es auf jeden Fall.

    Ich hab vor einem Jahr auch meine Ernährung umgestellt, erst konsequent, dann lässiger, aber obwohl alles immer noch im Lot ist, ist mir während der Zeit aufgefallen, dass ich mich verändert habe. Ich denke darüber nach, ob sich die Hirnchemie verändert hat, aber mir ist hinterher aufgefallen, dass ich auch viel gegessen hab, um mir kurzfristig was Gutes zu tun. Später hab ich das dann auf anderen Kanälen gemacht, aber nicht mit Essen. Für mich war ein großes Ding, mal den Gedanken zuzulassen, sich mit Essen nicht belohnen zu wollen, sondern stattdessen was anders zu machen.

    Eines Tages sah ich meine vielen Kochbücher und das Küchenzubehör mal mit anderen Augen und mir wurde schlagartig klar, dass das zu viel Platz in meinen Interessen eingenommen hat. Nach einem viertel Jahr hatte ich das Gefühl, dass das Verhältnis zwischen Leben und Essen wieder normal war. Ich hab Kohlenhydrate weggelassen und war immer satt, aber anfangs war es seltsam, nicht mehr so viel zu essen oder eher so viel Verschiedenes, zumal ich auch gleich Alkohol völlig weg strich. Die Zeit fühlte sich manchmal unheimlich an und ich fühlte schon manchmal eine gewisse Leere. Andererseits war das genau das, was ich wissen wollte. Was war denn hier los? Ich hab mich aber daran erinnert, wie es als Kind war, da gab es auch oft dasselbe. Da wollte ich erst mal wieder hin, nur dass dasselbe mir gut tun sollte.

    Die Esspausen waren für mich auch ganz wichtig. Ich esse noch immer absolut nichts mehr außerhalb der Mahlzeiten. Viel Glück dir und glaub mir, es lohnt sich mehr als du denkst. Ich hab seit einem Jahr keinen Wattepanzer mehr um mich, von dem ich gar nicht wusste, dass ich ihn immer hatte. Klares Denken, klares Fühlen, Freiheit, hätte nicht gedacht, dass das Essen so viel ausmacht. Als ich begann, wollte ich auch nur mal sehen, wie es ist.

    Fang einfach an und schreib mal, wie es ist. Ich mach das anfangs auch immer alleine aber mich interessiert, wie es dir geht und was du so auf dem Weg erlebst. Vielleicht findest du hier paar Gleichgesinnte, ich hab dabei auch ein paar gute Freundinnen gefunden. Ich kann mir vorstellen, dass das gut funktioniert.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  3. #3
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    Ich kenne dieses zwanghafte Essen ohne Hunger, teilweise auch ohne Appetit, auch. Ich nenn das "abendliche Fressanfälle". Ich hab das soweit so gut unter Kontrolle, das ich nicht mehr extrem zunehme, sondern mein Gewicht halte (durch komplette Ernährungsumstellung letztes Jahr). Ich hab den ersten Winter ohne gröbere Zunahme geschafft. YEAH!!! Es sind nur 2-3 Kilos die ich gerne runter hätte, sonst (die letzten 13 Jahre!!!) waren es immer mehr als 10. Jedes Jahr hab ich aufs Neue abgenommen, das war auch nie ein Problem. Das Halten ist die Schwierigkeit!

    Zwischendurch hab ich noch immer Anfälle, aber sie sind so selten, dass ich sie akzeptiere und sie nicht sooo viel anrichten können. Außer Magenschmerzen und ein schrecklich elendes Gefühl danach, und auch am nächsten Tag. Wenn ich drin bin hab ich keine Chance das abzustoppen, ich fühl mit wie ein Zombie und stopfe Kraut und Rüben in mich rein. Die Gründe dafür können vielfältig sein, bei mir doch eher Langeweile als Stress!
    Ich such mir Ersatzhandlungen. Aus dem o.g. Buch hab ich z.B. einfach irgendwo (eher halt zu Hause nicht in der Arbeit ) flach auf den Boden legen und tief durchatmen. Man braucht oft nur etwas Ruhe. Und weil es doof aussieht am Boden zu liegen und NICHTS zu tun, laufen wir zum Kühlschrank und essen und holen und dort unsere benötigte Pause. Weil Essen findet keiner komisch. Also wenn Dich wer dabei überrascht.
    Berichte bitte weiter wie es Dir geht!

  4. #4
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    Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass intuitives Essen funktioniert solange man Zucker isst.

    Bei mir ist es so, dass ich seit der Ernährungsumstellung tatsächlich nur dann esse, wenn ich Hunger habe. Vorher hatte ich auch große Schwierigkeiten, Hunger und Appetit zu unterscheiden. Ich habe eine Tafel Schokolade oder eine Packung Kekse aufgemacht und aufgegessen, danach hatte ich noch "Hunger" auf mehr.
    Jetzt habe ich manchmal abends keinen Hunger, wenn ich mittags etwas mehr gegessen habe. Dann esse ich halt abends nichts, habe dann am nächsten Morgen wieder mehr Hunger und esse ein größeres Frühstück. Ganz intuitiv.

    Manchmal habe ich Appetit auf Kuchen, Pralinen oder Pizza, das esse ich dann auch. Vor Weihnachten gab es manchmal Lebkuchen. Ich weiß aber genau, dass ich auch am nächsten Tag noch dieses Verlangen nach Kohlenhydraten haben werde und dass ich mich einen Tag lang bremsen muss.

    Anscheinend hat sich auch der Stoffwechsel verändert. Ich habe im Urlaub alles gegessen, worauf ich Lust hatte, auch Süßes, viele Cocktails, 4 Wochen lang. Ich habe genau 1 kg zugenommen. Vielleicht geht es also doch irgendwann?
    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.

  5. #5
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    Sehe ich ähnlich wie Lieselotte. Ich habe zu lange den Hirnstoffwechsel außer Acht gelassen und zu einseitig die emotionale Seite betrachtet. (Allerdings hatte ich weder starkes Übergewicht noch eine manifeste Essstörung, nur eben den täglichen Zirkus um das Wie und Was des Essens und den Wunsch, ein paar Kilos abzunehmen. Aber auch das kann einem das Leben echt verleiden.)

    Inzwischen weiß ich: Kohlenhydrate und/oder Alkohol = Essgier und mangelnde Kontrolle. Gestern Abend war ich mit Freundinnen aus zum Essen. Da ich kein Fleisch/Fisch esse, bleibt mir auswärts oft nur Kohlenhydratiges. Gestern gab es Falafel mit Gemüse, Fladenbrot, fritierte Kartoffeln, zwei Gläser Wein und ein Ouzo. Wenn ich heute intuitiv essen würde, hätte ich schon am frühen Morgen Marmeladenbrote verschlungen oder eine Riesenportion Fertigmuesli, weil mich mein Insulinspiegel, also mein Hirn, dazu zwingen will. Ich nehme es ihm nicht übel, es arbeitet für mich und will mich schützen, aber da ich den Mechanismus inzwischen kenne und die Essgier nicht mehr als charakterliche Schwäche auslege, esse ich heute No Carb mit langen Pausen dazwischen und morgen ist der Spuk vorbei. Würde ich dem nachgeben, käme ich aus dem Teufelskreis gar nicht raus.

    Insofern klappt intuitiv essen nicht bei mir, ich muss überlegt essen, also eine gewisse Nahrungsmittelauswwahl treffen, und wenn ich da die Weichen richtig stelle, ist gleich alles viel einfacher und unverkrampfter.
    Choose your battles wisely

  6. #6
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    Dazu fällt mir diese Buch ein (alle letztes Jahr gelesen):

    http://www.amazon.de/Das-egoistische...stische+gehirn

    Ich kann mich intuitiv nicht gegen Kohlenhydrate entscheiden. Ich muss es bewußt machen und mich 1-2 Tage dazu zwingen. Dann läuft es wieder leicht. Kohlenhydrate verlangen immer nach mehr Kohlenhydraten. Das Gehirn und das Insulin sabotieren hier eine intuitiv richtige Entscheidung.

  7. #7
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    Zitat Zitat von paulinka Beitrag anzeigen
    Sehe ich ähnlich wie Lieselotte. Ich habe zu lange den Hirnstoffwechsel außer Acht gelassen und zu einseitig die emotionale Seite betrachtet. (Allerdings hatte ich weder starkes Übergewicht noch eine manifeste Essstörung, nur eben den täglichen Zirkus um das Wie und Was des Essens und den Wunsch, ein paar Kilos abzunehmen. Aber auch das kann einem das Leben echt verleiden.)

    Inzwischen weiß ich: Kohlenhydrate und/oder Alkohol = Essgier und mangelnde Kontrolle. Gestern Abend war ich mit Freundinnen aus zum Essen. Da ich kein Fleisch/Fisch esse, bleibt mir auswärts oft nur Kohlenhydratiges. Gestern gab es Falafel mit Gemüse, Fladenbrot, fritierte Kartoffeln, zwei Gläser Wein und ein Ouzo. Wenn ich heute intuitiv essen würde, hätte ich schon am frühen Morgen Marmeladenbrote verschlungen oder eine Riesenportion Fertigmuesli, weil mich mein Insulinspiegel, also mein Hirn, dazu zwingen will. Ich nehme es ihm nicht übel, es arbeitet für mich und will mich schützen, aber da ich den Mechanismus inzwischen kenne und die Essgier nicht mehr als charakterliche Schwäche auslege, esse ich heute No Carb mit langen Pausen dazwischen und morgen ist der Spuk vorbei. Würde ich dem nachgeben, käme ich aus dem Teufelskreis gar nicht raus.

    Insofern klappt intuitiv essen nicht bei mir, ich muss überlegt essen, also eine gewisse Nahrungsmittelauswwahl treffen, und wenn ich da die Weichen richtig stelle, ist gleich alles viel einfacher und unverkrampfter.
    ganz genauso gehts mir auch - inklusiv des Problems was ich essen soll wenn ich tierische Produkte soviel als möglich vermeiden will.

    Ich weiss noch dass ich mich früher immer über den brüllenden Hunger am Morgen nach einer üppigen Mahlzeit am Vorabend gewundert hab...

  8. #8
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    Danke für eure Antworten.
    Ich fühle mich aktuell sehr erleichtert, dass ich den Diäten abgeschworen habe. Es ist, als wäre eine große Last von meinen Schultern genommen.
    Zur Zeit beschäftige ich mich in erster Linie einfach nur auf meinen Hunger zu hören und noch nicht so sehr mit der Qualität meines Essens. Da ich generell nicht besonders gerne Fertigprodukte mag, esse ich eh nicht so besonders viel Ungesundes.
    Ich hatte gar keine Ahnung mehr wie sich richtiger Hunger anfühlt und arbeite auch noch immer daran meinen Gefühlen richtig vertrauen zu können.
    Obwohl ich die lezten Tage zu Hause war habe ich keine Fressanfälle gehabt und fast ausschließlich gegessen wenn ich Hunger hatte. Da ich krank bin, konnte ich der Langeweile nicht wirklich entkommen und es war nicht immer leicht, aber ich habe es geschafft. Darauf bin ich schon stolz.
    Früher hatte ich oft nach der Arbeit viel gefuttert weil ich den Stress kompensieren wollte und obwohl ich dann mehr als satt war, hatte ich dann immer noch ein Abendessen, einfach weil man halt zu Abend isst. Das hatte überhaupt nichts mit Hunger zu tun, sondern war einfach Gewohnheit.
    Parallel dazu habe ich aber auch immer wieder Diät gehalten, weil ich mich irgendwie in den Griff bekommen wollte. Ich habe so lange immer wieder Essenseinladungen abgelehnt, weil ich nicht so viel essen wollte. das ist total irre, weil ich doch eh schon durch die Essanfälle viel zu viel gegessen habe. Ich habe mir selbst so viel Lebensfreude damit genommen.
    Letzte Woche habe ich ohne schlechtes Gewissen eine Verabredung zum Essen vereinbart und freue mich schon total darauf.
    Abnehmen will ich zwar immer noch, aber nicht mehr um jeden Preis. Es dauert eben so lange wie es dauert. Und sollte mein Körper mein aktuelles Gewicht als mein "Soll-Gewicht" ansehen und ich nehmen trotz intuitivem Essen nicht ab, dann ist das halt so. Ich werde ab nächste Woche wieder Sport machen können und will daran arbeiten meine Körper bestmöglich zu formen. Viele übergewichtige Frauen die trainiert sind, sehen toll aus und das kann ich auch.
    Ich werde mir schöne neue Kleider kaufen, was ich viel zu selten mache, weil ich immer wieder die Hoffnung hatte in kleinere Größen zu passen und nicht so viel Geld an Klamotten in einer größeren Größe zu verschwenden. Vieles habe ich mir verkniffen, jetzt werde ich es akzeptieren, dass ich aktuell eben nicht in eine 36 passe, sondern in eine 40/42 und das ist okay.
    LG badhairday

    ----------------------------------------------------

    Niveau ist keine Handcreme

  9. #9
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    Wie läuft es denn?
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  10. #10
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    Also ich finde den Titel wirklich sehr interessant und auf mich trifft es absolut zu. Ich lasse mir ungern vorschreiben, was ich zu essen habe und ob ich das "darf". Ich tue es einfach und lebe damit glücklich. Würde mich jetzt nicht als dick beschreiben, auch wenn ich kein Hungerhaken bin. Aber jeder sollte das essen, was er für richtig hält und Kalorienzähler finde ich absolut fehlplatziert.

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