Das tut mir sehr leid.
Ich hatte z. B. mit "nur" Mutter ( und einer Oma ) eine wunderbare Kindheit.
ich bin da immer etwas zwiegespalten. Ich war ein Kind, das beim Vater aufgewachsen ist und das, obwohl er das nicht wollte, immer mal wieder zum Partnerersatz wurde. Schon als kleines Kind wurde ich Gesprächspartner für alle möglichen Schwierigkeiten und Probleme im Leben und ich hatte das Gefühl, ohne mich hätte er sich eher eine Partnerin gesucht, die nicht von ihm abhängig war wie ich. Erst ziemlich spät hab ich verstanden, dass ich viel Unbefangenheit und Behütetsein nicht hatte, weil mich das überfordert hat. Früher war ich stolz darauf, aber auch eine bestimmte Art war ich einsam. Für meinen Vater war das sicher ziemlich ideal, er brauchte nichts mit einer Partnerin auszuhandeln, mir gegenüber war er ja im Notfall weisungsbefugt.
Er war nicht einsam, hatte eine, die ihn liebt und das ganz ohne Beziehungsstress. Wenn er traurig war, hab ich ihn getröstet.
Klingt ziemlich ideal, oder?
Das tut mir sehr leid.
Ich hatte z. B. mit "nur" Mutter ( und einer Oma ) eine wunderbare Kindheit.
Im Grunde ist ein Diamant auch nur ein Stück Kohle, das die nötige Ausdauer hatte
Das Leben sollte NICHT eine Reise ins Grab sein mit dem Ziel wohlbehalten und in einem attraktiven und gut erhaltenen Körper anzukommen, sondern eher seitwärts hineinzuschlittern, Chardonnay in einer Hand, Erdbeeren in der anderen. Den Körper total verbraucht und abgenutzt, und dabei jubelnd …WOW, was für ein Ritt...!
Als ich um die 40 war, war Nachwuchs bei uns einmal Thema. Aus medizinischen Gründen hat es dann nicht geklappt, und ich war auch nicht bereit, alle Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin auszuschöpfen, weil schlußendlich der Kinderwunsch doch nicht so dominant war.
Mittlerweile hat sich das Thema biologisch erledigt, und ich bereue es in keiner Weise. Wir sind kinderlos glücklich und ausgefüllt. Was im Alter wird, so what. Auch ein Kind ist keine Garantie, daß man nicht am Ende auf sich allein gestellt ist. Unsereins weiß, daß er für diese Zeit eben eigene Vorsorge treffen muß.
Dumme Nachfragen mußte ich nie über mich ergehen lassen. Anscheinend habe ich nach außen nie den Eindruck erweckt, daß Kinder für mich zum Lebensplan gehören.
"Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)
Iridia,
das ist für einige von uns so ein running gag hier - wir haben auch alle kleine Größen mit Riesenkörbchen, ganz lange gesunde Haare, Ivy League-Abschlüsse und verdienen schweineviel Geld.
Fremdschämen passiert hier immer nur über Leute, die man in der U-Bahn sieht und die dort essen, trinken oder entweder keine oder eine zu auffällige Pediküre haben.
Nur so am Rande.
Der unter deutschen Gebildeten am meisten verbreitete Aberglaube ist der, dass sie Englisch koennten. (Johannes Gross)
Ich bin jetzt 36 geworden und verspüre zum ersten Mal im Leben einen richtigen Kinderwunsch, der länger als 3 Tage anhält und nicht nur in einem Anflug von Sentimentalität erfolgt...
Aber ich denke, das liegt auch am Partner, ob man will, zumindest bei mir ist das so.
Wir haben auch vier Pärchen im Bekanntenkreis, die mit künstlicher Befruchtung ein Baby bekommen haben. Die psychische Belastung vorher kann schon ziemlich groß sein. Ich hatte GsD nie Probleme damit, im Gegenteil ich musste quasi beim Waschen der Untehosen meines Mannes aufpassen, nicht schwanger zu werden.
Liebe Grüße,
Jubi
Ach ja, Iridia,
außer den kleinen Größen etc. gibts auch die Fruchtbarkeit des eigenen Partners noch als Definitionskriterium für die eigene Position innerhalb der Gruppe. Und natürlich die Angebote in der Tauschbörse.
Der unter deutschen Gebildeten am meisten verbreitete Aberglaube ist der, dass sie Englisch koennten. (Johannes Gross)