Diese schrecklichen Feuer

[selvie]

Medha, Mathilda, Aura und Steffi
Danke, ihr habt völlig Recht

[vivian]

Und ja, glücklicherweise ändert sich auch die Stimmung bei den Leuten. Aber ich erinnere mich noch an die Diskussion, als EIN vegetarischer Tag pro Woche in Kantinen eingeführt werden sollte. Die ganze Republik hat Zeter und Mordio geschrien.

Ich halte das nach wie vor für Bevormundung. Unsere Kantine (wir sind Gastesser bei einer großen Firma in der Nähe) -und so wird es in den meisten sein- bietet meist ein bis zwei vegetarische Gerichte PRO TAG und plus Salatbuffet. Wer will, kann also an 5 Tagen pro Woche vegetarisch essen und nicht nur einmal. Ich esse dort nur so 2-3mal pro Jahr. Das liegt nicht an den vegetarischen Gerichten sondern daran, dass das Essen dort meistens nicht schmeckt. Das sieht man besonders krass an der Tellerrückgabe, welche Mengen da in den Müll gehen. Da möchte man heulen. Und genau DA müsste man ansetzen und was ändern. Warum nehmen denn die Supermarktregale mit Convenience-Lebensmitteln immer mehr zu? Weil die Leute in großer Zahl nicht mehr gelernt haben wie man Essen frisch und schmackhaft zubereitet.
Und dabei ist es völlig egal ob vegetarisch oder mit Fisch oder Fleisch. Ich esse gern vegetarisch, mag aber meinem Essen nicht diesen Stempel aufdrücken. Ja, ich esse auch gern Fisch und Fleisch. Aber ich esse eben nicht nur Filet (von dem Geld für ein Kilo Filet, den manche bereit sind zu bezahlen, müssen andere fast einen Monat lang leben) sonder auch den Rest. Ein Tier besteht nicht nur aus Filet und Steak. Auch Innereien, Schweinefüße oder den Schwanz einer Kuh kann man sehr köstlich zubereiten. Auch das gehört zu nachhaltigem Leben.

[Medha]

Vivian, Du weisst, dass ich alles vom Tier verwende. So ich es denn bekomme. Leider geht das meiste ins Haustierfutter. Und ja, Haustiere zu halten ist auch kein nachhaltiges Leben. So traurig es ist.

[Mayanmar]

Wer hat denn bei den Discountern die Grabbeltische geplündert oder jede Woche bei Tchibo eine neue Welt entdeckt?

Ich nicht Dadurch, dass ich nie Familie hatte und immer nur kleine Wohnungen, war viel Zeugs kaufen schon aus Platzgründen gar nicht drin.

Das Einzige, und da bekenne ich: ich habe in den 90ern echt viele Klamotten gekauft Aber das hat sich auch schon seit langem gegeben. Heutzutage kaufe ich sowieso nichts mehr, was nur rumliegt oder nicht getragen wird.

Ich denke gerade so darüber nach.. ich habe noch nie was in Korea bestellt, ich habe auch noch nie Korea-Kosmetik getestet. Meinen alten Röhrenfernseher habe ich 2017 mit 20 Jahren abgeben, meine Waschmaschine habe ich seit 22 Jahren (ein Wunder, dass die noch läuft, aber nicht zu laut sagen...), meinen vorherigen Beetle habe ich 15 Jahre gefahren... meinen Miele-Trockner habe ich gebraucht gekauft und 12 Jahre noch genutzt, bis er letztes Jahr über den Jordan ging. Ich kaufe immer erst nach, wenn ein elektrisches Gerät nicht mehr geht oder wenn es kurz vor dem Zusammenbrechen ist Meine Möbel sind jetzt 17 Jahre alt.. bis auf die Sofas, die habe ich mir 2016 angeschafft... und so geht das weiter.

[selvie]

Jetzt hört doch bitte mal auf mit dem "Ich wars nicht"

[nyx]

das konsumverhalten betrifft ja nicht nur das eine schnitzel auf dem teller. wieviele werden sich denn trotzdem das dschungelcamp geben? warum wird das australien open nicht abgesagt?
und wie zeitgemäss ist denn der ganze wintersportzirkus -oder allgemein wintersport- wenn kein skigebiet ohne kanonen auskommt?!
f1? verbieten! grossevents in klimatisierten stadien wie die kommende WM? no!
royals auf handshake-tour? braucht niemand! genauso wie die xte reise um die welt von kardashians & co.

[nyx]

mayan, du kaufst (oder kauftest) dafür dein gemüse bei aldi.
gemüse aus spanien: prekäre arbeitsbedingungen, inkl ***uelle gewalt, vertrocknung eines ganzen landstrichs, ausgelaugte böden wegen monokultur, mensch und umwelt wird von den pestiziden vergiftet...
wir sitzen alle im selben boot.

[Mayanmar]

Kauftest... das stimmt schon. Ja, es ist schwer, sich aus dem Ganzen rauszuwinden

Dschungelcamp kann meinetwegen dieses Jahr ausfallen. Oder überhaupt ganz weg.

[Medha]

Warum geht hier immer nur "ganz oder gar nicht"? Was ist das für eine Herangehensweise? Klar, wir könnten uns jetzt von allem trennen und ins Kloster gehen oder in ein Tiny House, nur noch das notwendigste Essen und das am besten vegan und uns nicht mehr von der Stelle bewegen. Aber was wären die Auswirkungen? Unser gesamtes System fusst auf Konsum bzw. der Produktion von Konsumgütern.

Ich finde es viel wichtiger politische / technische Lösungen zu finden. Denn im Moment sind wir noch weit entfernt von dem was möglich wäre. Synthetische Kraftstoffe oder Wasserstoff, Cradle to Cradle Produkte, Technologie mit hoher Energieeffizienz. Und auch der Vermeidung von unnötigem Konsum, der nur Ressourcen frisst und Müll erzeugt.

Aber das Verständnis an sich für die Zusammenhänge ist ja kaum vorhanden. Oder wie kann es sein, dass wir bei der Klimaerwärmung immer wieder auf das Plastikthema kommen? Plastik ist in erster Linie ein Umweltproblem, dadurch dass es kaum abbaubar ist und es zu viele Länder gibt, in denen der Müll einfach in die Flüsse geworfen wird und damit letztendlich im Meer landen. Mit der Klimaerwärmung hat das doch nur indirekt zu tun als dass für die Herstellung von Verpackungen auch Energie verbraucht wird. Aber nicht mehr als für Papiertüten. Eher sogar weniger. Und abgesehen davon, schützen Plastikverpackungen auch vor Verderb. Im Lebensmittelhandel sind seit die Gurken nicht mehr in Plastik verpackt sind, erhebliche Mengen verdorben. Und nein, ich bin nicht für Plastikgurken. Aber das Thema ist nicht so eindimensional, wie es hier oft diskutiert wird.

[Steffi70]

Jetzt hört doch bitte mal auf mit dem "Ich wars nicht"

Ich hab weiß Gott genug Umweltsünde-Baustellen, versuche aber nun, mich zu verbessern. Und ich habe oben ja auch geschrieben, dass ich immer ganz weit vorne dabei war (ich bin nur der Meinung, dass es erst mit meiner Generation so richtig übel angefangen hat, meine Eltern und Großeltern waren nun einmal vergleichsweise harmlos). Es gibt eben Dinge, die einem leichter fallen als andere und ich setze vor allen Dingen bei der Bequemlichkeit an, denn nichts anderes ist Plastiktüten kaufen, Convenience verzehren, Wegwerfartikel kaufen. Das habe ich stark eingeschränkt bis eingestellt. Beim Essen versuche ich konsequenter zu sein, das klappt zu 90 % aber nicht immer (auswärts essen etc. ... da kann ich die Zutaten schlecht "kontrollieren"). Bei Elektro setzte ich auch auf Qualität, mein Auto ist 13 Jahre etc. - aber ich habe auch Energiefresser, die ich nicht abstellen möchte .... wie die Beleuchtung meiner (vielen) Terrarien, die Heizung meines Außenwhirlpools - in den Dingen ist meine persönliche Energiebilanz ehrlich gesagt eine Katastrophe. Ich tätige auch extrem viele Online-Käufe. Solarpanels sind in Planung, werden aber nicht alles abdecken. Ich versuche, das durch andere Sachen ein wenig zu kompensieren (mit dem Fahrrad zur Arbeit etc.) ... aber ganz ehrlich, wer ist dazu bereit, auf alles zu verzichten? Das würde schwierig ... von daher kann ich nicht mit dem erhobenen Zeigefinger rumlaufen.