Ich finde, man darf das nicht so verallgemeinern, es ist doch glücklicherweise so, dass wir von einer Minderheit krimineller Flüchtlinge reden. Und ich meine schon, dass sich das auch mit dem verfügbaren Polizeipersonal regeln lassen würde ... was der effektiven Kriminalitätsbekämpfung im Weg steht ist doch wirklich die offensichtliche Panik der Parteien, in den rechten Topf geworfen zu werden. Es traut sich keiner ran. Und das ist mir unbegreiflich. Wir haben hier genau ein Flüchtlingsheim, in dem es extreme Probleme gibt (übrigens auch Nordafrikaner) ... das volle Programm, Drogen, Gewalt, Randale, Übergriffe. Es sind immer die gleichen Täter und sie sind immer noch da, obwohl polizeibekannt. Da steht dem Durchgreifen eben dieses unsägliche Gesetz entgegen. Wenn das geändert würde, wäre schon viel erreicht. Viele Täter würden tatsächlich ausgewiesen und andere würden sich gut überlegen, ob sie die Ausweisung riskieren möchten. Von den Menschen, die nachrücken würden, wären die meisten nicht kriminell. Einen kleinen Prozentsatz würde es immer geben, aber das wäre mit einer eindeutigen Gesetzgebung kalkulierbar und kontrollierbar. Von den anderen Heimen (vermutlich über 50) im Umkreis hört man nichts - aber gefühlt gibt es in den Medien nur dieses Negativbeispiel. Das polarisiert.
Wir haben hier übrigens seit November im Dorf eine Turnhalle mit jungen syrischen Flüchtlingen, alles Männer. Sie sind extrem höflich und freundlich, grüßen immer sehr nett, wenn ich mit den Hunden spazieren gehe und ich laufe auch im Dunkeln in unserem 500-Seelen-Dorf weiter ohne Angst. Ich hatte früher arge Bedenken ... aber das ist das, was ich meine! Wenn die Menschen verunsichert sind und merken, dass auch die Politiker mit Problemen nicht ehrlich umgehen, dann fühlen sie sich ungeschützt und projizieren die Sorgen vorsorglich auf alle Flüchtlinge ... und wohin das führen kann, weiß man ja leider.