Habe so das Problem, dass ich nicht so recht weiß, was ich sagen soll, wenn ich jemanden kennen lerne. Mir fällt nichts ein. Was sagt man denn da? Oder gibt es einschlägige Lektüre?
Habe so das Problem, dass ich nicht so recht weiß, was ich sagen soll, wenn ich jemanden kennen lerne. Mir fällt nichts ein. Was sagt man denn da? Oder gibt es einschlägige Lektüre?
Wege entstehen, indem man sie geht.
Es heißt ja, beim Smalltalk soll man nicht über Politik und Religion sprechen - da bleibt dann noch das Wetter
Je nachdem, wo man sich kennen lernt, kann man z. B. den Ort als Aufhänger benutzen (Kino=Filme, Café=Essen&Trinken).
Ich persönlich fahre am besten damit, dass ich ganz unbefangen "persönliche" Fragen stelle. Bis auf einen seltsamen Mathelehrer in meinem Bekanntenkreis verraten einem die Leute gewöhnlich gerne etwas über sich
These violent delights have violent ends.
Stell einfach Fragen. Die Antworten interessieren dich wahrscheinlich nicht, aber "der Mensch" fühlt sich gebauchpinselt und wird nicht aufhören, dich "vollzuquatschen" .
Hallo,
da gibt es doch viele unverfängliche Themen: Ferienzeit, Urlaub, Wetter, Verkehrslage, Anreise...
Und auf jeden Fall offenen Fragen stellen, damit sich auch ein Gespräch entwickeln kann. Aber nicht zu indiskrete, wenn's geht Ich finde man kann über die einfachsten Dinge ins Gespräch kommen, man muss da gar nicht sonderlich kreativ sein. Einfache Fragen/Gespräche über den Anlass, die Anfahrt, das Wetter, Essen/Getränke usw. Mühsam finde ich Leute die einem gleich sofort über den Job ausquetschen usw. Da braucht es halt Fingerspitzengefühl. Oder wenn jemand ein Bemerkung macht dass er diesen Wein von der letzten Italienreise mitgebracht hat, dann kann man da einhängen usw.
Es gibt aber natürlich Leute mit denen klappt das nicht, da klappt gar nichts
Hatte letztens mal ein Verwandtengeburtstag. Da waren ein paar Onkel und Tanten von mir die ich seit 25 Jahren nicht mehr gesehen habe. Beim essen sassen die (leider) links und rechts von mir. Ich versuchte ein Gespräch anzufangen und fragte was ihre Kinder so machen, wo sie nun wohnen usw. Ich kenne ja die "Kinder", die sind gleich alt wie ich, wir verbrachten einen grossen Teil meiner Kindheit zusammen. Also empfand ich diese Fragen als ziemlich auf der Hand liegend.
Ihre Antworten waren niederschmetternd....
Caro: Oh, wo lebt denn Thomas nun? Ist er verheiratet? Hat er Kinder?
Tante: In Entenhausen, nicht verheiratet. (Stille)
Caro: Ja und Daniel? Der wollte doch damals XY studieren, hat er das dann durch gezogen?
Tante: Nein
Caro: Ach so, ja für was hat er sich entschieden?
Tante: für ABC
Caro: Ach so, klingt interessant. Schön wenn man das machen kann was man gerne will.
Tanta: Ja
Caro: Ja und ihr? Ich kann mich noch erinnern dass damals bei euch in der Gegend neu gebaut wurde und ihr euch nicht mehr wohl fühlten. Wie habt ihr das dann gelöst?
Tante: wir sind eine Strasse weiter gezogen....
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Ich habe es dann aufgegeben. Fand ich super seltsam. Zumal sie anscheinend absolut null Interesse daran hatten zu erfahren was ich nun so mache.
Habe es aufgegeben und bin raus und habe SMS geschrieben Weil ich vor Langeweile fast gestorben bin. (mit den anderen Leuten war es genau so!!)
Fazit: Es gibt Menschen mit denen funktioniert kein Smalltalk. Dann hilft nur sich die Nase pudern zu gehen...
Caro
“You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee
@Caro, entweder du oder ihre Kindern waren ihnen peinlich
Wenn Kinder sich so gar nicht so entwickelt haben, wie die Eltern wollten, können Fragen nach ihren sehr unwillkommen sein
Aber das hört sich nach einer echt unangenehmen Situation an.
These violent delights have violent ends.
“You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee
Ich finde, es kommt auch auf die Situation an. Wenn man jemanden kennenlernt, also zum erstenmal miteinander ausgeht, dann sind doch Fragen gar nicht so falsch. Dann ist das Interesse an der Person schon richtig.
Aber geht man nun auf eine Vernissage und trifft dort Fremde, dann kann man über die Werke reden oder über Kunst, Wetter usw.
Und wenn man mit dem Chef eine Reise macht, sieht es wieder anders aus.
Generell aber lässt sich vielleicht sagen, wenn man Fragen stellt, sollte man welche stellen, die nicht einsilbig zu beantworten sind. Und die man auch leicht etwas selbst beantwortet.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Über das Wetter habe ich noch nie mit jemandem gesprochen, glaube ich! Um Dir mal eine Idee zu geben, lasse ich jetzt mal meiner Fantasie freien Lauf und schreibe los, ohne groß nachzudenken - also bitte keine hohen Erwartungen an den Inhalt der Gespäche!
Also, typischer Einstieg bei einem beruflichen Treffen : "Sind Sie bereits gestern angereist?" "Ja, das machen wir immer so! Dann kann man sich noch etwas vom Ort ansehen!" "Und - haben Sie die Zeit gestern abend nutzen können?" "Ja, wir waren direkt im Ort, da gibt es so eine kleine Altstadt ...bla bla ... " "Ja das ist tatsächlich wahr. Ich war ja schon häufiger hier und muss sagen, es fällt mir immer wieder auf, dass ..." oder: "Schade, ich bin erst heute morgen angekommen und werde auch im Anschluss an die Veranstaltung keine Möglichkeit mehr haben, mir etwas von der Umgebung anzusehen - mein Flieger geht schon um sechs." "Ach, Sie sind mit dem Flugzeug gekommen?" ...
Oder: "Sind Sie gut angereist?" "Na ja, wir sind mit der Bahn gekommen und der Zug war immerhin pünktlich!" "Ich reise ja auch viel lieber mit der Bahn als zu fliegen" oder "Meine Erfahrungen mit der DB sind ja eher durchwachsen. Ständig diese Verspätungen - zum Beispiel, als ich Silvester nach Berlin gefahren bin .." "Also, ich war ja noch nie in Berlin. Meinen Sie, ich sollte das mal langsam nachholen?" oder: "Ich selbst bin auch recht häufig in Berlin! Haben Sie sich schon mal XXX angesehen?" ...
Typischer Einstieg im privaten Bereich: "Und woher kennst du Thomas?" oder "Und du hast also mit Thomas Jura studiert?" "Ja." "Ich hatte ja auch einmal mit dem Gedanken gespielt, Jura zu studieren - aber ist das nicht zu trocken?" oder: "Ich glaube, das wäre überhaupt nichts für mich - ist das nicht ein bißchen trocken?" "Na ja, das kommt darauf an .. bla bla bla.." "Also ich finde, das hört sich schon ziemlich trocken an - ich habe mich doch lieber für den Bereich XXX entschieden - ist dir schon mal aufgefallen, dass in dieser Branche hauptsächlich Frauen .. bla bla bla
Oder: "Sie sind ein Arbeitskollege von Thomas?" "Ja." "Arbeiten Sie ebenfalls in der xxx-Abteilung?" "Ja, wir sind direkte Kollegen!" "Thomas hat mir ja erzählt, dass in Ihrer Branche .. bla bla bla - sehen Sie das genau so?"
Oder: "Ihr seid Nachbarn von Thomas?" "Ja, unsere Kinder gehen zusammen in den Kindergarten!" "Wie ist das denn mit den Kindergartenzeiten bei euch geregelt? .."
Generell wirkt es in der Tat höflicher, wenn man mehr Fragen stellt als Monologe zu halten.
Solche Fehlschläge wie von Caroline beschrieben kenne ich allerdings auch - da muss man dann halt irgendwie durch!