Was habt ihr heute an?

[juttali]

knöchelfreie, recht dunkle Jeans
dunkelgrünes Langarmshirt mit Knopfleiste und großem Rundhalsausschnitt
weiße look-a-like Chucks ohne Schnürsenkel
silberne Ohrstecker
dunkelgrauer Cardigan für draußen
und nach wie vor die olivgrüne Fritzi, die heute sogar fast dazu passt

Nächste Woche werde ich mir glaube ich die Kleidung mal wieder abends raus legen, dann bin ich nicht so durcheinander.

[Mäusken]

Ist doch ein Unterschied, was man vorhat.
Zum Sport oder Kastaniensammeln( gute Idee, übrigens, könnte ich auch morgen mal machen ) ziehe ich auch kein Kleid an.
Ich schätze dich allerdings so ein , daß du nicht ins Restaurant oder zum Shopping in Jogginghose losmarschierst.

Ich bin davon ausgegangen, daß Mäusken das Stadtbild von Berlin meint
Ich bin jedenfalls von Frankfurt Innenstadt ausgegangen

Richtig, ich meine das Stadtbild, das allgemeine Erscheinungsbild im Vergleich zu Zeiten vor Corona. Nicht das, was ein Individuum zu einem einzelnen Zeitpunkt oder an einem bestimmten Ort macht.
Wenn ich "nur" zum Sport gehe oder eine Radtour mache, bin ich auch nicht aufgebrezelt, sondern nach praktischen Gesichtspunkten angezogen, und eher nicht geschminkt, es sei denn, ich habe vorher gearbeitet. Wobei das bei mir oft trotzdem ein Kleid beinhaltet, weil ich Kleider einfach sehr unkompliziert finde im An- und Ausziehen und im Styling, schnell ein Kleidungsstück überwerfen und man ist angezogen ist für mich einfacher als Hose und Shirt und ggf. darüber noch eine Jacke, oder eine Bluse knöpfen, und dann noch kontrollieren, ob nix zuppelt oder sich staut... Oder ein Rock, der bei mir schnell einen Drall entwickelt und im Kreis wandert...

Natürlich gibt es solche und solche Jogginghosen, ich meine auch eher das Gesamterscheinungsbild - und das ist bei Frauen, die ich momentan einfach auch zahlenmässig weniger unterwegs sehe als Männer, derzeit oft auf unauffällig getrimmt. Und da mache ich mir schon Gedanken, was das über das individuelle Lebensgefühl und über unsere Gesellschaft als Gesamtes aussagt.

[Gästin]

Der Unterschied muss ja in Berlin total gravierend sein. Her sehen alle aus wie vor Corona und auch die Frauen verschwinden nicht aus der Menge. Mich erschreckt das eher, weil mir eine Großstadt, sogar die Hauptstadt eher als Inspiratioon dienen soll und nicht wie ein Ort des Rückschritts.

[Klaraverstand]

Es liegt vllt daran, daß Shopping in Coronazeiten nicht mehr den Stellenwert hat wie vorher.
Früher haben wir uns ausgiebig verabredet, geschaut, gebummelt, Kaffee getrunken, abends zum Abschluss essen gegangen.
Das ist nicht mehr so, heute besorgt man , was zu besorgen ist und verschwindet wieder.
Also nix wo man sich aufbrezelt weil man es nicht als Entspannung , sondern als notwendiges übel sieht

[Mäusken]

Nun, ich sehe Shopping jetzt nicht an als etwas, was maßgeblich im Alltag das Stadtbild bestimmt und schon gar nicht als entspannend Aber die Sehen- und Gesehenwerden-Mentalität ist irgendwie in den Hintergrund gerückt.

[Klaraverstand]

Vor Corona( klingt gruselig) war Stadtbummel einfach gucken was gibt es neues, Düfte probieren, neue Mode anprobieren, nie oder selten mit dem Ziel, was bestimmtes zu kaufen.
War einfach Inspiration, Beratung von, Freundinnen, steht mir das? Iwie zusammen was unternehmen, im Cafe sitzen, Leute gucken , quatschen, was gibt es neues.
Das haben wir dieses Jahr noch nicht einmal gemacht.

[Gästin]

Hm, ich habe schon lange nicht mehr den Eindruck, dass Innenstadt-Shopping für andere entspannend sein könnte. Nehme ich das BB als Maßstab bestellt man doch eher im Internet.

Ich selbst bin da eher noch von gestern und habe mich auch gerne mal zum Shoppen verabredet. Hier ist es auch so, dass man mal Mädels-Tag in den näheren Großstädten wie HH, HB oder OLB macht mit Essen gehen (Lokale, die es hier so nicht gibt), Shoppen und vielleicht noch einen Film (der im eigenen Kino erst drei Monate später läuft) oder eine Show/Kunst/sonstige Ausstellung angucken, sowas, was es nie in die Provinz schafft.

Wenn man dann wieder im Zug gesessen hat, war man platt und müde, aber freute sich über seine erworbenen Schätzchen und einen schönen Tag. Sehen spielte da auch eine Rolle als Inspiration (und manchmal auch als Belustigung), gesehen werden eher nicht. Wer von denen wird mich jemals wieder sehen.

Ja, dieses Jahr noch nicht einmal und das wird wohl auch nichts mehr. Ist schon irgendwie traurig.

[Klaraverstand]

Bin gerade ganz bei dir und unterschreibe alles

Ich bin kein Internetshopper, ich möchte Düfte riechen ,Stoffe anfassen und brauche das reale Gefühl des kaufens.
Meine meisten Kleidungsstücke sind Zufallsfunde , ungeplant , mir einfach zugelaufen beim stöbern

[Mäusken]

Aber dann verstehe ich nicht, warum Ihr Euch das nicht trotzdem nicht ab und zu mal gönnt, unter Einhaltung von AHA und vielleicht der Nutzung eines privaten Fahrzeugs statt öffentlicher Verkehrsmittel? Ist ja nicht so, als seien Fußgängerzonen überfüllt, Einkaufszentren überfüllt oder drängten sich die Menschen in engen Geschäften? Wenn man das nicht ausgerechnet an einem Samstag durchzieht und den Restaurantbesuch eher in die Nachmittagsstunden legt sowie etwas Besonnenheit walten lässt, sehe ich da kein Problem.

[Gästin]

Ist ja nicht so, als seien Fußgängerzonen überfüllt, Einkaufszentren überfüllt oder drängten sich die Menschen in engen Geschäften?

In meiner eigenen Stadt ist die Fußgängerzone proppevoll, Einkaufszentren gibt es keine - Provinz eben und Urlaubsort mit nicht weniger Urlaubern als sonst. Hier sind die Beherbungsunternehmen ganz zufrieden. Und aktuell nach HH, HB oder OLB? Wer fährt denn aktuell freiwillig in Orte mit deutlich höheren Zahlen?